Joachim Retzek weckt Interesse am Lkampfsport

Was ist Judo?

Montag
22.01.2024, 10:20 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Judo ist ein Kampfsport sowie eine effektive Selbstverteidigung. Und Judo ist keineswegs „nur ein Anfassen“ des Gegners und den Gegner mittels einer Wurftechnik zu Fall zu bringen und am Boden festzuhalten, etc., sondern beinhaltet sehr viel mehr...

Foto: l. n. r.: Joachim Retzek und Markus Retzek, Ansatz eines Außendrehwurfes (Soto-maki-komi) nach Kotokan und in einer SV-Variante; der gern auch als Springdrehwurf (Hane-maki-komi) geworfen wird. (Foto: J.Retzek) Foto: l. n. r.: Joachim Retzek und Markus Retzek, Ansatz eines Außendrehwurfes (Soto-maki-komi) nach Kotokan und in einer SV-Variante; der gern auch als Springdrehwurf (Hane-maki-komi) geworfen wird. (Foto: J.Retzek)

Ein wenig Judo-Geschichte. Der Begründer des Judos, Jigoro Kano, studierte das kriegerische Jiu-Jitsu bei mehreren Jiu-Jitsu Meistern und erkannte die Gefährlichkeit sowie die Härte dieser Selbstverteidigung. Aufgrund der daraus gewonnenen Erkenntnis, dass diese für die kriegerische Auseinandersetzung entwickelten Techniken nicht für eine gefahrlose körperertüchtigende Grundlage dienen kann, begann Jigoro Kano die gefährlichen Elemente aus dem kriegerischen Jiu-Jitsu auszufiltern und erschuf damit ein neues System für die Ertüchtigung der damaligen Jugend und Studenten sowie für eine Wettkampfform: das JUDO. Als Datum für die Gründung des weltberühmten „Kodokan“ wird der „Februar 1882“ benannt und jedem Judoka wird dieses Thema geläufig sein - übrigens wurde Judo 1964, bei den XVIII. Olympischen Sommerspielen in Tokio, das erste Mal olympische Disziplin.
Da bei mir damals in Dresden (meiner Heimatstadt) alles mit dem Judo anfing und ich heute noch dem Judo sozusagen treugeblieben bin, möchte ich doch etwas näher darauf eingehen.

Noch heute lehre ich die „Grundwürfe des Kodokan“ als Basics, wobei ich diese dann im Bereich der Selbstverteidigung anpasse (siehe Fotos). Leider entfernen sich immer mehr der Trainer und Sportler von den Grundlagen und Technikprinzipien von Jigoro Kano. Nun, da ich daran festhalte (und einige andere auch, was ich äußerst begrüße), kann ich Ihnen die fünf Wurfgruppen (die Gokyo no Kaisetsu) nach Kodokan, nur empfehlen (fragen Sie Ihren Trainer danach).

Ab dem 3. Kyu (3. Schülergruppe)/3. Kyo (3. Technikgruppe und „Grüner Gürtel“) wurde die Sparte der Selbstverteidigung trainiert und in den Prüfungen abverlangt. Horst Wolf (8. Dan JUDO und Autor zahlreicher Judo-Bücher in der damaligen DDR) lehrte sein Leben lang das Kodokan-Judo; vielen „älteren“ Judo-Sportfreunden werden seine Trainingsbücher noch bekannt sein – die vier für mich wichtigsten Bücher von Horst Wolf sind: „Judo für Anfänger“ (5.- und 4.-Kyu Judo), „Judo für Fortgeschrittene“ (3.- bis 1.-Kyu Judo) sowie „Judo Selbstverteidigung“ und die „Judo-Katas“; diese Grundlagen waren stetige Begleiter unseres Trainings sowie unserer Prüfungen. Damals, zu meiner Prüfung zum 1. Dan Judo in der damaligen DDR, war das Erreichen des „schwarze Gürtels“ ein absolutes Highlight (Höhepunkt) für uns – und kaum in Worte zu erfassen.

Mein Tipp zum Erlernen von Techniken (allgemein gesehen): nicht nur in einer Kata des Karate kann man Techniken und Bewegungsabläufe ohne Partner üben, sondern auch im „Tandoku-Renshu“ (Bewegungsabläufe und Übungen im Judo ohne Partner, auch „Schatten-Judo“ genannt); was ich neben der Praxis auf der Matte selbst als äußerst effektiv erachte und heute noch so praktiziere, zum Beispiel: Bewegungsabläufe von Selbstverteidigungstechniken (siehe auch unter „Kata“ bei der Kampfkunst Karate).

Auch aufgrund meiner Erfahrungen im Judo und im Judo-Wettkampf, kann ich Judo jedem empfehlen, der nicht nur einen „Sport“, sondern auch einen Lebensinhalt sucht – Judo, richtig betrieben, kann zu einer Lebenseinstellung werden; wie bei vielen anderen Kampfkünsten bzw. Kampfsportarten ebenfalls (auch hier meine absolute Empfehlung). In dem Buch „Das Nachschlagewerk / Kampfsport & Selbstverteidigung“ (ISBN 3-8334-1034-5), habe ich z. B. das Thema „Wurftechniken“ etwas ausführlicher behandelt. Im Kampfsportverein Leinefelde, zum Beispiel, werden ebenfalls Wurftechniken im Training der Selbstverteidigung gelehrt; wie wäre es mit einem Probetraining? Und zwar jeden Mittwoch in der Obereichsfeldhalle; Kindertraining: von 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr; Jugend- und Erwachsenentraining: von 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr.
Joachim Retzek