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Schieferstein und die Edlen von Salza

Sonntag
28.01.2024, 08:29 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Die Geschichte von Salza gibt beeindruckende Impressionen über ganze Epochen, zur Frage einer Epoche und der Herkunft Derer von Salza, ein kurzer Blick in die Geschichte…

Salza`s edle Herrschaften sollen über Jahrhunderte hinweg mit Reichsgütern belehnt gewesen sein und zählten zu bedeutenden Ministerialgeschlechtern, kaiserlichen Kammerherren wie Conrad von Salza, die teils im seinerzeit bedeutenden Kloster Walkenried (UNESCO-Weltkulturerbe) Ihrer Grabstätte finden durften. Sie nannten sich auch reichsunmittelbar und ließen sich diese Art der Lehnstellung bspw. von Kaiser Rudolf von Habsburg bestätigen, um damit vor den Angriffen der Ho(h)nsteiner Grafen sicher zu sein.
Offenbar belegt sich die Herkunft dieser Edlen von Salza in einer Epoche und die Spur führt nach Mühlhausen, die Stadt im 13./14. Jahrhundert als Schwesterstadt von Nordhausen bezeichnet worden ist.

Im Mühlhäuser Urkundenbuch findet sich auf Seite 859 der Verweis um 1350, dass das Ministerialgeschlecht Schieferstein aus Mühlhausen, welche nach Ihrem späteren Wohnsitz von Salza (bei Nordhausen) genannt worden sind und in alten Urkunden begegnen. Die berühmten Thüringer Herren Bodenstein, vermutlich eine Nebenlinie der Grafen von Northeim waren offenbar mit denen Schieferstein und somit von Salza, verwandt. Sehr lange nach 1350 mag es den Edlen von Salza nicht mehr recht hier gewesen zu sein. Ein längerer Prozess und eine teure Fehde mit den Grafen Ho(h)nstein ist über den Verkauf und die Schnabelsburg bekannt, worunter offenbar Nordhausen auch zu leiden hatte. Im Juli 1370 verglichen sich dann die Grafen von Hohnstein mit der Stadt Nordhausen wegen des Kohnsteins.

1398 wird ein Günther von Salza als ein Geistlicher erwähnt. 2. April 1432: (IR) Heinrich und Ernst, Brüder, v. d. G.G. Grafen von Hohnstein, Herren von Lora und Klettenberg, haben einen Tag in ihrem Dorfe Salza gehalten, auf Bitte Tyle Begkers, Abts des Stifts und Klosters zu Ilfeld. Heydenreich von Salza verschrieb 1460 der Gottesacker Kirche zum Heiligen Kreuz in Stolberg u.a. eine Wiese zu Harzungen. Anno 1486 belehnen die Grafen von Hohnstein, Herren zu Klettenberg und Lare, ihren getreuen Bernharden von Germarshusen nebst seinen Brüdern Jacoffen, Gorgen und Heinrichen von Germarshusen mit dem Gut in Salza, womit mithin eine andere Spur auf die von Salza gelegt worden ist. Gemäß Nordhausen-Wiki war Salza In ältesten Zeiten Reichsgut, ein Krongut der deutschen Kaiser, welche die Herren von Salza mit verschiedenem Besitz in Dorf und Flur belehnt hatten.

Die Herren von Salza waren ein altes Ministerialgeschlecht, welches im gesamten nordthüringischen Bereich ansässig war. Ihr Wappen zeigt seit dem 12. Jahrhundert einen aufrechtstehenden Angelhaken, bzw. Angelhakenpaar. Zu dieser sogenannten Angelhakensippe gehört unter anderem die Familie von Hagen. Die Herren von Salza gaben um 1400 ihren Besitz in Salza auf und konzentrierten sich auf andere Orte in Nordthüringen. Sie saßen unter anderen auch in Bleicherode. Im Mittelalter wird die Familie noch in Ascherode erwähnt. Schon sehr früh ließen sich Teile des Geschlechts in Brücken bei Sangerhausen nieder. Der Nordhäuser Historiker Förstemann, schloss eine Verbindung zu Hermann von Salza nicht aus.
Tim Schäfer

Quellen: Nordhausen- Wiki, Iffland/Hellberg: Der Heimatbote. Heimatkundliche Beiträge aus dem Landkreis Nordhausen: Geschichte des 1200jährigen Dorfes Salza bei Nordhausen am Harz /Von der Besiedlung bis ca. 1930 /Geschichte Sports in Salza, Mühlhäuser Urkundenbuch, S. 859