Knauf-Werkleiter André Materlik:

"Es wird nicht einfacher..."

Montag
18.12.2023, 14:05 Uhr
Autor:
psg
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Wenn André Materlik, der Werkleiter von Knauf in Rottleberode, auf das ablaufende Jahr zurückblickt, dann ist er immer noch zurückhaltend zufrieden. Das hat mehrere Gründe, wie die nnz erfahren hat. Aber es wird vermutlich nicht so bleiben…

Kinderfest auf dem Werksgelände in Rottleberode mit 1.200 Kindern (Foto: privat) Kinderfest auf dem Werksgelände in Rottleberode mit 1.200 Kindern (Foto: privat)
“Ich kann richtig stolz auf unsere 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein. Sie alle haben als ein großes Team dafür gesorgt, dass wir 2023 durchgehend produzieren konnten. In ständiger Absprache mit dem Betriebsrat war es uns möglich, unter dem Strich auf Kurzarbeit zu verzichten”, sagt Materlik trotz der deutlich spürbaren Krise in der Baubranche, aber auch bei den Düngemittelproduzenten.

Gemeinsam mit den anderen Werkleitern der deutschen Knauf-Standorte ist in den zurückliegenden Wochen ein “Schlachtplan” erarbeitet worden, wie es im kommenden Jahr und auch danach weitergehen kann. Die Unsicherheit in punkto Energie macht es Materlik und seinem Leitungsteam in Rottleberode nicht gerade leichter bei der Benennung eines Produktionsziels. “Eigentlich müssten die AKWs weiterlaufen, müsste Kohle weiter verstromt werden, müsste preiswertes Gas vorhanden sein, müssten die Netzkosten sinken, um von planbaren Größen sprechen zu können”.

Die Mitarbeiterschaft ist in diesem Jahr stabil geblieben, trotz des Rückgangs an Produktion. Auch für das kommende Jahr soll das möglichst so bleiben. Knauf in Rottleberode bleibt auch bei seinen Zielen in punkto Investitionen. Deren Fokus werde sich auf die weitere Reduzierung von CO2-Emissionen und die Einsparung von Energie richten. Den Einsparungen auf der einen Seite steht die Erhöhung der Recyclingquote nicht entgegen. Das Gegenteil soll der Fall sein, es muss hierbei Synergien geben, wenn das große Ziel von Knauf erreicht werden soll: Innerhalb der nächsten 10 Jahre sollen alle Produktionsrückstände betriebsintern recycelt werden. Beispiel ist hierfür die Nutzung von “Abfällen” bei der Faserplattenproduktion.

Im Jahr 2032 feiert das immer noch in Familienbesitz befindliche Baustoffunternehmen Knauf seinen 100. Geburtstag. Bis zu diesem Jahr soll das ausgestoßene Kohlendioxid auf 50 Prozent reduziert werden, 13 Jahre später auf Null. Die wichtigsten begleitenden Themen werden nach wie vor die Sicherheit aller Mitarbeiter oder die Diversität und die Nachhaltigkeit des Wirtschaftens bleiben.

Knauf Rottleberode (History)
Bestand haben wird im kommenden Jahr auch das soziale Engagement des Unternehmens für die Region. Im Mittelpunkt der vielfältigen Unterstützung stehen vor allem Kinder und Jugendliche. “Ganz klar, diese Tradition wird von Knauf in Rottleberode fortgesetzt”, sagt André Materlik abschließend und fügt an: "Als Highlight ist wie jedes Jahr der große Kinderspieltag im Werk geplant. Aufgrund der positiven Resonanz und der großen Nachfrage wird dieser 2024 an zwei Tagen stattfinden."
Peter-Stefan Greiner