Spatenstich in der Bahnhofstraße

Die Bagger können rollen

Montag
19.02.2024, 13:40 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Bis Mai werden im Herzen Nordhausens die Bagger rollen - heute Vormittag wurde der Start der Gleiserneuerung in der Bahnhofstraße per Spatenstich eingeläutet. Die Arbeiten sind dringend nötig, gehen für den Verkehr aber mit einigen Einschränkungen einher…

Beschädigtes Gleisbett in der Bahnhofstraße (Foto: agl) Beschädigtes Gleisbett in der Bahnhofstraße (Foto: agl)


Drei Straßenbahnlinien und jede Menge Individualverkehr vom Auto bis zum Lkw donnern jeden Tag über die Bahnhofstraße. Dem Gleisbett wie der Straße selbst hat die beständige Belastung ordentlich zugesetzt, die Schäden sind mit bloßem Auge zu erkennen.

Eine Generalüberholung ist überfällig und eigentlich hätten die Bagger schon im vergangenen November rollen sollen. Mit dem Winter vor der Tür und dem Unmut über die Sperrung der B4 zwischen Nordhausen und Niedersachswerfen im Kopf entschied man im Rathaus aber den Baustart in das neue Jahr zu verschieben. Im ersten Bauabschnitt sollen nun rund 170 Meter der Doppelgleisanlage erneuert werden und wenn man einmal dabei ist, dann werden auch gleich Fahrbahn, Oberleitung und Gehwege angefasst. Die Haltestellen werden überarbeitet und bekommen taktile Bodenleitsysteme, der Überfahrstreifen des Kreisels wird repariert und das Pflaster der Gehwege wieder nivelliert.

Rund 1,3 Millionen Euro soll die Maßnahme kosten, knappe 900.000 Euro steuert der Freistaat zur Sanierung bei. Voll des Lobes war denn heute auch Oberbürgermeister Kai Buchmann für die Arbeit der Thüringer Infrastrukturministerin, Susanna Karawanski (Linke). Bei den Investitionen in die Infrastruktur sei auf den Freistaat verlass, sagte Buchmann, die Zuwendung für die Gleisanlage „kein Pappenstiel“. Ohne die Hilfe des Freistaates könne die Stadt derlei Maßnahmen nicht realisieren und müsste diese und ähnliche Vorhaben auf ungewisse Zeit hinaus schieben.

Ministerin Karawanski zeigte sich erfreut, dass bei den Bauarbeiten auch an den Ausbau der Barrierefreiheit gedacht werde, der Zugang zu Bus und Bahn für alle Menschen mache den Nahverkehr attraktiv und helfe dabei Mobilität sicher zu stellen. „Es ist natürlich schön wenn man Geld für große, neue Projekte ausgeben kann aber gerade in der Infrastruktur dürfen wir die Grundlagen nicht vernachlässigen. Der Nahverkehr muss gut vertaktet, gut zugänglich und zu vernünftigen Preisen nutzbar sein. Mit dem Deutschlandticket haben wir da einen guten Baustein aber es braucht auch die Pflege der „Hardware“ sonst funktioniert irgendwann nichts mehr “, sagte Karawanski. Im neuen Thüringer Haushalt habe man 27 Millionen Euro für Verkehrsprojekte eingestellt, rund die Hälfte soll für neue Baumaßnahmen ausgegeben werden.

Die Umleitung führt quer über die Rautenstraße (Foto: agl) Die Umleitung führt quer über die Rautenstraße (Foto: agl)


Wie komplex das Verkehsnetz sei, zeigten Baustellen wie diese immer wieder, so Karawanski weiter, insbesondere dann, wenn Umleitungen geplant werden müssen. Und die gibt es auch in der Nordhäuser Innenstadt. Ab dem „Nordbrand-Kreisel“ ist für den Verkehr weitestgehend Schluss, lediglich die Ecke am Abzweig Rautenstraße - Neustadtstraße bleibt befahrbar. Per Ampelregelung geht es hier in beide Richtungen, der Verkehr der von der Grimmelallee über die Heinrich-Zille-Straße und den Lohmarkt in Richtung Zentrum geleitet wird, fährt die Rautenstraße bis zum Gleisübergang aufwärts.

Im Mai sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, das Ende der Sanierungsmaßnahmen ist damit aber noch nicht erreicht. Zwei weitere Bauabschnitte werden sich in bei Zeiten gen Bahnhof vorarbeiten. Ihre Pläne haben die Verkehrsbetriebe vor kurzem in einem Bürgergespräch dargelegt, die Details lassen sich hier nachlesen.
Angelo Glasahgel