Deutlicher Rückgang im Jahr 2022

Während der Außenhandel Thüringens mit Russland im Jahr 2022 abnahm, stieg er mit der Ukraine. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, hat der Handel mit beiden Ländern bereits in der Vergangenheit Schwankungen unterlegen...

Im Jahr 2022 machten die Einfuhren von Russland nach Thüringen 0,3 Prozent der gesamten Einfuhren nach Thüringen aus. Der Anteil der Ausfuhren lag bei 1,5 Prozent. Aus der Ukraine kamen im vergangenen Jahr 0,2 Prozent der Thüringer Einfuhren und 0,4 Prozent der Ausfuhren gingen in die Ukraine.

Der Außenhandel Thüringens mit Russland stieg im Jahr 2021 zunächst deutlich an (Einfuhr: +42,4 Prozent; Ausfuhr: +36,0 Prozent) und ging im Jahr 2022 wieder zurück (Einfuhr: -14,1 Prozent; Ausfuhr: -30,8 Prozent). Der Wert der Ausfuhren in die Ukraine nahm 2021 um 14,2 Prozent und 2022 um 25,3 Prozent zu. Die Einfuhren nahmen 2022 ebenfalls zu (+31,7 Prozent), nachdem sie im Jahr zuvor leicht rückläufig waren (-1,3 Prozent).

Bei der Einordnung dieser Ergebnisse ist der starke Anstieg der Außenhandelspreise im Jahr 2021 zu berücksichtigen. Betrachtet man außerdem den langfristigen Zeitverlauf, zeigen sich bei beiden Ländern immer wieder teilweise starke Schwankungen. Besonders deutlich war die Abnahme der Einfuhren aus Russland nach Thüringen im Jahr 2013 um 73,4 Prozent, resultierend aus einem Rückgang importierter Rohstoffe. Die Importe blieben seitdem auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau.

Im Jahr 2021 nahm insbesondere die Ausfuhr von „Fahrgestellen, Karosserien, Motoren für Kraftfahrzeuge“ nach Russland zu (+75,6 Millionen Euro) und im Jahr 2022 wieder ab (-78,5 Millionen Euro). Diese Veränderungen konzentrierten sich überwiegend auf die Ausfuhr von diversen Kraftfahrzeugmotoren. Die Einfuhr stieg im Jahr 2021 überwiegend durch eine Zunahme eingeführter Kunststoffe (+8,7 Millionen Euro), meist Polyamid. Sie ging 2022 durch einen gesunkenen Wert eingeführter Glaswaren zurück (-6,4 Millionen Euro), wobei es sich überwiegend um „Vorgarne und Garne aus Glasfaserstapelfasern“ sowie „Waren aus Glasfasern a. n. g.“ handelte.

Die Zunahme der Ausfuhren in die Ukraine im Jahr 2021 verteilte sich auf unterschiedliche Warenuntergruppen. Die stärkste Zunahme war in der Warenuntergruppe „landwirtschaftliche Maschinen einschließlich Ackerschlepper“ zu verzeichnen (+2,8 Millionen Euro). Im Jahr 2022 zeigte sich eine starke Zunahme von „Enderzeugnissen a. n. g.“ (+22,9 Millionen Euro). Die Zunahme der eingeführten Waren aus der Ukraine im Jahr 2022 lässt sich zu einem großen Teil auf die Warenuntergruppe „Maschinen a. n. g.“ zurückführen (+6,6 Millionen Euro). Dabei handelte es sich überwiegend um „Teile von Maschinen mit eigener Funktion a. n. g.“ sowie „Maschinen zum Mischen, Kneten, Mahlen u. a.“.

Bitte beachten:
Für die Bundesländer liegen keine preisbereinigten Außenhandelsdaten vor.
Die Ausfuhr aus Thüringen wird nach dem Spezialhandelskonzept dargestellt. Dieses umfasst Wa- ren, die aus der Erzeugung, der Be- und Verarbeitung in Thüringen stammen und ausgeführt worden sind.
Die Einfuhr lässt sich aus erhebungstechnischen Gründen nur nach dem Generalhandelskonzept nachweisen. Sie enthält neben den zum Gebrauch, Verbrauch, zur Be- oder Verarbeitung in Thüringen eingehenden Waren zusätzlich Einfuhren von Waren auf Lager, die ggf. danach in andere Bundesländer weitergeleitet werden. Umgekehrt sind Waren, die zunächst in anderen Bundesländern auf Lager genommen werden und danach zum Gebrauch, Verbrauch, zur Be- oder Verarbeitung nach Thüringen transportiert werden, nicht enthalten.