THC vor Auswärtsspiel im EHF-Cup

Ausgangslage in Frankreich festigen

Freitag
19.01.2024, 18:30 Uhr
Autor:
osch
veröffentlicht unter:
Zum zweiten Auswärtsspiel der EHF European League reist der Thüringer HC nach Frankreich, circa 240 km südwestlich von Paris zu Chambray Touraine Handball. Am Sonntag um 16 Uhr wird die Begegnung in der Halle Gymnase de la Fontaine Blanche in Chambray-les-Tours angepfiffen...

Rückblick:
Einen ungefährdeten 32:23-Sieg fuhr der Thüringer HC am vergangenen Mittwoch gegen den HSC Solingen-Gräfrath 76 ein. Gegen den Aufsteiger waren die Punkte für den Tabellenzweiten fest eingeplant und das Ziel wurde erreicht. Das Spiel war kein Leckerbissen, es war ein Kampfspiel, eine Pflichtaufgabe, fasst Herbert Müller zusammen und dennoch freut er sich über den Sieg. “Aber auch Pflichtaufgaben müssen erfüllt werden.” Da spielt es keine Rolle, dass wichtige Führungsspielerinnen wie Annika Lott und Sonja Frey, zuletzt auch Sara Ronningen verletzt bzw. erkrankt ausfielen. All das kompensierte die Mannschaft und zeichnete sich mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung aus. Zudem erhielt Nachwuchsspielerin Kim Ott Einsatzzeiten in der Bundesliga und dankte es mit einem Treffer.
Rückblickend zollte Herbert Müller seinen Damen höchsten Respekt für das Spiel am letzten Wochenende gegen Dunarea Braila. “Das war fantastischer Handball auf allerhöchster Ebene." “Eine mannschaftliche Geschlossenheit, wie man sie sich wünscht als Trainer. Eine Mannschaft, die gefightet hat, die keine Sekunde aufgegeben und das Starensemble von Braila hochverdient mit 32:28 besiegt hat.” Als Gruppenerster mit 4:0 Punkten kann der Thüringer HC nun die nächste internationale Aufgabe angehen.

Zum Spiel:
Der Weg zum französischen Gegner ist weit, aber er wurde schon einmal im Oktober 2022 zurückgelegt. Damals trafen beide Mannschaften in der zweiten Qualifikationsrunde aufeinander. Beide Spiele gewann das Team von Herbert Müller (27:24 A/31:28 H), zog damit in die nächste Qualirunde, durchstand die Gruppenphase und schloss die Saison mit der Teilnahme am Final4 in Graz ab. Am Samstagmorgen startet die deutsche Mannschaft mit dem Zug nach Paris, um nach einer zweistündigen Busfahrt Chambray zu erreichen. So zumindest der Plan.
Für den Thüringer HC ist die Ausgangssituation perfekt. Ohne Niederlage, mit 4:0 Punkten, führt man die Gruppe B an. Mit einem Sieg in Chambray würde man die Gruppenphase vorentscheidend in der Tasche haben, so Herbert Müller. “Letztendlich ist es aber sehr ausgeglichen.”

Zum Start in die Gruppenphase musste Chambray Touraine HB eine 21:27-Auswärtsniederlage gegen Dunarea Braila verkraften. Im zweiten Spiel holten die Französinnen mit dem 27:25-Sieg gegen Lokomotiva Zagreb ihre ersten zwei Punkte in der Gruppe B.
In Tours trifft das Team auf die ehemalige THC-Spielerin Manon Houette. Die Latte ihrer Erfolge ist lang, Olympiasiegerin, Weltmeisterin und Europameisterin stehen auf ihrem Konto. Nicht ganz unbekannt ist die niederländische Weltmeisterin von 2019, Laura van der Heijden, die mit Oldenburg, Bietigheim und Dortmund lange Bundesligaerfahrung aufweisen kann. In den beiden ersten Gruppenspielen führte sie die Statistik der besten Werferin ihrer Mannschaft an. Aufpassen muss der Thüringer HC auf den gefährlichen Rückraum mit Jovana Stoijlkovic und Nadia Mielke-Offendal, allesamt hochverdiente Nationalspielerinnen. Am Kreis wirbelt die Norwegerin Klara Monti Danielsson. Insgesamt eine spannende Mannschaft, von der er ein körperbetontes Spiel erwartet, wie Herbert Müller betont.
In der französischen Liga steht Chambray Touraine Handball nach 13 Spieltagen hinter Spitzenreiter Metz, Brest Bretagne, Nantes und Paris 92 auf dem fünften Tabellenplatz. Die Generalprobe vor dem Spiel gelang den Französinnen - am Mittwoch besiegten sie Nantes mit 24:23. Für Herbert Müller ein deutliches Ausrufezeichen: “Sie werden mit breiter Brust kommen”. Schließlich gehören für ihn Nantes und Storhamar zu den Favoriten auf den Sieg in der European League. “Wir wissen, dass Chambray in diesem Jahr angetreten ist, um aus der Gruppe herauszukommen. Dieses Mal kennen sie uns und werden uns nicht unterschätzen wie letztes Jahr. Wir müssen die Startphase wie gegen Braila gestalten und von Anfang an Druck erzeugen. Unser Angriffsspiel war in der Bundesliga am Mittwoch nicht sehr effektiv, nicht so zielgerichtet, wie es europäisch sein muss.”

Kader:
Annika Lott hat sich am gestrigen Donnerstag einem Belastungstest unterzogen. “Die medizinische Abteilung signalisierte, dass es am Wochenende schon gehen könnte.”, ist Herbert Müller voller Hoffnung. Ein persönlicher Dank geht vom THC-Coach an Lydia Jakubisova, die sich wieder einmal in den Dienst der Mannschaft stellte.
Bernd Hohnstein