Ein Blick in die Statistik

Das kosteten Thüringens Krankenhäuser

Freitag
19.01.2024, 10:09 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Im Jahr 2022 fielen in den Thüringer Krankenhäusern Gesamtkosten in Höhe von rund 3 441 Millionen Euro an. Damit stiegen die Gesamtkosten nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gegenüber dem Jahr zuvor um 150,5 Millionen Euro bzw. 4,6 Prozent...

Fast zwei Drittel der Gesamtkosten (2 184 Millionen Euro bzw. 63,5 Prozent) waren, wie bereits in den Vorjahren, Personalkosten. Im Jahr 2022 wurde etwa ein Drittel der Personalkosten (704 Millionen Euro bzw. 32,2 Prozent) für den ärztlichen Dienst verausgabt, ein weiteres Drittel (753 Millionen Euro bzw. 34,5 Prozent) für den Pflegedienst, 285 Millionen Euro (13,1 Prozent) für den medizinisch-technischen Dienst und 201 Millionen Euro (9,2 Prozent) für den Funktionsdienst.

Mit 1 235 Millionen Euro entfiel mehr als ein Drittel der Gesamtkosten der Krankenhäuser (35,9 Prozent) im Jahr 2022 auf Sachkosten. Gegenüber 2021 erhöhten sich diese Ausgaben um 77,5 Millionen Euro bzw. 6,7 Prozent. Von den Sachkosten entfielen im Jahr 2022 rund die Hälfte (632 Millionen Euro bzw. 51,2 Prozent) auf den medizinischen Bedarf, wie z. B. Arzneimittel, ärztliches und pflegerisches Verbrauchsmaterial, Instrumente, Narkose- und sonstiger OP-Bedarf, Laborbedarf und Implantate. Die Kosten für Wasser, Energie und Brennstoffe sind im Vergleich zum Vorjahr um 23,9 Prozent bzw. 14,2 Millionen Euro gestiegen.
Im Jahr 2022 betrugen die pflegesatzfähigen Kosten 3 101 Millionen Euro und damit rund 134 Millionen Euro bzw. 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die pflegesatzfähigen Kosten stellen die Gesamtkosten bereinigt um Bestandteile dar, die nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit der stationären Leistungserbringung anfallen, wie z. B. Kosten der Ambulanz sowie Kosten für wissenschaftliche Forschung und Lehre. Auf einen Berechnungs- und Belegungstag bezogen lagen die bereinigten Kos- ten im Jahr 2022 bei rund 857 Euro. Das waren ca. 27 Euro bzw. 3,3 Prozent mehr als im Jahr 2021. Bei einer durchschnittlichen Verweildauer der stationär behandelten Patientinnen und Patienten von 7,3 Tagen ergaben sich rein rechnerisch bereinigte Kosten in Höhe von 6 249 Euro pro Behand- lungsfall (2021: 6 181 Euro). Das entspricht einem Anstieg um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Kosten je aufgestelltes Bett betrugen 204 717 Euro und erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 5,8 Prozent.

Im Berichtsjahr 2022 wurden erstmals 4 Krankenhäuser mit einer Zulassung nach § 30 Gewerbeord- nung (GewO) in die Erhebung der Krankenhausstatistik aufgenommen. Beim Kostennachweis der Krankenhäuser für das Berichtsjahr 2022 ist eine Untererfassung von einer Einrichtung mit Zulas- sung nach § 30 GewO zu verzeichnen. Auf die übrigen 3 neu aufgenommenen Privatkrankenanstalten, welche keinen Versorgungsvertrag besitzen, entfielen Gesamtkosten von rund 2 Millionen Euro. Die fehlende Einrichtung bei den Kostendaten wird bei den Berechnungskennziffern nicht berück- sichtigt.