Klein, aber berühmt

Wo ist eigentlich der Himmelsberg?

Dienstag
28.11.2023, 10:05 Uhr
Autor:
emw
veröffentlicht unter:
Das Jahr 2023 ist ein Jubiläumsjahr für die Stadt Sondershausen und ihre Ortsteile. Oberspier, Berka und Großfurra begehen das 25-jährige Jubiläum ihrer Eingemeindung. Die Ortsteile Schernberg, Hohenebra, Thalebra, Großberndten, Kleinberndten, Immenrode, Himmelsberg und Straußberg können auf 15 Jahre Ortsteilzugehörigkeit von Sondershausen zurückblicken...

 Andreas Fritsch engagiert sich seit 24 Jahren als Ortsteilbürgermeister in Himmelsberg   (Foto: Janine Skara) Andreas Fritsch engagiert sich seit 24 Jahren als Ortsteilbürgermeister in Himmelsberg (Foto: Janine Skara)


Um dies gebührend zu würdigen, steht jeden Monat ein Ortsteil im Fokus. Was ist dort das Besondere? Welche Highlights gibt es zu entdecken? Diesmal werfen wir einen Blick auf Himmelsberg.

Unter allen Ortsteilen ist Himmelsberg wahrscheinlich der Bekannteste. Zwar gibt es sicherlich einige Sondershäuser, die es noch nicht in das rund 20 Kilometer entfernte Dorf verschlagen hat, aber ein ganz besonderes Amt hat den Ortsteil weit über die nationalen Landesgrenzen hinweg berühmt gemacht: Das Postamt des Weihnachtsmannes, das am kommenden Wochenende wieder seine Tore öffnet!


Himmelsberg liegt auf einem Hochplateau südlich der Hainleite und wurde um 1467 erstmals urkundlich erwähnt. Die Landschaft rund um Himmelsberg lockt viele Wanderer in die Gegend. Das ländliche Flair des Ortsteiles macht seinen Charme aus, sorgt aber auch für Herausforderungen. Die schlechte Beschaffenheit der Straßen und die Abwanderung der jüngeren Bevölkerung gehört zu den Problemen der Himmelsberger.

Ein weiteres Problem ist die Beschaffenheit der Wanderwege: sie werden durch Landwirtschaftsfahrzeuge zerfahren oder wachsen oft zu. Andreas Fritsch hat hier seit 1999 das Sagen und gehört damit zu den derzeit am längsten im Amt tätigen Ortsteilbürgermeistern. Der 67-Jährige erlebte dort seine Kind- und Jugendzeit und lebt seit 1991 wieder mit seiner Familie in Himmelsberg.

Herr Fritsch, was macht Himmelsberg für Sie besonders?
Es ist ein schönes Fleckchen Erde, wenn man es richtig wahrnimmt. Der Zusammenhalt unter uns 139 Einwohnern ist sehr gut. Wir kennen uns alle seit vielen Jahren und wenn etwas gebraucht wird, dann helfen wir uns gegenseitig. Das kulturelle Leben wird durch die Vereinstätigkeit des Feuerwehrvereins, des Heimatvereins, der Hotzenberger Traktoren Freunde und der Kirmesjugend bestimmt. Auch die Jagd- und Waldgenossenschaft von Himmelsberg engagiert sich und ermöglichte die Anschaffung und Realisierung vieler für den Ort wichtiger Projekte.

In einem der ältesten Gebäude residiert hier jedes Jahr der Weihnachtsmann. Anfang Oktober nimmt das Weihnachtsmannbüro jährlich seine Arbeit auf und bearbeitet Post von Kindern aus aller Welt. Die Briefe mit dem weitesten Weg kamen bereits aus Japan, Kanada und Russland. Um auch den Kindern von Übersee antworten zu können, helfen im Weihnachtsmannbüro Ehrenamtliche teilweise täglich beim Schreiben der Briefe in allen Sprachen. In manchen Jahren wurden bis zu 10.000 Briefe handschriftlich beantwortet.

Warum wollten Sie Ortsteilbürgermeister werden?
1999 wurde Himmelsberg ein selbstständiger Ortsteil. Ich war in den Vereinen aktives Mitglied und wollte etwas für unseren kleinen Ort bewegen. Da ich damals
in der Gemeindeverwaltung in Schernberg und auch in der Stadtverwaltung tätig war, hat es irgendwie gepasst. Aber eigentlich gehörte es nicht zu meinem Plan. Ich hatte immer gehofft, dass ich einen Nachfolger finde.

Was haben Sie als Ortsteilbürgermeister erreicht?
Wir haben 2015 für unsere aktive Feuerwehr ein neues Gerätehaus errichtet, umfangreiche Sanierungsmaßnahmen im und am Dorfgemeinschaftshaus durchgeführt, einen Spiel- und Bolzplatz neu gebaut und den Ort an das öffentliche Gasnetz angeschlossen. Zudem wurde der Eingangsbereich unseres Friedhofes neu gestaltet, das alte Backhaus mit dem Weihnachtsmannbüro sowie der Jugendclub saniert, Gehwege gebaut und die Straßenbeleuchtung erneuert. Zuletzt wurde mit Spenden unserer Einwohner, Vereine, Betriebe und ein Zuschuss der Stadtverwaltung die Kirchturmuhr elektrifiziert. Einer der Höhepunkte war 2017 die 550-Jahr-Feier im Ort mit vielen Attraktionen und einem Festumzug mit fast 40 dargestellten Ereignissen aus der Geschichte des Ortes. All das ging nur dank der engen Zusammenarbeit aller Vereine mit der Bevölkerung, den Betrieben und der Stadtverwaltung Sondershausen.

Was sind die schönsten Ecken von Himmelsberg?
Zu den schönsten Ecken gehört der Spielplatz an der Kirche, die Natur rund um Himmelsberg und das Backhaus, wo der Weihnachtsmann residiert. Nicht verpassen: Am kommenden Samstag, den 2. Dezember um 14 Uhr, erwartet der Weihnachtsmann in seinem Himmelsberger Büro alle großen und kleinen Besucher!