THC gegen VfL Oldenburg

Zitterpartie für den Thüringer HC

Donnerstag
28.12.2023, 08:54 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Im ersten Spiel nach der WM- und Weihnachtspause gewann der Thüringer HC mit 32:31 (18:19) auswärts gegen den VfL Oldenburg. In einem spannenden Spiel, in dem der THC den Gastgeberinnen lange die Führung überließ, setzten sich die Gäste zum Ende knapp durch...

Oldenburg ging nach 20 Minuten der ersten Halbzeit in Führung und verteidigte diese über die Halbzeitpause hinaus. Die Gäste taten sich schwer im Angriff, die Abwehr fand in der Crunchtime zurück ins Spiel, Dinah Eckerle stärkte ihrer Mannschaft mit starken Paraden den Rücken. Dem VfL unterliefen in der Schlussphase entscheidende technische Fehler, die der THC für sich nutzen konnte. Merle Carstensen und Annika Lott waren mit je neun Toren erfolgreichste Werferinnen für ihre Teams.

Mit einem schnellen Tor von der Kreisposition startete der Thüringer HC in das letzte Auswärtsspiel des Jahres und übernahm die Führung. Zu Beginn der dritten Spielminute netzte Oldenburg den 1:1- Ausgleich ein. Offensiv und hellwach in der Abwehr nahm der THC dem VfL in der Startphase mehrfach die Bälle ab. Kathrin Pichlmeier erzielte in der 7. Spielminute das 2:4.

Die Gastgeberinnen blieben dran und glichen innerhalb einer Minute zum 4:4 aus. Im nächsten Angriff legte Annika Lott vor. Lena Feiniler kassierte dabei die erste Zeitstrafe. VfL-Coach Niels Bötel glich die Unterzahl im Angriff aus, indem er die Torfrau durch eine Feldspielerin ersetzte.

Die Gäste setzten sich auf zwei Tore ab, aber schon nach 12 Minuten erfolgte der Ausgleich zum 7:7. Das Rückzugsverhalten nach eigenem Ballverlust ließ aufseiten der Thüringerinnen zu wünschen übrig, das nutzten die Oldenburgerinnen geschickt, um dran zu bleiben. Mitte der ersten Spielhälfte war das Spiel ausgeglichen. Johanna Stockschläder scheiterte nach schnellem Konterlauf an Madita Kohorst, die sich bereits mehrfach auszeichnete.

Der Thüringer HC fand einfach nicht zu eigener Stärke. Die einfachen Ballverluste und Schwächen im Abschluss nutzte das gegnerische Team, um den THC nicht enteilen zu lassen. Knapp zehn Minuten vor der Halbzeit nahm Herbert Müller das erste Team Timeout. Nach einem weiteren Ballverlust der Gäste reagierte der VfL schnell und brachte sich erstmals in Führung. Nun war es das Norddeutsche Team, welches vorlegte.

Nach 23 gespielten Minuten netzte Merle Carstensen per Siebenmeter zum 15:13 ein und setzte den THC unter Druck. Zu oft ließen sich die Abwehrspielerinnen des THC in den Kreis abdrängen und boten so den Gastgeberinnen die Torchance von der Strafwurflinie. Auf der Gegenseite versenkte Vilma Matthijs Holmberg per Siebenmeter zum 15:14. Madita Kohorst glänzte vor dem Pausenpfiff mehrfach gegen die Thüringer Werferinnen, die sich schwer gegen die Oldenburger Torfrau taten. Anderthalb Minuten waren noch zu spielen, Niels Bötel nahm sein erstes Team Timeout. Beim Stand von 19:18 ertönte der Halbzeitpfiff.

Oldenburg baute den Vorsprung Mitte der 33. Minute auf drei Tore aus. Im Rückzugsverhalten offenbarte der THC Schwächen. Kurz vor Ende der 35. Spielminute verkürzte Vilma Matthijs Holmberg von der Strafwurflinie zum 22:20. Der Thüringer HC kam nicht ins Spiel, Oldenburg legte vor, die Gäste liefen zunächst weiter hinterher. Nach dem 23:23-Ausgleich durch Annika Lott setzten sich die Gastgeberinnen wieder mit zwei Toren ab. Dinah Eckerle parierte einen Siebenmeter und Annika Lott glich zum 25:25 aus. Der Wechsel im Thüringer Tor zahlte sich aus. Nach einer fast vierminütigen Torflaute zog Niels Bötel für den VfL die grüne Karte. Dinah Eckerle gewann das Strafwurfduell gegen Toni Reinemann, nachdem Vilma Matthijs Holmberg das zweite Mal auf die Bank musste.

Spannend ging es in die Schlussphase. Zehn Minuten vor Spielende stand ein 27:27 auf der Anzeigetafel. Herbert Müller bat seine Spielerinnen in der 52. Minute an die Seitenlinie. Viele Fehler durfte man sich nicht mehr erlauben. Mit hohem Tempo Druck aufbauen und konzentriert sollte seine Mannschaft den Abschluss suchen. Noch vor Ablauf der 52. Minute die dritte Zeitstrafe und damit die Disqualifikation für Vilma Matthijs Holmberg. Merle Carstensen erzielte per Strafwurf das 30:27. Das machte es für den THC nicht einfacher. Dazu kam eine weitere Zeitstrafe für Annika Lott. Das doppelte Überzahlspiel nutzte das norddeutsche Team zum 31:28.

Trotzdem gab sich der THC nicht auf, Kathrin Pichlmeier verkürzte auf 31:29. Der VfL vorn mit entscheidenden Ballverlusten, zwei Tore von Josefine Huber und Annika Lott sorgten für das 31:31. Johanna Reichert tankte sich durch die Abwehr und brachte ihr Team in Führung. Der VfL Oldenburg vergab vorn, hinten hielt Madita Kohorst und verhindert die Vorentscheidung zugunsten der Gäste. Dinah Eckerle avancierte zur Matchwinnerin. In letzter Sekunde parierte sie den letzten Wurf auf ihr Tor und sicherte den 31:32-Sieg für ihr Team.