Hochwasser im Südharz

Gelebte Solidarität

Donnerstag
04.01.2024, 12:42 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Vorstand des Nordthüringer Unternehmerverbandes unter anderem mit der aktuellen Hochwasser-Situation in der Region beschäftigt. Schnelle Hilfe kam auch aus der Wirtschaft, bedankt sich der Verband...

Dazu Vorstandsvorsitzender Niels Neu: “Als Vorstand möchten wir uns bei den vielen Mitgliedsunternehmen bedanken, die schnell und unbürokratisch geholfen haben, die Folgen des Hochwassers für die betroffenen Menschen zu minimieren. Hier hat sich gezeigt, was eine starke Gesellschaft auszeichnet, nämlich gelebte Solidarität. Und wir möchten ebenso allen unermüdlichen Helfern danken, die nicht nur stunden- sondern mitunter tagelang im Einsatz waren. Neben dem Katastrophenschutz, dem Technischen Hilfswerk, verhinderten vor allem auch die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren durch ihren Einsatz Schlimmeres”.

Der Vorstand dankt auch den Mitgliedsunternehmen, die in den zurückliegenden Tagen finanzielle Unterstützung geleistet haben. “Wir empfehlen weiterhin allen Mitgliedsunternehmen des NUV, das von der Stadtverwaltung Heringen eingerichtete Spendenkonto zu nutzen. Hier ist garantiert, dass die Gelder ausschließlich und direkt an Einwohner von Windehausen gehen, die von dem Hochwasser besonders betroffen sind”, sagt Niels Neu.

Im Gespräch mit dem befreundeten Vorstand des Wirtschaftsforums Eichsfeld wurde aus dem Nachbarlandkreis Unterstützung zugesagt. Auch von dort wird der Spendenaufruf zugunsten der Gemeinde Windehausen an deren Mitgliedsunternehmen weitergeleitet.

Windehausen nach der Katastrophe (Foto: S. Albert) Windehausen nach der Katastrophe (Foto: S. Albert)


Der Blick des Vorstandes geht aber auch in Richtung der Mitgliedsunternehmen außerhalb von Nordthüringen. Im benachbarten Sachsen-Anhalt ist die Firma Knauf von den Hochwasserereignissen betroffen. Dort konnte die Produktion noch nicht wieder aufgenommen werden. Immer noch haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den Folgen des enormen Grundwasserdrucks zu kämpfen.

Allen Betroffenen aus Thüringen und Sachsen-Anhalt stellt sich die Frage, warum zum Beispiel der Helmestausee nicht vor den Feiertagen kontrolliert abgelassen wurde. Schließlich waren starke und langanhaltende Regenfälle vorausgesagt worden. Hier werden die Verantwortlichen Antworten geben müssen.

Gleichermaßen fordert der NUV-Vorstand die Landes- und Bundespolitik in Erfurt und Berlin auf, den Menschen in Windehausen nicht nur warme Worte mit auf den Weg zu geben, sondern den bisherigen Lippenbekenntnissen auch Taten folgen zu lassen. “Die Betroffenen dürfen zu Recht von der jeweiligen Landes- und Bundesregierung Soforthilfen erwarten, denn nur eine finanzielle Unterstützung erweist sich in dieser Situation als tatsächliche Solidarität. Wir haben in Deutschland bei anderen Problemlagen gezeigt, dass eine schnelle Freisetzung von Geldern unbürokratisch möglich ist. Die hier betroffenen Bürger haben genauso ein Anrecht hierauf“, so der Vorstand des NUV.

„Zudem erwarten wir, dass sofort ein Hilfsfond für Naturkatastrophen, auch für die Zukunft, landesseitig eingerichtet wird“. Diese Forderung wird bereits unterstützt vom Fraktionsvorsitzenden der CDU im Thüringer Landtag Prof. Dr. Mario Voigt, der selbst in Windehausen vor Ort war.