ARD-DeutschlandTREND

Mit Verunsicherung ins neue Jahr

Freitag
05.01.2024, 11:50 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Die Bundesbürger gehen sichtlich verunsichert in das neue Jahr. Für nur 13 Prozent liefern die aktuell bestehenden Verhältnisse in Deutschland Anlass zur Zuversicht, 83 Prozent äußern sich besorgt. Das und mehr wie immer in Ihren Nordthüringer Online-Zeitungen...

Grafik (Foto: infratest dimap) Grafik (Foto: infratest dimap)
Optimistischer gestimmt sind die Deutschen mit Blick auf ihr eigenes Leben. Allerdings fallen auch die persönlichen Erwartungen an die bevorstehenden 12 Monate weniger positiv aus als vor einem Jahr. Etwas mehr als die Hälfte rechnet für sich selbst mit einem guten Jahr 2024. Ein Drittel glaubt, dass vor ihnen ein eher schlechtes Jahr liegt.

Erwartungen für 2024: Keine Entspannung in der Zuwanderung
Gestartet ist das Jahr 2024 in verschiedenen Regionen Deutschlands mit einer angespannten Hochwasserlage als Folge tagelangen Regens. Auch für die kommenden Monate sind die Bundesbürger auf Extremwetterlagen eingestellt. So rechnen drei Viertel mit einer gegenüber 2023 höheren Zahl von außergewöhnlichen Wetterereignissen wie Starkregen oder Hitzephasen.

Auf zentralen innenpolitischen Feldern erwarten die Bundesbürger 2024 keine grundsätzlichen Änderungen. Dass die Preise für Energie und Lebensmittel weniger deutlich steigen als im letzten Jahr, hält nur jeder Dritte, dass die Migration nach Deutschland zurückgehen wird, lediglich jeder Siebte für wahrscheinlich.

Ampel und Koalitionsspitzen bleiben im Ansehenstief
Der Zuspruch zur Berliner Regierungsarbeit verharrt nach den haushaltspolitischen Ankündigungen des Kabinetts vom Jahresende weiter im Tief. Wie im Vormonat sind nur 17 Prozent der Bundesbürger mit den Leistungen der Ampel zufrieden. Bundeskanzler Scholz bleibt nochmals knapp unter seinem Negativwert vom Dezember und überzeugt aktuell 19 Prozent (-1). Die Koalitionsspitzen von Grünen und FDP schneiden zwar besser ab. Grünen-Außenministerin Baerbock (31 Prozent; -7) und FDP-Finanzminister Lindner (23 Prozent; -4) sehen sich jedoch zu Jahresbeginn mit den niedrigsten Zustimmungswerten seit ihrem Eintritt in das Bundeskabinett konfrontiert, während Grünen-Wirtschaftsminister Habeck (24 Prozent; -6) nur knapp von seinem Zustimmungstief vom vergangenen Sommer (23 Prozent) entfernt bleibt.

Unions-Fraktionsvorsitzender Merz verliert über den Jahreswechsel leicht und liegt mit 30 Prozent Zustimmung (-2) faktisch gleichauf mit der Außenministerin. Weiterhin angeführt wird die Politikerliste von Verteidigungsminister Pistorius (51 Prozent; -1).

Erkennbar uneins sind sich die Bundesbürger über die Zukunft des Berliner Regierungsbündnisses. Ein Fortbestand der Ampel-Koalition im laufenden Jahr sieht zwar fast die Hälfte (49 Prozent) als wahrscheinlich an, 41 Prozent halten allerdings dagegen. Jeder Zehnte traut sich in dieser Frage kein Urteil zu. Während SPD- und Grünen-Anhänger mehrheitlich zuversichtlich sind, dass die Koalition die kommenden 12 Monate übersteht, sind die FDP-Anhänger in ihrer Prognose gespalten.

Sonntagsfrage: nur geringe Veränderungen
In der bundespolitischen Stimmung haben sich über den Jahreswechsel nur geringe Veränderungen vollzogen. Die CDU/CSU käme bei einer Bundestagswahl aktuell auf 31 Prozent (-1), weiter gefolgt von der AfD mit 22 Prozent (+1). Die Sozialdemokraten hätten unverändert 14 Prozent in Aussicht.

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Die Grünen büßen etwas deutlicher ein. Sie kämen wie zuletzt Mitte Oktober letzten Jahres nur auf 13 Prozent (-2). Die FDP würde 5 Prozent (+1) erzielen, die Linke würde mit 4 Prozent (+1) weiter an der Mandatsschwelle scheitern. Alle übrigen Parteien kämen zusammen unverändert auf 11 Prozent, darunter die Freien Wähler mit 3 Prozent.