Weihnachtskonzert des Herder-Gymnasiums

Sound of Christmas verzauberte Aula

Freitag
22.12.2023, 12:01 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Eine Hommage an den Frieden zum Weihnachtskonzert
Der Gesang über die Engel, die das Christkind erfreuen wollen und damit das Wunder der Geburt preisen, verstand sich als Aufruf an das zahlreich erschienene Publikum in der festlich geschmückten Aula der Wiedigsburg, um in den Kanon einzustimmen...

Stimmgewaltig und mit anspruchsvoll gestalteten Beiträgen überzeugte der Chor des Gymnasiums (Foto: H.Roeder) Stimmgewaltig und mit anspruchsvoll gestalteten Beiträgen überzeugte der Chor des Gymnasiums (Foto: H.Roeder)


Schulleiter Andreas Trump hob in seiner Begrüßung die Vorfreude auf das Konzert hervor, die er als Bereicherung bezeichnete, um sich auf Weihnachten einzustimmen. Es sei wichtig, auch Momente der Ruhe zu finden, sich gegenseitig Vertrauen zu schenken und die gemeinsame Zeit zu genießen. Trotz und gerade wegen der hektischen Arbeitszeit sowie der allgemeinen und internationalen Situation solle sich jeder den hoffnungsvollen Blick in die Zukunft erhalten. Die Organisatoren des Konzertes haben sich in diesem Jahr bewusst für das Thema Frieden entschieden – und genau dieses wurde nicht nur musikalisch, sondern auch in der Moderation aufgenommen. Neben dem häuslichen Frieden sprachen die drei Schülerinnen, die durch das Programm führten, auch den Frieden in der Schule und den Weihnachtsfrieden im Ersten Weltkrieg an und gaben der Hoffnung Ausdruck, dass sich der Frieden in der Welt, in der auf fünf von sieben Kontinenten Kriege tobe und Konfliktherde lodern, endlich Bahn brechen könne.

Fröhlich beschwingt übernahm der Chor des Gymnasiums mit Deck the Hall, bekannt aus vielen englischen Filmen, wieder das Wort. Er besang den Glauben an das Wunder der Weihnacht, besah sich besinnlich und nachdenklich das Kind in der Krippe und betonte mit "
O Bethlehem, du kleine Stadt" den Wunsch nach Frieden.

Nach dem traditionellen deutschen, englischen und französischen Liedgut verbreiteten Walzerklänge von Chopin am Klavier, gespielt von Elina Berg, den emotionalen Wechsel von Traurigkeit mit Hoffnung und Glück. Frohsinn und Heiterkeit versprühte Emil Kachel am Akkordeon, genauso wie Helene Böcke und Milou Severin mit Violine und Cello. Moderne Musik für Gitarre brachte das Duo Sofia Wolf und Helene Müller mit Milonga aus Argentinien zu Gehör, abgelöst von Debussys Arabesque, der Perle der französischen Romantik. Dabei überzeugte Johanna Ibe am Klavier und erntete sehr viel Applaus. Mit einem traditionell irischen Lied, das die Herkunft des Kindes in der Krippe hinterfragt, eroberten Anton Cieslak und Juliane Müller mit ihren Gitarren die Bühne. Telemanns Sonate Nr. 3 erklang auf der Flöte, begleitet vom Klavier. Mit diesem Solostück des deutschen Barocks begeisterte Helene Gruppe, die zudem als Chormitglied agierte, am Klavier begleitete und die Oberstimme in der letzten Strophe zu While sheeperds mit ihrer Flöte zu etwas Besonderem werden ließ. Sie bewies, dass sie dem scheinbar einfachen Musikinstrument eine Vielfalt an Klängen abringen kann und zudem über einen breiten Reichtum musikalischen Könnens verfügt. Gesundheitlich zahlenmäßig dezimiert, aber stimmgewaltig erklang durch den Lehrerchor der humanistische Weihnachtsgospel Jesus, the Light oft he World.

