Herder-Gymnasiasten erleben Theatergeschichte

Auf Theaterexkursion in Gotha

Montag
18.12.2023, 08:44 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Seit dem Schuljahr 2001/02 wird am Herder-Gymnasium Nordhausen eine musisch-künstlerische Ausbildung angeboten. Interessierte Schüler konnten seitdem unter der Anleitung ausgebildeter Fachlehrer den damit angewählten Wahlpflicht-Bereich in der 9. Klasse in Anspruch nehmen...

Alina Schreiber, Ida Kaufmann, Selma Gerecke und Michelle Peters auf der historischen Bühne (Foto: Sarah Schollmeyer) Alina Schreiber, Ida Kaufmann, Selma Gerecke und Michelle Peters auf der historischen Bühne (Foto: Sarah Schollmeyer)

In den Klassenstufen 11 und 12 kann die Ausbildung fortgeführt oder auch neu angewählt werden. Der Schwerpunkt liegt hier beim Schauspiel. Die Teilnehmer haben sich dabei umfassend der Theatergeschichte zuzuwenden und lernen zahlreiche theatralische Formen kennen, die dann auch praktisch erprobt werden. Dazu gehören neben dem Sprechtheater Schatten und Bewegungstheater bis zur Pantomime. Auch das szenische Interpretieren bildet einen Schwerpunkt. Dabei wird auch Wert auf die Umsetzung epischer wie sachtextorientierter Vorlagen gelegt. Das Aufstellen bzw. Erarbeiten einer vollständigen Dramaturgie gehört ebenfalls zum Ausbildungsrepertoire. D. h. die Schüler erschließen sich den Weg vom Text bis zum Theaterstück. Neben dem Kenntnisstand bzgl. der Abläufe müssen Texte erstellt, Requisiten und Kostüme geplant sowie Licht, Tanz, Musik und Geräusche funktional eingebunden werden.

Im Rahmen der musisch-künstlerischen Kurse unternahmen die Schülerinnen und Schüler der der 11. Klassen nun eine Exkursion nach Gotha. Dank des Deutschlandtickets war Gotha mit dem Zug schnell erreicht. Bereits der Stadtgang durch die Residenzstadt bis zum Schloss Friedenstein beeindruckte die Teilnehmer und das imposante Gebäude aus dem Jahr 1683 verfehlte seine Wirkung auf die Jugendlichen nicht. Interessiert begaben sie sich zum Westflügel, in welchem sich eines der ältesten Barocktheater des 17. Jahrhunderts befindet – das Ekhof Theater.


Dank einer kursinternen Führung erfuhren die Schülerinnen und Schüler alles über die Kulissenbühne mit Schnellverwandlungsmaschinerie und durften die Wind- und Donnermaschine live testen. Die körperliche Anstrengung bei dessen Nutzung wunderte vor allem die sonst so starken Jungen. Auch die Großen mussten sich sehr klein machen, als sie in die 1,60 Meter hohe Unterbühne verschwanden und die zahllosen unterirdischen Seile und Flaschenzüge begutachteten, die bewegt werden müssen, um das Bühnenbild zu verändern. Den krönenden Abschluss bildete das Bespielen der Bühne durch einzelne Schülergruppen. Die sonst gewohnten Szenen auf der schräg abfallenden Bühne zu spielen, war gar nicht so leicht und hat auch auf die Zuschauenden eine ganz andere Wirkung erzielt.
Mit vielen Erfahrungen im Gepäck werden sich die Jugendlichen nun ganz anders an das Thema Bühnenbild und -technik heranwagen, da sind sich alle sicher.
Sarah Schollmeyer, Kursleiterin Darstellen und Gestalten