5. Sinfoniekonzert

Schubert's sinfonisches Werk

Mittwoch
06.03.2024, 16:44 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Im 5. Sinfoniekonzert musiziert das Loh-Orchester Sondershausen unter der musikalischen Leitung seines Generalmusikdirektors Pavel Baleff Benjamin Brittens "Four Sea Interludes" aus dessen erster Erfolgsoper, aus "Peter Grimes". Für Cecil Forsyth‘ Konzert g-Moll für Viola und Orchester konnte der Ausnahme-Bratschist Hartmut Rohde gewonnen werden...

Pavel Baleff Anliegen ist es, in dieser Konzertsaison dem Publikum besonders das sinfonische Werk Franz Schuberts nahezubringen. In diesem Sinfoniekonzert wird das Loh-Orchester Sondershausen das Konzertpublikum mit Franz Schuberts 1. Sinfonie vertraut machen.

Einen der ersten großen Erfolge erntete der Komponist Benjamin Britten mit seiner Oper »Peter Grimes«, die am 7. Juni 1945 in London uraufgeführt wurde. Mit dieser Oper, einem Höhepunkt von Brittens Bemühungen um eine nationale Oper, läutete er eine neue Ära der britischen Operngeschichte ein. »Peter Grimes« ist die Geschichte um einen weltfremden Außenseiter eines ostenglischen Fischerstädtchens, der sich auf einer unerfüllten Suche nach menschlicher Wärme befindet. Auf tragische Weise verliert er zwei seiner jungen Gehilfen und wird von den Einwohnern des Dorfes des Mordes bezichtigt. Als er schließlich in den Freitod aufs Meer geht, nimmt kein Menschen im Dorf davon Notiz, als ein untergehendes Boot gemeldet wird.

Hartmut Rohde (Foto: Josep Molina) Hartmut Rohde (Foto: Josep Molina)


Orchestrale Höhepunkte der Oper sind vier Seebilder, vier Zwischenbilder, die als »Sea Interludes« auch die Konzertsäle erobert haben. Sehr expressiv und ausdrucksstark zeichnen sie das Bild des Meeres an der englischen Ostküste – bedrohlich, düster und unberechenbar.

Mit Cecil Forsyth steht ein weiterer Pionier britischer Musikgeschichte auf dem Programm des Sinfoniekonzertes. Der Bratschist bescherte dem Land das erste Solokonzert für sein Instrument. Es wurde 1903 bei den Proms in der Queen’s Hall erstmals aufgeführt und bringt die lyrischen Möglichkeiten der Viola schönstens zur Geltung. Als Solist für dieses selten gespielte Werk konnte einer der führenden europäischen Bratschisten, Hartmut Rohde, gewonnen werden. Er ist für seine variable musikalische Sprache und die besonders schönen Klangfarben, die er mit seinem Instrument erzeugt, bekannt.

Franz Schubert hatte bereits im Kindesalter eine Fülle seiner musikalischen Ideen zu Papier gebracht. Schon als Schüler am Stadtkonvikt in Wien, Hofmusikdirektor Antonio Salieri hatte ihn als Sängerknaben in die k. u. k. Hofkapelle und damit in die Lehranstalt aufgenommen, komponierte er etliche Lieder und auch Instrumentalwerke und krönte kurz vor dem Austritt aus dem Konvikt die Ausbildung mit seiner 1. Sinfonie. Er war gerade einmal 16 Jahre alt.

Noch spürt man die deutliche Anlehnung an die von ihn verehrten Meister. Beethovens 2. Sinfonie hat bei seinem Erstlingswerk Pate gestanden und auch der Einfluss Mozarts ist spürbar, aber eben auch Typisches, was die späteren Werke Schuberts ausmacht, so ein großer melodischer Einfallsreichtum, inspiriert von der Wiener Volksmusik an. Diese 1. Sinfonie ist bereits von großer satztechnischer Meisterschaft. Sie wirkt wie der Versuch, unter Aufbietung aller Kräfte die sinfonische Form im Sturm zu erobern.