Tag der Kinderhospizarbeit in Nordhausen

Gemeinsam mehr bewegen

Montag
05.02.2024, 14:03 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Der Thüringer Kinderhospizdienst öffnet am Samstag die Türen (Foto: Thüringer Kinderhospizdienst) Der Thüringer Kinderhospizdienst öffnet am Samstag die Türen (Foto: Thüringer Kinderhospizdienst)
Der Tod ist kein leichtes Thema, der Tod eines Kindes noch viel weniger. Der Thüringer Kinderhospizdienst hat es sich zur Aufgabe gemacht, Familien zu unterstützen, die vor diesem Schicksalsschlag stehen. Zum bundesweiten tag der Kinderhospizarbeit öffnet man auch in Nordhausen die Türen…

Das Regionalbüro des Thüringer Kinderhospizdienstes Nordthüringen findet sich in Nordhausen im Grimmel 17. Von hier aus organisiert man die Arbeit mit „lebensverkürzt erkrankten Kindern, Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen“. Es ist keine leichte Arbeit und trotzdem hat man vor Ort elf Ehrenamtliche gefunden, die betroffene Familien in ihrer Freizeit begleiten.

„Die Unterstützung fällt ganz individuell aus, mal suchen die Familien jemanden, der sich an einem Tag in der Woche um die gesunde Geschwister kümmern kann, mal geht es schlicht darum, einkaufen zu gehen oder etwas Schlaf zu finden.“, erläutert Franziska Köhler, die als Koordinatorin für das Regionalbüro in Nordhausen arbeitet. „In vielen Fällen werden betroffene Familien ausgegrenzt, denn das Thema gilt in der Gesellschaft nach wie vor als Tabu“, so Köhler weiter.

Damit man als Familienbegleiter helfen kann, organisiert der Thüringer Kinderhospizdienst einmal im Jahr eine Ausbildung. „Wichtig zu wissen ist, dass unsere ehrenamtlichen keine Pflegekräfte sind. Der Alltag der Familien ist häufig geprägt von Sorgen und Ängsten und zusätzlich haben sie noch mit sozialer Isolation zu kämpfen. Unsere Ehrenamtler sorgen dafür, dass zu durchbrechen. Zeit schenken und Entlastung bieten, das ist die Devise.“

Das Thema „Kinder und Sterben“ ist in der Gesellschaft nach wie vor mit Hemmungen und Vorurteilen behaftet. Daher sei es besonders bedeutsam, öffentlich Anteil zu nehmen und Betroffenen zu zeigen, dass sie nicht allein sind. Am kommenden Samstag, den 10. Februar, lädt auch das Nordhäuser Büro deswegen zum bundesweiten Tag der Kinderhospizarbeit und öffnet zu diesem Anlass von 10:00 – 16:00 Uhr die Türen. Interessierte werden über die wichtige Arbeit informiert und Haupt- wie auch Ehrenamtliche stehen für Fragen zur Verfügung. Zudem will man zwei kreative Aktionen anbieten, was genau wird aber noch nicht verraten.

„Zum Tag der Kinderhospizarbeit zeigen wir unsere Solidarität mit den Betroffenen und möchten die Bedeutung der Kinderhospizarbeit in die Öffentlichkeit rücken.“, sagt Köhler. Und das soll auch sichtbar sein, bundesweit wird man mit einem grünen Band Solidarität zeigen können. In Thüringen hat man zudem mit der Bäckerei Bergmann einen Partner gefunden, der auf seine ganz eigene Art und Weise auf die Arbeit des Kinderhospizdienstes aufmerksam machen wird: mit grünen Pfannkuchen. Der Erlös kommt als Spende gänzlich dem Hospizdienst zu Gute.

„Jeder Beitrag hilft der Kinderhospizarbeit, in den Augen der Öffentlichkeit selbstverständlich zu werden. Gemeinsam können wir mehr bewegen. Ich möchte die Menschen dazu aufrufen, sich solidarisch an die Seite lebensverkürzend erkrankter Kinder und Jugendlicher zu stellen, um deren Stimme mehr Kraft zu verleihen“, betont Franziska Kopitzsch, Geschäftsführerin des Bundesverband Kinderhospiz.

Im Nordhäuser Regionalbüro hofft man, dass am kommenden Samstag viele Besucher ein Zeichen für die lebensverkürzend erkrankten Kinder sowie deren Familien setzen und im Büro im Grimmel vorbeischauen.