Der Weg der offenen Hand

Was ist Karate?

Sonnabend
27.01.2024, 18:56 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Der Begriff „Karate“ wird meistens, und zum Beispiel, mit „leere offene Hand“ oder auch „Weg der leeren Hand“ übersetzt. Der Ursprung des heute verstandenen Karate liegt auf der japanischen Insel Okinawa (in Japan) sowie im Reich der Mitte (in China). Als kurzer und grober Abriss dieses Geschehens könnte eventuell Folgendes als ein Beispiel dienen...

Der buddhistische Mönch Bodhidharma, machte auf seiner Reise (ca. 450 bis 500 Jahre nach Christus) aus seinem Heimatland Indien nach China, halt im Shaolin-Kloster. In diesem Tempel lehrte Bodhidharma den Mönchen „Körperübungen“, um sie für ihre Meditationsaufgaben und für ihre Reisen zu stärken. Im Laufe einer gewissen Zeit, entwickelte sich daraus eine Art des Kempo, das dann mit einigen anderen Vermischungen von chinesischen nach Japan gelangte. In Japan selbst wurden diese Techniken dann mit denen der Samurai (dem später benannten kriegerischen Jiu-Jitsu) in einer Art der Symbiose zusammengefasst.

Als Begründer des modernen Karate (Shotokan) ist Meister Funakoshi Gichin (Okinawa) zu nennen. Sein Verdienst ist es das Karate, mittels Veröffentlichungen sowie mit seinen Vorführungen, bekannt gemacht zu haben.

In Deutschland war es Albrecht Pflüger, der das Karate auch mit seinen Büchern bekannt gemacht hat – mein erstes Buch über Karate stammt aus dem Jahr 1976 mit dem Titel „Karate Praxis“ von Albrecht Pflüger und kostete damals 3,95 DM, was ich damals über gewisse „Umwege“ erwerben konnte.

Foto: l. n. r.: Joachim Retzek und Markus Retzek. Fingerstich (Nukite) zum Kehlkopf = eine Atemitechnik (Stoß/Schlag) aus dem Karate und die auch innerhalb der Selbstverteidigung im höheren Kyu-Bereich (höhere Schülergruppe) trainiert wird. (Foto: Joachim Retzek) Foto: l. n. r.: Joachim Retzek und Markus Retzek. Fingerstich (Nukite) zum Kehlkopf = eine Atemitechnik (Stoß/Schlag) aus dem Karate und die auch innerhalb der Selbstverteidigung im höheren Kyu-Bereich (höhere Schülergruppe) trainiert wird. (Foto: Joachim Retzek)


Das „Geheimnis“ eines Karate-Schlages ist die enorme Energieübertragung. Diese Energieübertragung wird mittels einer Energiekonzentration erreicht. Hierbei wird die größtmögliche Bewegungsenergie auf einen kleinsten Berührungspunkt übertragen. Diese Konzentration der Energie in Verbindung mit der richtigen Atmung, auch „Kime“ genannt, ist die Grundlage aller Karate-Techniken (siehe auch unter „Kiai“). Um aber eine solche Stufe zu erreichen, die es dem Karateka ermöglicht seine Technik zu einer gewissen Vollendung reifen zu lassen, ist eine lange Zeit des intensiven Übens notwendig, und das auch im mentalen geistigen Bereich. Hierbei spielen, wieder einmal, das Üben der Grundtechniken eine alles entscheidende Rolle. Doch ohne die richtige Geisteshaltung bleibt auch der „beste“ Schlag oder Stoß nur „eine Bewegung“.

Das Foto zeigt den „Fußstoß seitwärts“ (Yoko-geri-kekomi), zu einem gewissen Nervendruckpunkt im Bereich des „äußeren Oberschenkels“. (Foto: Joachim Retzek) Das Foto zeigt den „Fußstoß seitwärts“ (Yoko-geri-kekomi), zu einem gewissen Nervendruckpunkt im Bereich des „äußeren Oberschenkels“. (Foto: Joachim Retzek)


Die Techniken, die es zu erlernen gilt, werden immer wieder in ihren Grundformen geübt und in den Katas perfektioniert. Eine Kata im Karate ist eine Abfolge von Karate-Techniken die man gegen imaginäre Gegner ausübt. Es gibt ca. 50 Formen von Katas, die hohe und dann später höchste Anforderungen an den jeweiligen Karateka stellen. Mit dem intensiven Studium einer Kata und deren immer mehr perfektionierten Bewegungsformen in denen „Angriff- und Verteidigungstechniken“ vereint werden, wird der eigene Geist des Übenden unweigerlich in einer Form gestärkt, die man vorher nicht für möglich gehalten hätte (dieses gilt selbstverständlich für alle Kampfkünste an sich, in denen sich Geist und Körper im „Einklang“ befinden – man kann sich sozusagen auf einer „geistigen Ebene“ begeben, die es einem erlaubt „fast alles“ zu vollbringen). Diese geistige Ebene, die wie gesagt allen Kampfkünsten zu Grunde liegt und nicht nur diesen, „kann“ man mit Fleiß, Technikverständnis, Talent, Willensstärke und Meditation erreichen! Im Buddhismus ist dafür der Begriff „Erleuchtung“ als höchste Stufe bekannt.

Das Karate selbst umfasst mehrere Stilrichtungen, z. B.: Shotokan, Wado-Ryu, Goju-Ryu, Shito-Ryu (Ryu wird als „der Weg“ bezeichnet) sowie Kongshoudao, usw.; wobei das „Shotokan-Karate“ in unseren Breiten der wohl am häufigste anzutreffende Stil ist. Auch ich bin Anhänger des Shotokan-Stils und übe mich noch heute darin – und das schon über 34 Jahre.

Und wenn Sie jetzt ein wenig Lust verspüren sollten, Elemente des Karate üben zu wollen und das innerhalb einer Selbstverteidigung; dann kann ich Ihnen den Kampfsportverein in Leinefelde wärmstens empfehlen - der dieses Jahr sein 34-jähriges Jubiläum feiert. Was erwartet Sie: ein super Team, zwei lizenzierte Trainer, eine bessere Fitness sowie das Erlernen einer Selbstverteidigung (SV) und das alles unter fachlich kompetenter Anleitung. Kindertraining: 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr; Jugend- und Erwachsenentraining: 19.30 bis 21.30 Uhr; jeden Mittwoch in der Obereichsfeldhalle in Leinefelde. Wir sehen
uns.
Joachim Retzek