Thüringer HC

Patzer im Kampf um Platz zwei

Donnerstag
08.02.2024, 08:18 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Mit 26:27 (12:13) musste sich der Thüringer HC im Kampf um Platz 2 der Tabelle der HSG Bensheim-Auerbach geschlagen geben. Nach temporeichen Start und einer Viertoreführung (8:4) riss der Spielfaden der Gastgeberinnen...

Die HSG fand Mitte der ersten Halbzeit ins eigene Spiel, verkürzte den Vorsprung und ging mit einem Tor mehr in die Pause. Die Thüringerinnen setzten ihr geplantes Spiel nicht um, das schnelle Umschaltspiel funktionierte zu selten. Der Spielaufbau stockte oft und die Bälle fanden nicht ihr Ziel. Beide Teams spielten streckenweise auf Augenhöhe, die Südhessinnen setzten sich mit der besseren Chancenverwertung erfolgreich durch. Mit sieben Toren war Josefine Huber erfolgreichste Schützin des THC. Lucie-Marie Kretzschmar erzielte acht Treffer.

Gegen die HSG Bensheim-Auerbach standen für den Thüringer HC in dieser Saison eine Niederlage in der Bundesliga und ein Sieg im DHB-Pokal zu Buche. Der THC startete mit zwei Treffern in die Partie. Nach drei Minuten zirkelte Kim Naidzinavicius den Ball zum 2:1 ins Tor der Gastgeberinnen.

Die Thüringerinnen setzten bereits in der Anfangsphase auf ihr Tempospiel und suchten den schnellen Abschluss, um sich einen Vorsprung herauszuspielen. Mit mehreren Paraden zeigte Dinah Eckerle ihre Klasse und hielt ihrer Mannschaft den Rücken frei. Zu Beginn lief noch nicht alles rund, im Abschluss ließen die THC-Damen so einige Möglichkeiten ungenutzt. Die Flames hatten Probleme, sich gegen die starke Abwehr zu behaupten. Nach zehn gespielten Minuten führte der THC mit 6:3. Mit viel Übersicht und konzentriert baute der THC seine Angriffe auf. Nach dem Strafwurftreffer durch Johanna Reichert zum 8:4 zog Heike Ahlgrimm die grüne Karte. Sichtlich unzufrieden zeigte sich die Trainerin der Gäste mit der Leistung ihrer Schützlinge und forderte mehr Herz und Leidenschaft. Mitte der ersten Halbzeit lag der THC mit 9:5 vorn. Kim Naidzinavicius legte einen Treffer nach, ein Weckruf für ihr Team.

Die HSG ließ nun nicht mehr locker und suchte selbst im Unterzahlspiel die Lücken in der Abwehr. Nach 18 Minuten betrug der Vorsprung nur noch zwei Tore - 10:8. In der 23. Minute musste der Thüringer HC für kurze Zeit ein doppeltes Unterzahlspiel überstehen, Vilma Mathijs Holmberg und Anika Niederwieser saßen ihre Zeitstrafen ab. Beim THC war das Tempo raus. Herbert Müller nahm das Team Timeout, um die Mannschaft wieder zu motivieren. Vier Minuten vor der Pause erzielte Sarah Dekker den Anschlusstreffer zum 11:10, Ndidi Akwunedu glich wenige Sekunden später aus. Vorne ließen die Thüringerinnen zu viele Chancen ungenutzt, die bisher sichere Abwehr offenbarte nun Schwächen. Die Flames waren im Spiel und schafften es, selbst Druck aufzubauen. Jill Kooij brachte kurz vor der Pause die Gäste erstmals in Führung. Beim 12:13 erfolgte der Pausenpfiff. In der Kabine des THC gab es mit Sicherheit Redebedarf.

Die Gäste begannen mit dem Anwurf zur zweiten Halbzeit und netzen sofort zum 12:14 ein. Josefine Huber erzielte auf der Gegenseite den ersten Treffer des THC nach der Pause. Die Flames legten nach und blieben zunächst das führende Team. Das Spiel nahm auf beiden Seiten an Tempo zu. Die Gastgeberinnen störten früh den gegnerischen Spielaufbau, provozierten das Stürmerfoul. Der wichtige Treffer zum Ausgleich blieb jedoch aus. Die Gäste legten vor und gingen in der 26. Minute mit 14:16 in Führung. Wenn es nicht läuft, dann läuft es eben nicht, Strafwurf THC - Anika Lott gegen Vanessa Fehr, die den Ball mit dem Fuß erfolgreich abwehrte. Die Abwehr der Gäste hatte den Angriff des THC gut im Griff. Zum Ende der 40. Minute das perfekte Anspiel auf die linke Außenbahn, Johanna Stockschläder mit dem Heber zum 15:16. Knapp zwei Minuten später netzte Kathrin Pichlmeier per Siebenmeter zum 16:16 ein.

Die Thüringerinnen waren wieder dran, mussten aber auf die Fehler der Flames hoffen. In der 46. Minute nutzte Johanna Stockschläder die sich bietende Möglichkeit und netzte zum 19:18 ein. Den Schwung konnte der THC nicht mitnehmen und so lag zehn Minuten vor Spielende die HSG mit 20:21 vorn. Die Unparteiischen waren mit dem Auftreten aufseiten der THC-Bank unzufrieden und so kassierte Herbert Müller eine Zeitstrafe, die seine Mannschaft in die doppelte Unterzahl brachte. Die Gäste hielten das Tempo hoch, verwerteten die Fehler des THC sicher und setzten sich in der 54. Minute mit vier Toren ab (20:24). Herbert Müller holte seine Mannschaft an die Seitenlinie, um sie für die Crunchtime einzuschwören und so das Spiel zu Gunsten des THC zu kippen. Bensheim verteidigte den Vorsprung weiter. Der Treffer zum 23:27 ins leere Tor der Gastgeberinnen brachte die endgültige Vorentscheidung für die Hessinnen. Das letzte Aufbäumen des THC wurde nicht belohnt, mit 26:27 mussten sich die Thüringerinnen geschlagen geben und mit der zweiten Niederlage den direkten Verfolgerplatz auf den Spitzenreiter, den Flames überlassen.