Automobilmesse eröffnet

Keine Chance für grüne Ideologie

Freitag
26.01.2024, 07:00 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Heute öffnet die diesjährige Automobilmesse in der Erfurter Messe ihre Pforten für die Besucher. Gestern Abend war die offizielle Eröffnung. Die Nordthüringer Online-Zeitungen waren für Sie dabei. Neuigkeiten der Branche waren nicht zu erwarten, dennoch sollte die Politik genau zuhören...

Helmut Peter kritisierte die autofeindliche Politik (Foto: nnz) Helmut Peter kritisierte die autofeindliche Politik (Foto: nnz)
Die Messe sollte auch in diesem Jahr ein “starkes Statement für den Start in die neue Automobilsaison” sein, hieß es in der Ankündigung des Ausrichters, der SP Veranstaltungs- und Handels GmbH. Doch die “nackten Zahlen” verdeutlichen die Probleme des automobilen Handels. Dazu später.

Erst einmal begrüßte Matthias Andrzejak die Gäste aus Politik und Wirtschaft und freute sich über die entgegengebrachte Resonanz. Schließlich startet die Messe mit einem Ausstellerrekord, in diesem Jahr jedoch ohne den Thüringer Ministerpräsidenten. Bodo Ramelow ließ sich aus persönlichen Gründen (Trauerfall) entschuldigen. Andrzejak zeigte sich vor allem über den Zuspruch von Schülerinnen und Schülern positiv überrascht, die in den zurückliegenden Tagen eingeladen wurden und diese Einladung angenommen hätten. So soll das Interesse der jungen Leute für moderne Ausbildungsplätze in der automobilen Wirtschaft unterstützt und gefördert werden. Matthias Andrzejak dankte denjenigen, die die Messe in den zurückliegenden Jahren begleitet haben. 

Der nächste Redner war Dr. Kurt-Christian Scheel. Der Mann ist Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Kraftverkehrsgewerbes und damit immer noch optimistisch in Richtung Zukunft gestimmt. Trotz negativer Ausschläge aus der Politik werde das Auto auch weiterhin gelebte Realität sein, denn 74 Prozent der Menschen in diesem Deutschland lieben – statistisch gesehen – ihr Auto. Kurzum: trotz grüner Fantasien und junger Straßenkleber: das letzte Gefecht des Autos sei noch längst nicht gekommen, so der Verbandschef.

Der appellierte vor allem an die Politik in Bund und Land, das Auto nicht weiter zu verteufeln, sondern dafür zu sorgen, dass Menschen weiterhin einen sicheren Arbeits- oder Ausbildungsplatz bekommen. Dazu bedarf es allerdings auch weiterer Anstrengungen, vor allem im Bereich der Schule sowie der Berufsschule.

Dem konnte auch Helmut Peter in seiner Funktion als Präsident des Kfz-Landesverbandes Thüringen zustimmen. Peter konstatierte für die Branche zwar ein erfolgreiches Jahr 2023, blickte allerdings skeptisch in die Zukunft. Gefragt sei weiterhin Druck auf die Politik, auf die Verwaltung dieses Landes. Innerhalb eines Jahres seien allein die Zulassungskosten pro Auto von sechs auf 27 Euro gestiegen seien. Das sei nur ein Beispiel von den vielen Steinen, die der Wirtschaft in den Weg gelegt werden.

Vollen Hallen warten heute und morgen auf die Besucher (Foto: nnz) Vollen Hallen warten heute und morgen auf die Besucher (Foto: nnz)
Die E-Mobilität werde in Zukunft nicht so in den Markt getrieben werden, wie es sich die Politik erhoffe. Allein an der notwendigen Infrastruktur für eine flächendeckende Elektromobilität mangele es aktuell und auch in absehbarer Zukunft.

Und weil nun der MP an der Eröffnung nicht teilnehmen konnte, hatte CDU-Oppositionsführer Mario Voigt seinen Auftritt vor den Branchenvertretern. Voigt lobte eingangs das Engagement von Helmut Peter, der mit seinen Netzwerken sehr viel dazu beigetragen habe, damit die Messe an diesem Standort eine solche Bedeutung für ganz Mitteldeutschland bekam. Die Politik müsse endlich begreifen, dass der Blick auf die automobile Welt auch eine Rückbesinnung auf jene Werte sein muss, die Deutschland stark gemacht haben: Zum Beispiel Fleiß, Leistung, Qualität.

Die E-Mobilität braucht es, aber sie darf und muss nicht mit grüner Ideologie und Scheuklappenpolitik durchgedrückt werden. In Richtung EU forderte Voigt, „das Verbrennerverbot 2035 nicht durchzusetzen“. Eine solche Vorgabe vernichtet gerade in Deutschland Arbeitsplätze, sondern konterkariert weitere technische und technologische Entwicklungen. Für den heutigen Abend warb Mario Voigt erst einmal für einen angenehmen Abend, denn in Thüringen gibt es nicht nur die besten Menschen, sondern das beste Bier und die beste Bratwurst.
Peter-Stefan Greiner