Harztor

Der Bauernkrieg in musikalischen Bildern

Sonnabend
02.03.2024, 14:38 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Vor 500 Jahren war die heutige Gemeinde Harztor ein Teil des Stolbergischen Amtes Hohnstein. Auch hier hatte der Aufstand der Bauern 1525 epochale Auswirkungen, diese sollen kulturell und quasi tagesgenau aufgearbeitet und in musikalischen Bildern einer Zeitreise dargeboten werden…

von Gerald. M. Fähnrich & Tim Schäfer
Für Harztor wird es, von Mitgliedern des Sachswerfer Arree´-Traditions-Vereins initiiert, einen Bildvortrag und ganz besonders eine künstlerisch, in musikalischen Bildern (Gerald M. Fähnrich, Ilfeld) gefasste Veranstaltung als Zeitreise in den Bauernkrieg 1525 geben, die diese epochalen Wirkungen und Ereignisse auch im hohen Norden des Freistaates Thüringen, im heutigen Landkreis Nordhausen, visualisieren. Termine und Premiere dazu werden noch bekannt gegeben.

500 Jahre Bauernkrieg in Harztor (Foto: Tim Schäfer) 500 Jahre Bauernkrieg in Harztor (Foto: Tim Schäfer)


Nur so viel vorab, der Harztor Bürgermeister Stefan Klante soll die Schirmherrschaft übernehmen (angefragt) und Kai Prengels Team vom Burggasthof Hohnstein wird zur Premiere kulinarische Gaumenfreuden servieren.

Am Harztor fand der Bauernkrieg durchaus prominent statt. Das ist zunächst so erwartbar, denn hier befanden sich engste Beziehungen zu Adelssitzen, Klöstern (Ilfeld, Walkenried) und eine seinerzeit bedeutende Grafschaft „von Hohnstein“ (ursprünglich ohne h geschrieben- d.A.). Gleichwohl liegt dieser Teil der Geschichte etwas abseits von Mühlhausen oder Bad Frankenhausen (Schlacht), ist etwas unterrepräsentiert. Aber, der hiesige Bauern-Aufstand hatte in seinen Details einige Auffälligkeiten. Wenn man die Fragen der Forderungen von Thomas Müntzer gegen die Lehre von Martin Luther in Betracht zieht, dann ergeben sich ebensolche. Die Bauern vom Südharz, aus unserer heutigen engsten Heimat, rafften sich spätestens im Mai 1525 unter Führung eines Sachswerfers und eines Wiegersdorfers im damaligen Stolbergischen Amt Hohnstein auf. Zu sehr litt man auch hier unter Unrecht, hoher Abgabenlast, Frondiensten oder Leibeigenschaft. Die deutsche Bibel, die neue Art der Predigt und „Gottes Gerechtigkeit auf Erden“, das waren starke Motive und hatten den Hintergrund einer Auseinandersetzung um Luther und Müntzer persönlich, die sich teilweise hier am Harztor/Hohnstein materialisierte.

Eine Vision für ein Leben, welches nicht erst durch Erlösung im Himmel lebenswerter wird, gebar erste Anzeichen von Demokratie, Rechten und Freiheit auch für den kleinen Mann. Wie sich zeigt, waren die Aufständischen aus unseren Ortschaften bereit, sich mit adligen Herren zu verbinden, suchten deren Unterstützung. Nahmen es also nicht wörtlich mit Müntzer, gaben sich teils aber im Rausch der Tat dem Regenbogen Müntzers hin. Dagegen zog man nach Ilfeld, plünderte das Kloster, die Kirche und weiter nach Neustadt zur Burg Hohnstein, um dort den Ilfelder Klosterschatz zu erpressen. Was noch in Neustadt damals geschah, lassen Sie sich überraschen. Daher wird im Frühherbst auf Burg Hohnstein auch die Premiere zur Abendveranstaltung stattfinden. Für einige Bauern aus unserer Heimat endete der Aufstand tragisch, wurden diese doch zur Abschreckung hingerichtet. Nicht zuletzt wird die Rolle der Prominenten Hohnsteiner Gegenspieler im damaligen heiligen römischen Bereich beleuchtet, sozusagen, was die „dunkle Seite der Macht“ antrieb. Über Walkenried und Stolberg lassen sich weitere Stationen, quasi tagesgenau für die Heimatforschung abbilden. Einige Anekdoten sind von den Chronisten überliefert. Die Veranstaltung bietet auch einige zeittypische derbe Witze, Bilder, Filmausschnitte.

Unter dem Motto „freiheyt 1525“ wird der Freistaat Thüringen mit einer Landesausstellung 2025 aktiv, Veranstaltungen bieten auch Sachsen-Anhalt, wozu ja auch Stolberg gehört. Das heutige Harztor gehörte damals über das Amt Hohnstein mit zu Stolberg (Grafschaft). Die Zeitreise in den Bauernkrieg 1525 am Harztor soll die Besucher in Ihren Bann ziehen…Termine folgen in Kürze.