Neue Ausstellung im „Meyenburg“ eröffnet

Natur und Mensch in der Kunst

Sonntag
10.03.2024, 15:22 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
In einem Werbeslogan ist zu lesen: „Kunsthaus Meyenburg – Hier ist die Kunst zuhause“. Am Samstagabend hat sich dieser Spruch abermals bewahrheitet. Da wurde im besagten Kunsthaus eine neue Ausstellung eröffnet. Und eine große Anzahl Kunstinteressierter war der Einladung gefolgt. Auch die nnz war mit dabei...

Vernissage im Kunsthaus (Foto: Hans Georg Backhaus) Vernissage im Kunsthaus (Foto: Hans Georg Backhaus)


Nach „Es muss nicht immer Bauhaus sein“, präsentiert das „Meyenburg“ nun bis weit in den Mai die zweite Sonderschau in diesem Jahr. „Lebensräume – Natur und Mensch“ - so heißt sie und setzt sich aus der Sicht von Künstlern mit dem Verhältnis von Lebensraum, Mensch und Natur auseinander. Betrachtet wird dabei eine Zeitspanne von 125 Jahren.

Zunächst verwies Peter Uhley, Ehrenamtlicher Beigeordneter der Stadt Nordhausen, in seiner Begrüßungsrede auf einige derzeit laufende bzw. geplante Veranstaltungen in den Nordhäuser Museen, die sich ebenfalls mit ähnlichen Themen auseinandersetzen. Und übergab schließlich das Wort an Kunsthaus-Leiterin Susanne Hinsching.

Eingangs ihrer Laudatio stellte sie die Frage in den Raum: „Wie stehen Mensch, Natur und Kunst miteinander in Beziehung?“ Und blieb die Antwort nicht schuldig: Der Mensch sei an die Natur und an seine Kultur gebunden und sei zugleich selbst Natur. „Andererseits erschafft und entwickelt er Lebensräume, wie Häuser, Dörfer oder Städte, die wir versuchen mit der Natur in Einklang zubringen.“ Natur sei nämlich nicht nur dort zu finden, wo sie abgeschlossen und vom Menschen unberührt sei, sondern überall, so Hinsching.

An anderer Stelle machte die Kunsthaus-Leiterin deutlich, dass „die Verknüpfung von Kunst und Natur nämlich enger als man denkt“ ist. Einen besonderen Stellenwert nimmt in der Kunst die Farbe ein. Die nämlich liefere Informationen, helfe bei der Einordnung von visuellen Reizen. Auch in der Natur seien Form, Rhythmus und Farbe allgegenwärtig.

Da diese neue Präsentation – wie bereits erwähnt – einen Zeitraum von etwa 125 Jahren umfasst, wurden die frühesten Werke von Künstlern des Jugendstils geschaffen. Dieser war u.a. geprägt von „floralen Ornamenten, mythologischen Gestalten und fließenden Linien“, wie es Hinsching beschrieb.

Die Maler des Impressionismus aber gingen in die Natur und fanden dort ausreichend Motive für ihre Kunst und setzten vornehmlich auf Pastelltöne. Zudem nahmen sie bereits damals eine Veränderung beim Lebensraum und der Natur wahr, die hauptsächlich der fortschreitenden Mechanisierung geschuldet war. Und sahen sich dadurch zugleich als Mahner, wollten sie doch in ihren Bildern die Wahrung einer intakten Beziehung zwischen Mensch und seiner ihn umgebenden Natur verdeutlichen.

Bilder aus der Phase des (abstrakten) Expressionismus, Surrealismus bis hin zum Realismus ergänzen zudem diese Schau. Es sind über 90 Werke unterschiedlicher Stilrichtungen, die fortan für viele Wochen die Wände der Jugendstilvilla in Nordhausen. schmücken.

Darunter befinden sich u.a. Kunstwerke von Paul Cèzanne, Salvador Dali, Pablo Picasso, Max Pechstein, Joan Mirò, Horst Janssen, Bernhard Maria Fuchs, Maria Schmidt-Franken und Gerhard Richter. Die Ausstellung umfasst zahlreiche Leihgaben aus der Sammlung Sundermann Würzburg, aus Archiven der Stadt Nordhausen und der Ilsetraut Glock-Grabe Stiftung.

Den musikalischen Part während der Vernissage übernahm wieder ein guter und gern gesehener Freund des Kunsthauses, Matthias Weicker vom LOH - Orchester Sondershausen. Er erfreute mit seinem Cello die Anwesenden mit Werken von Max Reger, Johann Sebastian Bach und einer Eigenkomposition, die sich auf ein Kunstwerk dieser Ausstellung bezieht und wurde dafür mit herzlichem Beifall bedacht.

Die Ausstellung im Nordhäuser Kunsthaus Meyenburg, Alexander-Puschkin-Straße 31, ist bis zum 26 Mai 2024 zu bewundern. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr, Tel. 03631 / 881091.
Hans-Georg Backhaus