Thüringer HC

Finaleinzug verpasst

Sonntag
10.03.2024, 09:36 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Mit 21:25 (12:13) musste sich der Thüringer HC dem Pokalverteidiger SG BBM Bietigheim geschlagen geben und verpasst den Einzug ins Finale des Haushahn Final4 um den DHB-Pokal. Beide Mannschaften überzeugten vor allem aus einer offensiven Abwehr heraus...

Im Angriff leistete sich der THC mehr technische Fehler, dazu vier vergebene Chancen von der Strafwurflinie. Bietigheim baute mit seinem Tempospiel viel Druck auf, störte früh gegen die Angriffsreihe des THC, das raubte letztendlich viel Kraft, die in der Schlussphase fehlte. Der Thüringer HC trifft im Spiel um Platz 3 auf den VfL Oldenburg. Beste Werferinnen des THC mit je fünf Treffern waren Annika Lott und Johanna Reichert. Mit zehn Toren erzielte Antje Döll die meisten Treffer für die SG.

Gleich im ersten Angriff brachte Johanna Reichert den Thüringer HC in Führung, die SG BBM kam erst im zweiten Anlauf zum Torerfolg. Im Tempogegenstoß erhöhte Antje Döll zum 1:2, der THC glich sofort aus. Beide Mannschaften wollten sich nach der letzten Bundesligabegegnung keine Blöße geben. Die Thüringerinnen versuchten zunächst ruhig und konzentriert die eigenen Angriffe aufzubauen. Die SG BBM setzte auf Tempo und das Eins-gegen-eins gegen die THC-Abwehr. Beide Teams waren mit ihrer Strategie und Taktik in der Startphase erfolgreich und so gelang es keiner Mannschaft einen schnellen, entscheidenden Vorteil herauszuspielen.

In der 10. Minute parierte Gabriela Moreschi den ersten Strafwurf gegen den THC. Auf der Gegenseite netzte Antje Döll von der Strafwurflinie zum 5:7 ein. Knapp zwei Minuten später vergab Kathrin Pichlmeier die Chance, per Siebenmeter den Anschlusstreffer zu setzen. Bietigheim verteidigte die knappe Führung und verhinderte aus einer offensiven Abwehr heraus den nächsten Treffer des Thüringer HC. Nicole Roth sorgte dafür, dass die Schwäbinnen nicht weiter davonzogen. Mehr als sechs Minuten dauerte es, bevor der nächste Torerfolg zu verbuchen war. Die SG BBM legte zum 5:8 vor, Jennifer Rode verkürzte sofort zum 6:8. In der 18. Minute verhinderte Dinah Eckerle den Dreitorevorsprung und parierte einen Strafwurf des amtieren Pokalinhabers. In doppelter Unterzahl netzte Jennifer Rode zum 7:9 ein und hielt weiter Anschluss. Kurz vor Ablauf der 21. Minute der Ausgleich - Annika Lott traf aus dem Rückraum zum 9:9. Die SG BBM versuchte den Druck auf den THC weiter zu erhöhen, ging mal auf Tempo oder verschleppte im Unterzahlspiel clever die Zeit. Die Thüringer Mannschaft verteidigte offensiv und spielten ihre Angriffe lange aus. In der Schlussphase der ersten Halbzeit leistete sich der THC zunehmend einfache technische Fehler oder eine starke Gabriela Moreschi verhinderte den Torerfolg. Die erste Auszeit nahm Bietigheims Coach Jacob Vestergaard 55 Sekunden vor der Halbzeitsirene. Seine Mannschaft führte 11:13. Der Plan, den Angriff auszuspielen und einen Torerfolg vor der Pause zu verzeichnen, ging nicht auf. Buchstäblich in letzter Sekunde verkürzte Kathrin Pichlmeier zum Pausenstand von 12:13.

Noch war alles offen. Der THC bot der SG BBM sehenswert Paroli. Die Thüringerinnen starteten mit Torhüterin Dinah Eckerle in die zweite Halbzeit, die sich gleich mit einer Parade in Szene setzte. Jennifer Rode glich mit dem ersten Treffer in der zweiten Spielhälfte aus - 13:13. Bietigheim legte im Gegenangriff wieder vor. Deutlich früher störte das Team aus Bietigheim den Spielaufbau des Thüringer HC und baute nach einer Balleroberung die Führung zum 13:15 aus. Johanna Stockschläder legte von der linken Außenbahn nach (15:16), Johanna Reichert vergab von der Strafwurflinie die Chance zum Ausgleich.

Mit zwei Treffern in Folge setzte sich die SG nach 40 Minuten auf 15:18 ab. Per Siebenmeter verkürzte Nathalie Hendrikse auf 16:18. Beim Stand von 17:18 legte Herbert Müller in der 45. Minute die grüne Karte zum Team Timeout. Seine Ansprache fruchtete und geforderte Spielzüge zeigten Erfolg. Josefine Hanfland brachte den Ball zum 18:18 im gegnerischen Tor unter. Kelly Dulfer tankte sich durch die stark agierende Abwehr und legte zum 18:19 vor. Das Spiel blieb spannend. Nicole Roth parierte den nächsten Strafwurf von Antje Döll, doch vorn vergab der THC. Kelly Dulfer ließ sich nicht lange bitten und legte zum 18:20 nach. Elf Minuten waren noch zu spielen, da sollte sich der THC nicht allzu viele Fehler in dem ohnehin kräftezehrenden Spiel erlauben. Ende der 52. Minute das nächste Team Timeout des THC. Bietigheim lag mit drei Toren vorn - 18:21. Um jeden Ball wurde auf beiden Seiten hart gekämpft. In der Abwehr schenkte man sich nichts.

Zu Beginn der 56. Minute der Ballverlust des THC - Inger Smits erhöht vorentscheidend auf 18:22. Viel Zeit blieb dem Thüringer HC nicht. Zwei Tore in Folge - zuerst Kathrin Pichlmeier, dann Annika Lott und schon stand ein 20:22 auf der Anzeigetafel. Die Uhr tickte für die Bietigheimerinnen. Da nutzte auch der gehaltene Strafwurf von Nicole Roth nichts, der Abpraller sprang zurück in die Hände von Antje Döll und die netzte zum 20:23 ein. Dazu der vierte verworfene Siebenmeter des THC, das reichte der SG BBM allemal zum Einzug ins morgige Finale gegen TuS Metzingen. Mit dem Schlusspfiff gelang Josefine Hanfland der letzte Treffer zum Endstand von 21:25.