Hilfsorganisationen zu Zivilschutzbildung an Schulen

Zivilschutz bitte mit Augenmaß

Freitag
22.03.2024, 14:35 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Thüringer Hilfsorganisationen (LAG) unterstützt Forderungen nach einer Stärkung des ehrenamtlich organisierten Bevölkerungsschutzes in den Schulen des Freistaats...

„Es ist wichtig, auch junge Menschen in die Lage zu versetzen, in Notfällen sich selber schützen und Menschen in Not helfen zu können. Dafür setzen wir uns ein. Eine Ausrichtung solcher Unterrichtsinhalte speziell auf eine reale Bedrohungslage halten wir als LAG jedoch nicht für zielführend.“, sagt LAG-Vorsitzender René M. Rimbach (DLRG).

Die meisten Thüringer Bürgerinnen und Bürger erlernen den Umgang mit medizinischen Notfällen erstmals beim Erwerb des Führerscheins und frischen ihr Wissen danach nie wieder auf. Deshalb engagieren sich die Thüringer Hilfsorganisationen in der Breitenausbildung im Bereich Erste-Hilfe. „Dazu gehen wir auch in Kindergärten und Schulen und bilden junge Menschen im Rahmen der Bundes- und Landesprogramme „Erste Hilfe mit Selbstschutzinhalten“ (EHSH) und „Wiederbelebung an Thüringer Schulen“ aus und unterstützen und fördern die Arbeit von Schulsanitätsdiensten.“, Rimbach weiter.

Erste Hilfe mit Selbstschutzinhalten, ein Programm das vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe entwickelt wurde, bezeichnet eine Reihe von Maßnahmen, die in außergewöhnlichen Notlagen zu treffen sind, um sich selbst und andere zu schützen und in medizinischen Notfällen zu versorgen. Solche Notlagen wären zum Beispiel Naturkatastrophen wie Hochwasser, Dürre oder Brände.

Ein positiver Begleiteffekt kann zudem sein, dass sich junge Menschen über die Teilnahme an solchen Kursen für ein ehren- oder hauptamtliches Engagement im Bevölkerungsschutz interessierten. Die Thüringer Hilfsorganisationen werben um junge Menschen, die sich im ehrenamtlich getragenen Bevölkerungsschutz engagieren möchten. „Schulische Übungen zum Verhalten in Kriegsfällen schüren jedoch Verunsicherungen und Ängste bei den jungen Menschen.“ befürchtet Rimbach.

Zuvor hatte sich Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) dafür ausgesprochen, junge Menschen in Schulen auf Krisen vorzubereiten. Die Gesellschaft müsse sich insgesamt gut auf Krisen vorbereiten. Doch auch die jungen Menschen sollten die Bedrohungen der Freiheit kennen und mit den Gefahren umgehen können.

Die Landesarbeitsgemeinschaft der Thüringer Hilfsorganisationen vertritt insgesamt 12.000 haupt- und ehrenamtliche Helfer im Freistaat in den fünf Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Deutsches Rotes Kreuz, Malteser Hilfsdienst und Johanniter-Unfall-Hilfe.