Aus dem Hauptausschuss

Wer will fleißige Handwerker sehen…

Mittwoch
20.03.2024, 18:09 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Ostern steht vor der Tür und damit auch die Ferien. Vor der Pause mussten heute im Hauptausschuss der Stadt noch einige Entscheidungen getroffen werden. Neben handwerklichen Arbeiten stand außerdem das „Job-Bike“ für Rathaus-Mitarbeiter auf dem Programm…

Doch ehe es an die Ausschussvorlagen ging war erst einmal Oberbürgermeister Kai Buchmann mit dem Informationsteil dran, der sich kurz und knapp gestaltete. Zum Landesentwicklungsprogramm hat die Stadt eine Stellungnahme fristgerecht abgegeben und auch in der regionalen Planungsgemeinschaft diskutiert. Das ist insofern von Bedeutung, als hier auch über den Status des Oberzentrums für Nordhausen entschieden werden wird. In der Nordthüringer Planungsgemeinschaft hätte es keinen größeren Diskussionsbedarf gegeben, gute Vorzeichen für die Stadt also.

In der israelischen Partnerstadt Bet Schemesch wurde gewählt, der neue Bürgermeister heißt Samuel Greenberg und wird demnächst Post aus Nordhausen erhalten, der OB hofft auf gute Zusammenarbeit.

Auch die Termine gestalten sich in der Osterzeit übersichtlich, sind dafür aber eng gestaffelt. So wird es in der ersten Aprilwoche am 02.04. eine Informationsveranstaltung zu den geplanten Straßen- und Tiefbaumaßnahmen im Ratssaal geben. Los geht es um 17 Uhr, geklärt werden soll nicht nur das „Wo“ und das „Wann“ sondern auch das „Warum“ und „Wie“. Am 3. und 4. April jährt sich die Bombardierung der Stadt, die zentrale Gedenkveranstaltung wird am 3. April um 10 Uhr in gewohnter Weise vor der Stele am Rathaus stattfinden. Tags darauf wird in der Flohburg um 17 Uhr die Ausstellung „Orte des Erinnerns“ eröffnet und ab 20 Uhr wird man in der Zeit zurückblicken und Bilder der zerstörten Stadt auf die Rathausfassade projizieren.

Damit kam man zum eigentlichen Grund der Versammlung, der Vergabemarathon. Zunächst standen zwei Punkte auf der Tagesordnung, die Dachdeckerarbeiten am Kindergarten „Kleine Strolche“ und an der Grundschule Niedersalza. Für die Arbeiten an der Kita schlagen rund 400.000 Euro zu Buche, wobei etwa die Hälfte der Kosten durch Fördermittel gedeckt werden kann. Die Bauausführung wird eine Firma aus Windehausen übernehmen. Auch an der Grundschule Niedersalza muss man ans Dach ran, Kostenpunkt hier rund 171.000 Euro, die Ausführung übernimmt eine Buchholzer Firma. Fertig ist man damit aber noch nicht, Innensanierung und Hortanbau sollen folgen und bis zum Schuljahr 2025/26 abgeschlossen sein, wobei sich letztere Maßnahme aber auch etwas länger ziehen könnte.

Im weiteren Verlauf wurden mehrere Rahmenverträge für handwerkliche Arbeiten beschlossen, mit Laufzeiten von je zwei, bei Verlängerung auch bis zu vier Jahren. Sämtliche Aufträge ergehen an Firmen aus Nordhausen und Umgebung:

GewerkKosten
Erweiterte Rohbauarbeiten59.000 Euro
Dachdecker und Dachklempnerca. 71.000
Trockenbau59.500 Euro
Tischlerarbeiten89.250 Euro
Metall- und Stahlbau35.700 Euro
Maler- und Tapezierarbeiten69.250 Euro
Bodenwegearbeiten89.250 Euro
Heizungs- und Sanitärinstallation178.500 Euro
Elektroinstallation178.500 Euro
Bituminöse Trag-, Deckschichten, Asphaltmischgut (Heißeinbau)297.500 Euro
Instandsetzung Pflaster119.000 Euro
Unterhalt Straßenentwässerung71.400 Euro
Lieferung von Schüttgut und Transportleistungen123.900 Euro



Jobbike für Rathausmitarbeiter
Letzter Punkt für heute: die Moderne hält beim Arbeitgeber Stadt Nordhausen Einzug. Demnächst werden (nicht verbeamtete) Mitarbeiter der Verwaltung die Möglichkeiten haben, ein „Jobbike“ zu mieten. Dafür wird die Stadt einen Vertrag mit einem Leasinggeber eingehen, die entstehenden Kosten gehen vom Bruttolohn der Mitarbeiter ab. Der Aufwand zur Umsetzung sollte sich in Grenzen halten, wie bei anderen Arbeitgebern auch hätten sich rund 10 Prozent der Angestellten im Vorfeld Interesse für eine solches Angebot bekundet. Im Rathaus sieht man nur Vorteile, etwa in Sachen Gesundheit, Naturschutz und Lohnnebenkosten. Außerdem sei das Angebot auch ein Anreiz, für die Stadt zu arbeiten. Die Höhe der monatlichen Kosten richtet sich nach dem Kaufpreis des Fahrrades und offenbar sind die Rathausmitarbeiter an Qualität interessiert, die Vertragssumme beläuft sich auf 179.000 Euro. Sichere Abstellmöglichkeiten gibt es am Rathaus auch, das „Jobbike“ sollte also nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Bevor die öffentliche Sitzung geschlossen wurde hatte Sylvia Spehr von den Grünen noch eine Anmerkung: sie dankte dem Oberbürgermeister für seinen Redebeitrag anlässlich einer Demonstration am 28. Januar. Es sei für Freiheit und Demokratie und nicht gegen eine Partei demonstriert worden, der OB habe niemanden verunglimpft. Vielmehr gehöre es zu den Aufgaben des Amtes, sich für das demokratische Miteinander einzusetzen.
Angelo Glashagel