DAS GAB ES SEIT GEDENKEN NICHT:

Rekord Niederschläge im Dezember

Montag
25.12.2023, 09:56 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Es ist Winter. Doch das Thermometer zeigt am heutigen 24. Dezember 10 Grad plus. Ein trüber Tag. Kein Sonnenstrahl bricht sich Bahn durch eine dichte Wolkendecke. Ein Tag, es sich daheim bequem zu machen und sich auf den Geschenk-Abend zu freuen, so es ihn denn gibt...

Der "Zorgefall" im Bereich des Stadtparkes (Foto: nnz) Der "Zorgefall" im Bereich des Stadtparkes (Foto: nnz)
Nordhausen. An diesem grauen Tag vor Heiligabend sind dennoch viele Menschen auf den Beinen. Auch im Stadtpark. Aber nicht der Tiere wegen. Ihr erstaunter Blick gilt einem weit über die Ufer getretenen Fluss. Am „Zorgefall“ in Höhe des Tiergeheges zücken sie ihre Smartphone.

Ich treffe Dr. Klaus Zeh. Seit Jahr und Tag hat er von seinem Wohnhaus aus den Fluss vor Augen. „Ich habe ihn von Stunde zu Stunde steigen sehen. So reißend wie derzeit sah ich ihn noch nie“, meint er. Das nimmt nicht wunder: Am Vormittag hatte ich 133 Liter pro Quadratmeter Niederschlag für Dezember für meinen Wohnbereich in der Unterstadt gemessen. Weitere Niederschläge sind angesagt.

Ein Monat-Rekord! Noch nie las ich je in den jahrzehntelangen Wetteraufzeichnungen des bekannten Hobby-Meteorologen Josef Tauchmann aus Salza eine solche Zahl. Schon der Oktober mit 117 Liter/Quadratmeter und der November (85 Liter/ Quadratmeter) waren regenreich. Die Natur müht sich, Defizite der letzten Jahre auszugleichen. Stockenten, unter ihnen ein exotisch anmutender Vogel, schwimmen unmittelbar am Ufer der Zorge in einer ruhigeren Strömung in der Nähe von Zehs Anwesen.

Im Tiergehege stehen die Schafe vor leeren Raufen. Der Esel kommt traurig daher, lässt müde den Kopf hängen. Einige Vierbeiner zogen sich in die Schutzhütte zurück. Als braune „Brühe“ zeigt sich der Teich, auf dem in der warmen Jahreszeit die Fontäne Wasser in die Höhe schießt. Nur noch die Bänke sind auf der Plattform gegenüber, auf der gern Spaziergänger verweilen, zu sehen.

Ein Rundgang um das Tiergehege ist nicht möglich. Der Weg ist teilweise überflutet. Das Ordnungsamt hat ein Absperrband gezogen. Zurück des Weges. Der seinerzeit für Amphibien angelegt Bereich an der Südseite des Tiergatters steht total unter Wasser. Nur der Steinhaufen, als Sonnenterrasse für Frösche und Lurche gedacht, ragt heraus.

Auf dem Spielplatz tummeln sich unverdrossen einige Kinder. Vor der Brücke in der Nähe des neuen Alters- und Pflegeheims, die zum Einkaufsmarkt Rewe führt, sprudelt Wasser aus einem Gully. Wasser versperrt auch den Gang am Heim vorbei. Zum Schluss schnell noch ein Foto der Zorge zwischen An der Bleiche und ehemaligen Schachtbau-Bürogebäude. Bis zur Grundmauer steht das Wasser.
Kurt Frank