Im Rahmen der Nordhäuser Gespräche, die zweimal jährlich in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung organisiert werden, konnte man jetzt Herrn Levi Ufferfilge kennenlernen. Bevor die abendliche Veranstaltung in Nordhausen begann, besuchte der Autor die Oberschule in Ellrich, berichtet deren Schulleiterin, Carola Böck...
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 empfingen Herrn Ufferfilge gespannt mit ihren Lehrerinnen für Deutsch und Geschichte in der Aula. Ich durfte kurz in der Begrüßung in das Thema einführen und schon waren wir mitten in den Texten und Erzählungen des Schriftstellers, des Lehrers und des Menschen Levi Ufferfilge. Er sprach bildhaft und emotional von seinen sehr persönlichen Erlebnissen mit Antisemitismus und damit einhergehenden Beschimpfungen, Beleidigungen und körperlichen Angriffen, wie er sie über zehn Jahre in einem Tagebuch niedergeschrieben hatte.
Die Jugendlichen hörten still zu, erschüttert, da sie bisher wenige Kontakte mit jüdischen Menschen hatten. Aber der Autor vermochte ihnen auch aufzuzeigen, dass es ein solch diskriminierendes Verhalten auch in unserer Umgebung ist- gegenüber ausländischen Mitmenschen, gegenüber Frauen und Mädchen, gegenüber Kulturen und Religionen, die uns fremd sind.
Bald entspann sich ein gutes Gespräch zu den gelesenen Ausschnitten aus dem Buch. Wir sind der Stiftung sehr dankbar, dass sich so auch in der Ellricher Schule die Möglichkeiten zu politischer Bildung erweitern können. Am Abend besuchte eine Vielzahl interessierter Bürger der Region das Gespräch mit Herrn Ufferfilge in der Stadtbibliothek Nordhausen.
v.l.: Carola Böck, Levi Ufferfilge, Thillmann Bauer (KAS) (Foto: C. Böck)
Nach unserer Begrüßung las und erzählte der Autor nun den erwachsenen Zuhörern sehr klar, was ihm alltäglich widerfährt, wie er aber allen Anfeindungen zum Trotz als Lehrer und tief gläubiger Jude durch sein Leben zeigt, wie man Religion, Tradition und modernes Leben miteinander verbinden kann. Das nachfolgende Gespräch moderierte Herr Markus Volkmann.
Im Nehmen der Jugendlichen und Erwachsenen darf ich Herrn Ufferfilge und der Konrad-Adenauer-Stiftung von ganzem Herzen für die Möglichkeit danken, das Buch Nicht ohne meine Kippa und dessen Autor kennenzulernen. Bleiben Sie behütet auf Ihren Wegen, Herr Ufferfilge!
Carola Böck
Schulleiterin und Mitglied im Kreistag Nordhausen