Wieder Kundgebung auf dem Blobach

Sterben Landwirtschaft und Mittelstand stirbt die Region

Dienstag
19.03.2024, 08:58 Uhr
Autor
red
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Wieder waren viele interessierte, heute muss man schon sagen, mutige Bürger auf dem Mühlhäuser Blobach. Die Übermacht der Bauern mit den Traktoren fehlte allerdings, denn ‚im Märzen der Bauer …‘....

Forderung gestern Abend auf dem Blobach (Foto: H.Kuhnert) Forderung gestern Abend auf dem Blobach (Foto: H.Kuhnert)

Mathias Oßwald moderierte die Demonstration wieder. In seiner Eröffnung sprach er von seinem Wunsch nach Frieden in ganz Europa und einer funktionierenden und zukunftssicheren Gesellschaft. Er sprach auch von den zwei Geiseln, die die deutsche Politik hat: die Bürokratie und die Ideologie. Das Volk soll sich endlich seiner Macht bewusst werden, damit (wie Bundespräsident Herzog sagte) ein Ruck durchs Land geht. Er motivierte die Anwesenden, ihren Herzen und dem Menschenverstand zu vertrauen und die Sprache zu nutzen.

Eckhardt Meyer aus Heroldishausen, ehemaliger Landwirt, sprach über die Arbeit der Landwirte. Der Bauer hat ein Prinzip: Die Arbeit ist getan, wenn sie fertig ist. Auch er prangerte die Bürokratie an. Er forderte weniger Bürokraten, dafür mehr Praktizierende. Er schlug vor, jeder solle sein Kind oder Enkelkind nehmen und mit dem einen Baum pflanzen. Das ist etwas für die Zukunft.

Dr. Jürgen Ziegenfuß hatte auch die Bürokratie zum Thema gemacht. Er sprach über die ‚Wirtschaft von nebenan‘, die vielen Klein- und Mittelstandsbetriebe in Deutschland, die so wichtig für jede Regien sind. Doch 50 Prozent von denen sehen die wirtschaftliche Lage sehr negativ. Keiner will mehr investieren. Es ist ein Niveau erreicht wie vor 20 Jahren. Von der Politik fordert er ein Umdenken und für das Volk zu handeln. Er beendete seine Rede mit Zitaten von Bert Brecht: „Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht" und „Wer kämpft, kann verlieren; wer nicht kämpft, hat schon verloren.“

Heiko Sagert moderierte und stellte Fragen an Manuela Emmerich und Katja Mühlhausen. Eine Frage galt dem Bürgergeld: Katja Mühlhausen, alleinerziehende Mutter und Kraftfahrerin sprach über die Steigerung der Kosten für den Lebensunterhalt. Jetzt hat sie monatlich 200 Euro mehr, trotz ihrer Arbeit, als ein Bürgergeldempfänger. Sie lebt seit drei Jahren im UH-Kreis, hat aber noch keinen Kinderarzt gefunden. Sie wünscht sich Frieden und Sicherheit.

Manuela Emmerich kritisierte die öffentlichen Verkehrsmittel. Den Weg zur Arbeit muss sie mit dem eigenen Fahrzeug machen. Ebenso in Kritik sind die Öffnungszeiten der Behörden. Die sind nicht für Berufstätige gedacht. In der Schule mangelt es an Lehrern, die Unterrichtsausfallzeiten werden immer größer, aber jetzt sollen die Schulen für den Kriegsfall vorbereitet werden. Sie fordert, die Politik sollte sich mehr um das eigene Volk kümmern.

Dr. Andreas Rümmler, Zahnarzt aus Eschwege, sprach über die Missstände im Gesundheitswesen und die Lieferengpässe bei Medikamenten. Auch er äußerte sich über die Bürokratie. Unter Spahn gab es mehr als 80 neue Gesetze und Vorschriften und unter Lauterbach jetzt schon mehr als 60. Lauterbach will die Krankenhäuser für den Kriegsfall vorbereiten – er soll sich lieber um die bestehenden Probleme kümmern. Die Unzufriedenheit beim medizinischen Personal wächst; jetzt sind es schon 55 Prozent. Zu Recht fragt er, wo die Medien sind. Sie haben nicht berichtet, als Zahnarzt- und Arztpraxen gestreikt haben.
Hans Kuhnert