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Muss man sich da keine Sorgen machen?

Sonnabend
27.01.2024, 14:49 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Zum allgemeinen Zustand von Land und Menschen und ihren Sorgen links und rechts des Weges hat sich die nnz in den letzten Tagen Gedanken gemacht. Und auch die Leserschaft hat etwas zu sagen, zum Beispiel Christian Marx, der seine Sicht der Dinge für das Forum niedergeschrieben hat...

Ich will die „linksgrünen Sorgen“ des Herrn G. nicht unkommentiert lassen. Was lesen wir nicht alles für Verschwörungen. Und so schön blumig formuliert, da man erst mal darauf kommen: Die „Klardenker in den linken und grünen Parteizentralen“ telefonieren „eiligst“ mit ihren „Vorfeld-Brigaden“, damit sie ihre „mediale Munition“ aus dem „linken Keller“ holen. Herrlich.

Ich weiß nicht, ob der Autor sich aus der Ferne seines Urlaubsortes mal die Mühe gemacht hat, die Recherche der zitierten „Vorfeld-Brigade“ Correctiv im Original zu lesen. Von einer „AfD-Veranstaltung“ war jedenfalls dort und auch in den zahlreichen Presseartikeln zu diesem Thema nichts zu lesen. Man kann nur empfehlen, sich diese Recherche mal im Original durchzulesen, da gibt es nichts zu „framen“: Es geht nicht nur um Möglichkeiten der Rückführung von Menschen, die ausreisepflichtig sind, sondern es ging auf diesem Treffen um die „Rückabwicklung der Ansiedelung von Ausländern“, um Asylbewerber, Ausländer mit Bleiberecht und „nicht assimilierte Staatsbürger.“

Der Thüringer AfD-Vorsitzende Höcke sprach schon früher von „wohltemperierter Grausamkeit“, um diesen „Stall auszumisten.“ Das „Umformulieren“ und hinterher das angeblich „Falsch-interpretiert-worden zu sein“ ist zum Markenzeichen seiner Politik geworden. Damit wird der gesellschaftliche Konsens immer weiter manipuliert und verschoben. Die Umsetzung einer solchen Agenda, die von führenden Vertretern der AfD auf diesem Treffen mit der identitären Bewegung ausdrücklich begrüßt wurde, stellt nichts weniger als einen Angriff auf das Grundgesetz unseres Landes dar!

Muss man sich da keine Sorgen machen?

Der Verfassungsschutz hatte dieses Treffen offenbar nicht auf seiner Agenda. Und da kann man nur froh sein, wenn Journalisten es durch ihre Recherchen auf die Agenda setzen.

Und, ja es ist die Opposition, gegen die sich die Proteste richten. Ich kann darin nichts Schlechtes erkennen! Vielleicht sollte man es eher als ein Reifezeichen der Zivilgesellschaft sehen, sich gegen solche Tendenzen zu richten, bevor aus der Opposition eine Diktatur wird, die sich die Gesetze nach ihrem Gusto zurechtbastelt! Lektion gelernt. Auch die Nationalsozialisten haben mal klein angefangen, als Opposition, mit Versprechungen, die Arbeitslosigkeit zu beseitigen und die Rasse der deutschen Herrenmenschen rein zu halten… Ist halt so eine Sache mit der Geschichte.

Man kann „rechts“ rechts nennen oder links „links“, so war halt die Sitzordnung 1814 in der Nationalversammlung. Rechts von der CDU sitzt die AfD, rechts von der SPD die CDU. Links von der SPD die Linken. Jedem einer solchen Partei ist die jeweils andere zu weit rechts oder links. Und denkt man sich einen Kreis, kommen sich plötzlich rechts-außen und links-außen ziemlich nahe… Na und?

Man darf niemanden verdammen, der die AfD wählen will. Aber man kann diese Wahl hinterfragen. Solange die AfD eine wählbare Partei ist, kann sie gewählt werden, auch wenn die Auseinandersetzung mit ihrer Ideologie und ihrem Programm dem geneigten Wähler schnell zeigen dürfte, dass diese Partei mit ihren einfachen Antworten auf komplexe Fragen kein einziges der großen Zukunftsprobleme in Deutschland lösen wird! Wozu auch, ist doch der Klimawandel wahrscheinlich nur ein „linksgrüner“ Hype.

Es steht der AfD frei, die völkischen Ideologen und den identitären Ballast loszuwerden, dann hätte niemand ein Problem mit ihr. Es steht dieser Partei frei, „rechts“ zu sein, aber auf dem Boden des Grundgesetzes.

Nie wieder ist jetzt. Ich persönlich werde am Sonntag, wie viele andere auch, zu der Demonstration der „vermeintlichen Zivilgesellschaft“ auf dem Nordhäuser Rathausplatz gehen. Das Bündnis „Nordhausen zusammen“ will zeigen WOFÜR es steht: Ein Licht sein FÜR die Demokratie. FÜR eine weltoffene, freie Gesellschaft, trotz all ihrer Fehler und Probleme. FÜR eine, die sich wirklich der Zukunftsprobleme annimmt!
Wir werden, zusammen mit hunderttausenden Menschen in diesem Land an diesem Wochenende zeigen, dass wir MEHR sind. Das Interessante dabei ist, (allen Verschwörungstheorien zum Trotz) diese Menschen steuert niemand, die machen das einfach so. Und das ist doch toll, oder?
C. Marx