Die Weihnachtsansprache der Landtagspräsidentin

Das ist es, was wir brauchen

Sonnabend
23.12.2023, 10:02 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Bis Heiligabend ist es nun nicht mehr weit und mit dem hohen Fest neigt sich auch das Jahr dem Ende entgegen. Thüringens Landtagspräsidentin Birgit Pommer blickt in ihrer Weihnachtsansprache auf die festliche Zeit und die Zukunft...

Liebe Thüringerinnen und Thüringer,
nur noch wenige Stunden und es ist Weihnachten. Wir stimmen uns auf das Fest ein, das wir mit Freude und Hoffnung und viele von uns auch mit Glauben verbinden.

Wir genießen die Zeit mit der Familie, mit Freunden oder nur mit uns selbst. Viele von Ihnen schauen gerade jetzt auf das zu Ende gehende Jahr zurück: ein Jahr voller Ereignisse, ein Jahr voller Veränderungen, ein Jahr, in dem wieder Freud und Leid so dicht beieinanderlagen – im Privaten wie auch in der Welt.

Gerade in der Vorweihnachtszeit erinnern wir uns daran, was das Leben so reich macht. Es sind die Treffen auf dem Weihnachtsmarkt, oder die Vorfreude, wenn man Geschenke einkauft und die Heimatorte in besonderem Licht ganz anders als sonst strahlen.

Das ist Frieden.

Ja, das Einfache, was offensichtlich so schwer zu erreichen ist.

Denken wir also auch an jene, für die das alles nicht selbstverständlich ist.

An diejenigen, bei denen vielleicht sogar zu Weihnachten eine Sirene aufheult, und sie sich in einen Schutzraum begeben müssen.
Für die lautes Krachen kein Silvesterfeuerwerk ist, sondern Bomben, und ein lautes Weinen nicht aufhören will, weil die Liebsten noch immer Geiseln sind.
Das alles geschieht um uns herum und ist ganz nah.
Ja, auch hier, bei uns ist das Leben nicht einfacher geworden. Sorgen mischen sich unter den Alltag. Weil es schwer ist, mit den rasanten Entwicklungen Schritt zu halten. Dabei wachsen bei Manchem Wut und Hass – Emotionen, die zu nichts Gutem führen.
Es ist wie mit Kriegen, die kein Mittel sind, Konflikte zu lösen.

Was wir brauchen, gerade in schwierigen Zeiten, auch mit Blick auf die Wahlen im kommenden Jahr, ist ein Umgang, der uns zueinander bringt und nicht voneinander entfernt. Dafür ist unsere Demokratie die beste Grundlage.

Liebe Thüringerinnen und Thüringer,
ich wünsche uns, dass wir diese Dinge wieder mehr schätzen. Wenn das in der Weihnachtszeit gelingt, dann ist es wirklich ein Grund, froh zu sein.

Dies alles vereint mit dem Stolz auf unsere eigenen Leistungen – dafür gilt mein großer Dank. Ob in der Familie, im Beruf, in den Vereinen, im Ehrenamt: hier wird Großartiges geleistet.

Das ist es, was wir brauchen. Das hält die Gesellschaft zusammen und schafft die Atmosphäre, in der wir alle gern leben. Dafür lohnt sich jeder Einsatz für Andere, für Toleranz und Frieden, ganz gleich, wo jemand herkommt; ganz gleich, wie jemand lebt oder welchem Glauben jemand angehört.

„Man sieht nur mit dem Herzen gut“, heißt es im „Kleinen Prinz“. Ich wünsche Ihnen frohe und friedliche Weihnachten.
Birgit Pommer