Poppig bis rockig gestaltete sich der dritte Teil des Konzertes mit Sologesängen und Band. Den Snowman besang Marlon Behrens sehr beeindruckend, am Klavier von Emilian Hertel begleitet, während Lina Kurch mit In the stars Gänsehaut produzierte. Tristan Scherfling heizte mit seinem Schlagzeug dem Publikum mit Merry Christmas ein und ließ kaum jemanden ruhig auf seinem Platz sitzen, die Aula wippte im Rhythmus mit. Der folgende Hard Rock-Beitrag der Band, bestehend aus Vincent Friedrich und Lennart Türk an den E-Gitarren sowie Leeroy Schnellhardt an den Drums, zeigte einmal mehr, dass auch har(d)gesottene Musiker weihnachtliches Flair verbreiten können, wie mit Zombi von The Chranberries. Vanessa Schlaack, bereits von Auftritten zu Weihnachtskonzerten bekannt, überzeugte mit einer perfekten Choreographie sowie Zungengewandtheit mit Supercalifragilisticexpialigetisch. Trotz fehlenden Mikrophons riss sie mit dem Lied aus dem Musical Mary Poppins die Anwesenden mit sich und erntete Beifall ohne Ende.

Die Freude am Singen ließ der Schulchor am Ende unter anderem mit Come on, sing out loud noch einmal spüren - ehrstimmig und anspruchsvoll wie jeder Beitrag des Chores an diesem Abend. Das zur Tradition gewordene letzte Lied, das durch alle Akteure des Konzertes sowie das Publikum gesungen wird, trug den Wunsch nach einer fröhlichen, glücklichen und harmonischen Weihnachtszeit in sich und gab diesen jedem Anwesenden mit auf den Weg. Dr. Irina Gemsa bedankte sich bei den Eltern sowie Musikschullehrern, die dafür sorgten, dass Leistungen dieser Art überhaupt möglich sind.

Der Schulleiter und die Moderatorinnen waren sich einig in dem Wunsch, dass dieses Konzert, der Sound of Christmas, eine Friedensbotschaft in die Welt schickt und Hoffnung auf eine friedvolle Zukunft bewahrt. Andreas Trump versicherte, er sei nach den 90 Minuten „fast bei Weihnachten angekommen“ und sei stolz auf alle Beteiligten, die einen derart beeindruckenden Abend gestalteten. Das mache Schule aus, denn das Schulleben sei mehr als der reine Unterricht. 
Sein Dank galt neben den Musikkolleginnen Dr. Irina Gemsa, Martina Lübbecke (Klavierbegleitung und Chor) sowie Sarah Schollmeyer (Technik) allen Aktiven und Musikbegeisterten sowie Unterstützern. 
Ohne Zugabe verließ niemand die Aula. Mit Ding dong bells erklangen nochmals symbolisch die Weihnachts- und Friedensglocken.

Damit endete ein ganzer Weihnachtsnachmittag am Herder-Gymnasium, denn zur besten Kaffeezeit luden die Zwölftklässler der Wiedigsburg zu Kuchen, Plätzchen, Würstchen sowie heißen und kalten Getränken ein. Die kleine Aula verwandelten sie dazu in ein Weihnachtscafe. Für die jüngeren Besucher organisierten sie Bastelstationen und beteiligten sich neben Lehrkräften selbst daran. So konnten kleine Windlichter kreiert, Schneeflocken und Weihnachtsmänner aus Wolle hergestellt oder auch Lesezeichen, Kerzen und Salzteiganhänger gestaltet werden. Zudem sorgten sie für eine sportliche Beschäftigung für die Kleinen und boten Improvisationstheater an. Auch die Schulsozialarbeit wurde mit einem Angebotsraum eingebunden. Bei einem so umfangreichen Programm verging der Nachmittag wie im Fluge, bevor um 18 Uhr das Konzert in der Aula begann.
Heike Roeder