Windehäuser Einwohner können Türen öffnen

Das Wasser geht zurück

Mittwoch
27.12.2023, 14:02 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Die Hochwasserlage im Landkreis entspannt sich langsam auch an den zuletzt noch kritischen Orten. In Windehausen wird man die Bewohner heute in ihre Häuser zurückkehren lassen, aber nur um kurz nach dem Rechten zu sehen. Mit einer völligen Normalisierung der Lage ist erst in einigen Tagen zu rechnen...

In Windehausen sind die Wassermassen inzwischen von den Straßen und Wegen gewichen (Foto: Pressestelle Landratsamt) In Windehausen sind die Wassermassen inzwischen von den Straßen und Wegen gewichen (Foto: Pressestelle Landratsamt)


In der vergangenen Nacht musste man in Windehausen noch einmal bangen - ein Sandsackwall drohte nachzugeben, doch in den Morgenstunden gelangen es mit vereinten Kräften der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerkes und zivilen Helfern die Barriere noch einmal zu retten.

Völlig gebannt sei die Gefahr noch nicht, sagt Heringens Stadtbrandmeister Toni Theuerkauf, heute können die Bewohner des Ortes aber zum ersten Mal in ihre Häuser zurückkehren, wenn auch nur kurz. "Das Wasser in den Straßen und der Kanalisation wurde zu großen Teilen abgepumpt. Wir haben eine Art Shuttle-Service eingerichtet, der die Bewohner vom Industriegebiet aus in den Ort bringt. Der Zugang ist allein den Bewohnern vorbehalten, sie müssen sich mit Personalausweis ausweisen. Ein Betreten oder befahren des Gebietes ist anderweitig weiterhin untersagt." Die letzte Hinfahrt findet um 16.30 Uhr statt, die letzte Rückfahrt um 17 Uhr. Weitere Auskünfte unter 036333/6720, 67212 oder 67242.

Ziel der Maßnahme sei es vor allem, den Winderhäusern die Möglichkeit zu geben nach dem Rechten zu sehen und Heim und Hof aufzusperren. Das Technische Hilfswerk und der zuständige Energieversorger benötigen Zugang zu den Häusern, um die Lage weiter zu sondieren. Erst wenn alles überprüft werden konnte, könne in Betracht gezogen werden, die Stromversorgung wieder herzustellen, sagt Theuerkauf. Dies könnte noch einige Zeit in Anspruch nehmen, unter Umständen einige Tage.

In Anbetracht der widrigen Lage sei derweil die Notunterbringung in Heringen sehr gut verlaufen. Die Turnhalle habe man nur eine Nacht für zwei Personen nutzen müssen, alle anderen Windehäuser seien privat untergekommen. "Wir haben ringsum viel Hilfe erhalten, wo freier Raum war wurde er auch zur Verfügung gestellt", berichtet der Stadtbrandmeister.

Die Zeichen stehen also erst einmal auf Entspannung, aber noch ist nicht abzusehen, welche Schäden das Wasser zurücklassen wird.
Angelo Glashagel