Kugelstoß Indoor in Nordhausen

Spitzensport der Extraklasse

Mittwoch
10.01.2024, 09:31 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Sie ist Weltspitze – und steigt beim Internationalen Kugelstoß-Meeting „Nordhausen Indoor“ Ende des Monats in der Wiedigsburghalle in den Ring: US-Amerikanerin Chase Ealey. Und sie ist nicht allein...

Damit gelang dem Team um Meeting-Chef Werner Hütcher ein absoluter Weltklasse-Coup. Die 29-Jährige verteidigte im Sommer ihrem WM-Titel in Budapest. Hinter dem amerikanischen Topstar lauert die deutsche Konkurrenz um DLV-Aufsteigerin Yemisi Ogunleye. Die Portugiesin und zweifache Hallen-Europameisterin Auriol Dongmo hat ihren Start wegen einer Verletzung (Beinbruch) abgesagt.

Die US Athletin Chase Ealey tritt in Nordhausen an (Foto: Gladys Chai von der Laage) Die US Athletin Chase Ealey tritt in Nordhausen an (Foto: Gladys Chai von der Laage)


Sie kommt mit dem Status einer Doppel-Weltmeisterin in die Rolandstadt: Chase Ealey. Hinter der US-Amerikanerin liegen zwei goldene Jahre. Erstmals erklomm sie 2022 bei den Weltmeisterschaften in Eugene das oberste Podest. Ein Jahr später stand die US-Amerikanerin erneut ganz oben. Sie holte die internationalen Titel jeweils mit Weiten jenseits der 20-Meter-Marke. Ihr Hausrekord liegt bei 20,76 Meter im Freien (2023), in der Halle sind es 20,21 Meter. Reist Chase Ealey in Topform an, dann wackelt sogar der Nordhäuser Meetingrekord von Astrid Kumbernuss. Zu überbieten sind 19,28 Meter aus dem Jahr 2003. „Ja, Chase Ealey ist der Kracher. Wer hat es gemacht? Natürlich Ron Hermann. Er hat Kontakte in der ganzen Welt und wahnsinnig viel Arbeit mit Verträgen, Flügen und Hotels. Nicht ohne Grund wird er zum ersten Mal den Wettkampf leiten“, verkündete Indoor-Direktor Werner Hütcher.

WM-Finale 2023: Während Chase Ealey ihren zweiten WM-Titel feierte, durfte sich Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) ebenfalls zu den Gewinnerinnen zählen. In diesem Sommer avancierte die 25-Jährige zur DLV-Aufsteigerin, sie stieß erstmals über die 19-Meter-Marke, erfüllte die WM-Norm und war plötzlich mitten in der Weltklasse.

Mannheimerin auf Erfolgskurs: Yemisi Ogunley (Foto: Gladys Chai von der Laage) Mannheimerin auf Erfolgskurs: Yemisi Ogunley (Foto: Gladys Chai von der Laage)


Das i-Tüpfelchen folgte in der WM-Qualifikation in Budapest, als sie mit persönlicher Bestweite von 19,44 Metern das Finale erreichte und dort als beste DLV-Athletin den zehnten Platz belegte. Nach diesem „kometenhaften“ Jahr möchte sie nun den nächsten Schritt gehen. Ein Jahr mit einigen internationalen Höhepunkten liegt vor ihr. Das Größte sind zweifelsohne die Olympischen Sommerspiele in Paris. Bis dahin ist es noch ein langer Weg und die Reise dorthin führt sie nun erstmals nach Nordhausen.

Als erster internationaler Höhepunkt locken die Hallen-Weltmeisterschaften in Glasgow (Großbritannien; 1. bis 3. März). Das Nordhäuser Kugelstoßmeeting ist dafür offizieller Qualifikations-Wettkampf. Gefordert sind für die deutschen Kugelstoßerinnen 19,30 Meter. Der Wettkampf in Nordhausen wird auch für Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) einer der ersten in der Hallensaison werden. Im Vorjahr fehlte sie noch verletzungsbedingt, half stattdessen als Co-Kommentatorin im MDR-Livestream aus. Jetzt darf die 26-Jährige wieder ran und möchte zeigen, dass auch mit ihr im Olympia-Jahr wieder zu rechnen ist.

Fühlt sich mitten in der Weltspitze ebenfalls sehr wohl: Julia Ritter (TV Wattenscheid 01), die in den vergangenen zwei Jahren reichlich internationale Luft bei den Aktiven schnupperte. Auf ihren ersten WM-Einsatz in Eugene folgten Platz sechs bei der Heim-EM in München (2022), Rang acht bei der Hallen-EM in Istanbul sowie ihr zweiter WM-Einsatz in Budapest (2023). Sportlich lief das vergangene Jahr für Julia Ritter dennoch weniger nach Plan - Stöße über die 18-Meter-Marke wurden Schwerstarbeit statt Selbstverständlichkeit. Umso mehr liegt nun der Fokus auf dem Olympia-Jahr, wo sie zu alter Stärke zurückfinden möchte.

Nach langer Leidenszeit meldete sich Alina Kenzel (VfB Stuttgart) im Sommer eindrucksvoll zurück. Nach zweijähriger coronabedingter Wettkampfpause lieferte sie mit 18,05 Meter eine starke Leistung ab. Für die 26-Jährige war die Rückkehr in den Ring ein „sehr großer Schritt“. Schritt für Schritt soll es in diesem Jahr nun wieder vorwärts gehen. Auch bei ihr ist der Traum von den olympischen Sommerspielen allgegenwärtig. Das Feld komplettiert ihre Vereinskollegin Lea Riedel.
Sandra Arm