Bestände des Kleinsäugers gehen stark zurück

Junior Ranger helfen dem Gartenschläfer

Mittwoch
28.02.2024, 18:13 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Im Nationalpark Hainich engagieren sich Junior Ranger aktiv für den Schutz und den Erhalt der heimischen Tierwelt. Dafür trafen sich 18 Junior Ranger des Nationalparks am vergangenem Wochenende in der Werkstatt der Nationalpark-Ranger in Mülverstedt...

Ihre Mission war es, gemeinsam Nistkästen für den Gartenschläfer zu bauen, um diesen seltenen Nagetieren einen sicheren Rückzugsort zu bieten. Wenn auch bisher Nachweise des Gartenschläfers im Nationalpark noch fehlen, ist der possierliche Kleinsäuger rund um den Nationalpark an einigen Standorten anzutreffen.

Um mehr über die Lebensweise und Ansprüche des Gartenschläfers zu erfahren, hörten die Kinder und Jugendlichen zunächst dem Vortrag von Thomas Mölich zu. Er ist Leiter des BUND-Projektes „Spurensuche Gartenschläfer“ in Thüringen und hatte viele spannende Informationen und einen kurzen Filmbeitrag zum Gartenschläfer im Gepäck. So erfuhren die Kinder, dass der Gartenschläfer „Wildtier des Jahres 2023“ war. „Das hat einen traurigen Grund“, so Thomas Mölich, „denn das gesamte Verbreitungsgebiet des Gartenschläfers hat sich vermutlich in den letzten 30 Jahren um mehr als 50 Prozent verkleinert. Der Gartenschläfer ist wohl das am stärksten im Bestand zurückgegangene Nagetier Europas. Laut Roter Liste ist der Gartenschläfer in Deutschland „stark gefährdet“. Diese Initiative der Junior Ranger trägt dazu bei, ihr Überleben zu sichern und sensibilisiert gleichzeitig junge Menschen für den Naturschutz.“

Hilfe für den Gartenschläfer (Foto: Nationalpark Hainich) Hilfe für den Gartenschläfer (Foto: Nationalpark Hainich)


Entsprechend hochmotiviert gingen die Junior Ranger und „Senior Ranger“ Kevin Lachmann, Sandra Wendt, Christian Schöpke, Christian Volk und Helge Grasshoff an ihre Aufgabe. Ranger Gerd Baumbach hatte die Bausätze für Nistkästen vorbereitet, die nun zu fertigen Nistkästen zusammengebaut wurden. Diese werden an verschiedenen Stellen aufgehängt, sowohl im Nationalpark zu Kontrollzwecken als auch im Rahmen des BUND-Gartenschläfer Projektes in Bereichen außerhalb des Nationalparks. Einige Kästen werden auch in besonders naturnahen Obstgärten der Junior Ranger-Familien angebracht.