Die Geschichte des Adventskalender in der Flohburg

Wann ist endlich Weihnachten?

Donnerstag
14.12.2023, 15:08 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Weihnachten war über Jahrhunderte vor allem ein kirchliches Fest mit Andachten und Gottesdiensten in der Kirche. Nach 1800 mit Erstarken des Bürgertums wandelte es sich mehr und mehr zu einem bürgerlichen Schenkfest. Und bald kam auch der Adventskalender...

Vor allem Kinder wurden beschenkt, die deshalb auch die Ankunft von Christkind oder Weihnachtsmann gar nicht erwarten konnten und jeden Tag fragten, wie lange es denn noch ist bis Weihnachten. Da konnte die Zeit auch schon Erwachsenen lang werden, wenn sie jeden Tag wiedersagen mussten, wie lange es noch dauert.

Angeblich war es der evangelische Pfarrer Johann Wichern, der als Leiter eines Hamburger Knabenrettungshauses die Fragen leid war und eine Lösung zur Darstellung der verbliebenen Zeit entwickelte, bestehend aus einem Wagenrad und 24 Kerzen.

Im Wort Adventskalender steckt das lateinische Wort adventus, das „Ankunft“ bedeutet. Es beschreibt die geistige und seelische Vorbereitung auf das höchste christliche Fest des Jahres: die Geburt Jesu Christi. Der Adventskalender verkörpert die Botschaft der Weihnachtszeit, Freude zu bereiten, und er symbolisiert das Besondere und Einzigartige der Adventszeit. Er steigert die Vorfreude auf Weihnachten bei Groß und Klein.

Neben den klassischen Türchen- und Schokoladenkalendern für Kinder gibt es in den letzten zwanzig Jahren zunehmend auch Kalender mit Spielzeug – jede große, populäre Marke bringt Jahr für Jahr einen Adventskalender mit ihren Produkten heraus. Süßigkeiten-Hersteller bieten ebenfalls gefüllte Adventskalender an. Schokolade, Brausepulver, Plätzchen – die Auswahl ist beinahe grenzenlos.

Die Flohburg befasst sich vor dem Fest mit der Geschichte des Adventskalenders (Foto: Stadt Nordhausen) Die Flohburg befasst sich vor dem Fest mit der Geschichte des Adventskalenders (Foto: Stadt Nordhausen)


Seit einigen Jahren gibt es auch Adventskalender für Erwachsene, etwa von Penthouse oder Playboy, aber es gibt auch Kalender mit Bierproben, Haarshampoo, Haargummis, Parfüm und vielem anderen.

Niemals völlig aus der Mode kommt der gebastelte Adventskalender. Ob aus Papier und selbst gemalt, geklebt, aus Stoff genäht oder aus Holz gebaut – der Vorteil liegt nicht nur in der persönlichen Note, sondern auch in seiner Wiederverwendbarkeit. Jahr für Jahr kann er wieder neu befüllt werden.

Neben den dominierenden Türchen-Kalendern gab es immer andere Formen, die aber weniger verbreitet waren. Dazu gehören Adventshäuser, Weihnachtsuhren, Nikolauskalender und Himmelsleitern. Der größte freistehende Adventskalender steht übrigens in Leipzig und ist 875 qm groß!

Kuratorin und Leihgeberin der Ausstellung ist Frau Dr. Corinna Wodarz aus Höxter/Westphalen. Die Sonderausstellung ist noch bis zum 30. Dezember 2023 in der Flohburg | Das Nordhausen-Museum zu sehen. Öffnungszeiten: Di bis So 10 bis 17 Uhr.