Drei mal wird das dritte Kammerkonzert des Loh-Orchesters in den nächsten Wochen zwischen Südharz und Kyffhäuser erklingen. Den Anfang macht man demnächst in Heringen...
Das 3. Kammerkonzert bietet spannende Vielfalt. Das Trio für Violine, Klarinette und Klavier von Aram Chatschaturjan steht am Beginn des Konzertes. Der in Tiflis geborene Armenier Aram Chatschaturjan war neben Sergej Prokofjew und Dmitrij Schostakowitsch einer der bedeutendsten sowjetischen Komponisten in der Mitte des vorigen Jahrhunderts.
Berühmt wurde er durch seinen »Säbeltanz«, sein schönstes Meisterwerk ist aber vielleicht sein Violinkonzert. Kammermusik nahm in seinem Schaffen eher wenig Raum ein, aber dieses Trio zieht jeden musikalisch in den Bann. Es entstand 1932 und seine drei Sätze reihen folkloristische Themen variierend aneinander.
Auch das Duo für Violine und Violoncello von Maurice Ravel ist ein viel zu wenig bekanntes Meisterwerk von packender Intensität. Bei seiner Uraufführung 1922 in der Pariser Salle Pleyel wurde es von Kritikern bösartig als »Massaker« an den beiden Solisten bezeichnet, die dem neuartigen und sehr anspruchsvollem Werk anscheinend nicht gewachsen waren. Heute empfindet man es als eines der poetischsten Werke der Kammermusik Ravels, welches er dem Gedenken des 1918 verstorbenen Claude Debussy gewidmet hat.
Den eher melancholischen Abschluss bildet die letzte Komposition von Johannes Brahms – sein Klavierquintett op. 115. Johannes Brahms hatte nach dem 2. Streichquintett op. 111 eigentlich keine Kammermusik mehr komponieren wollen, aber als er im März 1891 den Klarinettisten Richard Mühlfeld kennenlernte, revidierte er seine Meinung und schrieb für ihn u.a. das wunderschöne Quintett op. 115.