Kampfkunst und Kampfsport

Was ist Boxen?

Sonnabend
10.02.2024, 16:05 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Solange es Menschen gibt, wird es wohl Boxtechniken gegeben haben, um sich, seine Familie und sein Territorium zu verteidigen. Zwei Beispiele von Boxstilen sind: das Kempo aus China und Okinawa (Japan) sowie das Muay Thai aus Thailands (hier wird der ganze Körper eingesetzt), und noch weitere mehr – fest steht, dass die Archäologie nachweisen konnte, dass es Boxtechniken bereits vor Jahrtausenden gegeben hat...

Im Kampfsport Boxen selbst ist, neben dem Techniktraining, die Kondition ein weiterer Schwerpunkt (siehe auch unter „Kickboxen“). Einen Profiwettkampf über zwölf Runden durchzustehen, setzt ein hohes Maß an Technik und vor allem auch an Kondition voraus. Auch spielen hier besonders die Athletik und die Körpergröße des Fighters eine besondere Rolle (ähnlich wie in einigen anderen Systemen ebenfalls).

Das Boxen als Kampfsport (wie wir es heutzutage kennen) entstand in England, so ab dem achtzehnten Jahrhundert. Die Boxer kämpften damals mit bloßen Händen, was sehr brutal war. Die Techniken beschränkten sich nur auf die Fäuste, die in einem Regelwerk 1867 zusammengefasst wurden.

Das sich ein guter Boxer selbst und auch andere gut verteidigen kann, liegt auf der Hand bzw. in seiner Faust. Vor allem auch, weil einige Techniken in der Nahdistanz ansatzlos geschlagen werden können. Zum Beispiel: „der linker Haken“ (Hook) zur Leber = Leberschock, sowie der rechte Haken zur Milz = Milzriss. Und hier gehe ich etwas näher ein.

Betrachten wir zum Beispiel: welche körperlichen Schäden können durch Fausttechniken (sowie durch andere Techniken) zum epigastrische Zentrum entstehen. In diesem Fall wird es sehr wahrscheinlich zu einem “stumpfen Bauchtrauma” kommen. In der Regel heißt das, dass es neben der Schmerzhaftigkeit, auch zu Magen- bzw. Darmverletzungen kommen kann. Wird eine Fausttechnik, z. B. ein Hook (Haken) zur Leber (Hepar) oder zur Milz (Splen) geführt, werden gewisse Symptome auftreten, die wir unbedingt beachten müssen.

Folgende Symptome können z. B. dabei auftreten: Bauchkrämpfe, Vertigo (Schwindel), plötzliches Kälteempfinden, eventuell auch verringerte Urinausscheidung (z. B.: Oligurie = weniger als 500 ml pro Tag oder Anurie = weniger als 100 ml pro Tag), Blässe und kalte Schweißigkeit, etc.

Bemerken wir diese Symptomatik bzw. Symptome davon oder eventuell die Schockanzeichen Tachykardie (Herzrasen), Unruhe oder auch „Angst“, heißt das für uns: sofort Notarzt. Denn ein Leberiss bzw. ein Milzriss (einzeitige Milzruptur = meist Druckschmerz im linken Oberbauch, bzw. zweizeitige Milzruptur) gehen mit lebendsbedrohlichen inneren Blutungen einher! Hier stehen die Ausbilder und Trainer in erster Pflicht! Und bitte vergessen Sie dabei niemals die Verhältnismäßigkeit innerhalb Ihren Verteidigungshandlungen.

Eine weitere Innenfight-Technik ist zum Beispiel der Aufwärtshaken „Uppercut“ (z. B. zum Kinn bzw. Unterkiefer). Zu beachten ist, dass dieser Uppercut mittels einer Hüftdrehung und einer Ausatmung ausgeführt werden muss.

Boxtechniken, und weitere Fausttechniksysteme, lassen sich gut in andere Selbstverteidigungssysteme integrieren und erhöhen somit die Effektivität der eigenen Selbstverteidigung. Damit ist auch das Boxen eine sehr effektive Selbstverteidigung, wenn man sie beherrscht - wie es halt mit allen Dingen ist. Und absolut empfehlenswert.

Und wenn Sie jetzt eine Möglichkeit suchen, um sich in einer Selbstverteidigung fit zu halten und diese zu erlernen, erwartet Sie ein super Team im Kampfsportverein Leinefelde e. V. jeden Mittwoch in der Obereichsfeldhalle, in Leinefelde. Kindertraining:17.30 Uhr bis 19.30 Uhr; Jugend- und Erwachsenentraining: 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr. Viel Spaß dabei.
Ihr Joachim Retzek.