Das tiefste Blech ist an der Reihe; die Tuba wird das Instrument des Jahres 2024. Die Tuba wurde 1835 für eine satte Basslage in Militärkapellen vom „Kammermusikus Wilhelm Wieprecht und dem Hof-Instrumentenmacher Johann Gottfried Moritz zu Berlin“ erfunden...
Dort hörte sie wenig später auch der durchreisende Komponist Hector Berlioz und war hingerissen: Der Effekt, den eine große Zahl Basstuben in einer Militärkapelle mache, sei jenseits jeder Vorstellung. Richard Wagner begegnete dem Instrument in der Pariser Werkstatt des Saxophon- Erfinders Adolphe Sax, weitere Komponisten folgten.
Obwohl noch vergleichsweise jung, ist die Tuba heute selbstverständlicher Bestandteil der Musiklandschaft. Sowohl in großen sinfonischen Orchestern, als auch in Blasmusikensembles ganz unterschiedlicher Stilrichtungen sorgt sie mit ihrem tiefen und voluminösen Ton für das Fundament des Blechsatzes, übernimmt als Bassinstrument aber oft auch eine rhythmische Funktion. Tritt sie solistisch hervor, geht es oft um dunkle Vorahnungen, bösartige Kreaturen oder groteske Situationen. Dies steht allerdings im deutlichen Gegensatz zu den entspannten und freundlichen Tubisten, die Ihnen in jeglichen musikalischen Formationen begegnen werden.
Den Auftakt in das Jahr der Tuba in Thüringen übernimmt am 1. Februar die Jenaer Philharmonie im Rahmen ihres 4. Donnerstagskonzertes um 20.00Uhr im Volkshaus Jena. Bruno Osinski, Solotubist der Jenaer Philharmonie, wird in diesem Rahmen Ralph Vaughan Williams‘ Konzert für Basstuba und Orchester spielen.
Vom 18. bis 20. Oktober 2024 findet an der Thüringer Landesmusik ein Meisterkurs für Amateurmusiker:innen statt, zudem alle fortgeschrittenen Tubisten schon jetzt herzlich eingeladen sind. Als Dozenten werden Manfred Häberlein (Gründungsmitglied von HARMONIC BRASS, Dozent für Kammermusik und Instrumentalunterricht) und Maximilian Wagner-Shibata (Solo-Tubist der Staatskapelle Weimar) den Kurs leiten. Alle Veranstalter sind eingeladen, Ihre Programmpunkte rund um die Tuba jederzeit per Mail an den Landesmusikrat (info@lmrthueringen.de) zu senden.
Seit 2008 wird durch die Landesmusikräte der teilnehmenden Bundesländer jedes Jahr ein Instrument des Jahres gekürt und zwölf Monate in den Fokus gestellt. Jedes Bundesland beruft eigene Schirmherren und hat seine eigene Vorgehensweise, um das länderübergreifende Ziel zu erreichen: Neugier und Aufmerksamkeit auf die vielen Facetten der Tuba zu lenken.