Zugehört

"Move over" in Blau

Sonntag
17.03.2024, 10:13 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Wer da meint, im kulturellen Südharz wäre nicht viel los, der wurde an diesem Wochenende bislang eines Besseren belehrt. Was am Freitagabend in Neustadt seinen Anfang nahm, das wurde einen Tag später in Nordhausen fortgesetzt...

Layla Zoe im Konzert in Nordhausen (Foto: nnz) Layla Zoe im Konzert in Nordhausen (Foto: nnz)
Waren es in Neustadt die hartrockigen Klänge, so sollten die Fans des Blues im Klubhaus auf ihre Kosten kommen. Und sie kamen.

Wer Oberjazzer Holger Gonska kennt, weiß, dass Aufgeregtheit nicht sonderlich seine Stärke ist. Aber, vor dem Konzert von Layla Zoe war er schon ganz schön nervös. Einerseits wechselte der Jazzclub die Lokalität, andererseits kam da nicht irgendwer nach Nordhausen, sondern "Canadas Darling of the Blues". Mitgebracht hatte die stimmgewaltige Sängerin nicht nur ihre Stimme, sondern drei Herren, die im wahrsten Sinne des Wortes Meister ihres musikalischen Faches waren.

Layla Zoe und Band (Foto: nnz) Layla Zoe und Band (Foto: nnz)

Was die Zuhörer zu sehen und vor allem zu hören bekamen, waren gefühlvolle eigene Songs, waren aber auch Adaptionen von Musikern, von denen die Kanadierin beeinflusst wurde. Da blobbten Songfragmente eines gewissen Jim Morrison ebenso auf wie die Interpretationen von Songs der "Band" mit Van Morrison. Und natürlich das "Move over" von Janis Joplin aus dem Jahr 1971.

Es war ein mehr als gelungener Abend, den der Jazzclub nicht nur den Jazzern da servierte, es war eine Stimme, die vielen Zuhörern noch lange im akustischen Gedächtnis bleiben wird. Nicht zu vergessen die extravaganten Soli des durchaus sportlichen Gitarristen Krissy Matthews. Alles abgerundet durch Bassmann Josh Rigal und Drummer Felix Dehmel.

Das alles macht Lust auf mehr, genauer geschrieben auf den diesjährigen Jazzfrühling, der allerdings erst in einem Monat (13. April) seine Fortsetzung finden wird.
Peter-Stefan Greiner