Tipps zum Wärme-Energiesparen

Welche Heizung passt zu meinem Haus?

Freitag
15.12.2023, 15:29 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Der Landkreis Nordhausen hat in dieser Woche zum zweiten Bürgerforum nach Klettenberg eingeladen. Dieses Mal ging es um die Frage „Welche Heizung passt zu meinem Haus?“...

Der Energieberater Walter Preis von der Verbraucherzentrale hatte mehrere Tipps und Ratschläge für die Gäste parat. Der Energieberater Walter Preis betonte, dass es kein Verbot für Öl- oder Gasheizungen ab 2024 durch die Neuerungen im Gebäudeenergiegesetz geben wird. Allerdings werden sowohl Öl als auch Gas in den nächsten Jahren teurer aufgrund der CO2-Steuer, sodass es sinnvoll sei, sich mit dem Thema Heizung auseinanderzusetzen.

Bevor jedoch die Heizung angeschaut wird, sollte sich jeder zuerst fragen, wie Energie eingespart werden kann. Dies funktioniere beispielsweise mit einer Dämmung der Außenfassade oder des Daches bzw. der obersten Geschossdecke, weil so weniger Wärme verloren gehe. Mit einer Thermographiekamera können außerdem Schwachstellen in der Fassade entdeckt werden, wo also eine größere Wärmeübergang stattfindet. Um sinnvolle Messergebnisse zu bekommen, sollten die Temperatur im Haus mindestens 20 Grad und die Außentemperatur um die -5 Grad betragen. Im Bürgerforum gab es ebenfalls Tipps, wie sich auch ohne eine vergleichsweise hohe Investition in eine neue Dämmung Energie einsparen lässt. Schon die richtige Einstellen der Heizung kann dabei helfen.

Bürgerforum in Klettenberg (Foto: Pressestelle Landratsamt) Bürgerforum in Klettenberg (Foto: Pressestelle Landratsamt)


Dafür muss zunächst die Heizlast bzw. der Heizwärmebedarf berechnet werden. Insbesondere bei Gebäuden, die in der DDR gebaut wurden, wurden Pauschalwerte angenommen, die teilweise stark überdimensioniert sind. Der Energieberater erläuterte, dass eine solche Berechnung auch im Internet preiswert möglich sind. Auch ein hydraulischer Abgleich kann helfen, die Vorlauftemperatur des Kessels zu senken. Schon 1 Kelvin Temperaturabsenkung könne eine Energieeinsparung von 6-7 % bewirken. Eine Heizlastberechnung und ein hydraulischer Abgleich lohnten sich also, um ohne Einschränkungen bei der Behaglichkeit in den Räumen Energie einzusparen.

Energieberater Walter Preis hat auch verschiedene Heizungstechniken vorgestellt, beispielsweise Pelletkessel, Wärmepumpe oder Solarthermie. Er empfiehlt, sich in Zukunft breit aufzustellen, zum Beispiel mit einem Heizsystem aus Wärmepumpe und zur Spitzenlastabdeckung Gas oder zusätzlich einer PV-Anlage. Der Thüringer Solarrechner unterstützt bei einer ersten Abschätzung, wie viel Dachfläche unter bestimmten Bedingungen belegt werden sollte.

Das Klimaschutzmanagement des Landkreises, das zum Bürgerforum eingeladen hatte, dankte sowohl den Gästen als auch dem Referenten und der Gemeinde Hohenstein, den den Veranstaltungsort bereit stellte. Die Gemeinde Hohenstein hat übrigens den größten Wärmeverbrauch im Landkreis, gemessen in kWh je Einwohner und Jahr und den höchsten Anteil am Energieträger Heizöl. Und so erhielten die Zuhörer wertvolle Informationen, wie sie ihr Gebäude in den kommenden Jahren aufstellen könnten.

Das nächste Bürgerforum wird im kommenden Jahr stattfinden, die nächste bereits geplante Veranstaltung findet am 1. Februar im Humboldt-Gymnasium zum Thema „Energiewende – eine Überforderung für Deutschland?“ statt.