Eine INSA-Umfrage der Familienunternehmer in Thüringen zeigt, dass 61 Prozent der Befragten mit ihren Lebensverhältnissen generell zufrieden sind und 57 Prozent das Bundesland als einen attraktiven Wirtschaftsstandort ansehen...
Allerdings hat sich für 50 Prozent der Befragten die wirtschaftliche Situation in den letzten vier Jahren verschlechtert, 73 Prozent wünschen sich Neuansiedlungen auch größerer Unternehmen und 44 Prozent können sich vorstellen in einem anderen Bundesland zu arbeiten oder tun dies bereits. Nur 41 Prozent sehen Thüringen als guten oder sehr guten Ort um eine junge Familie aufzubauen.
Die Landesvorsitzende der Familienunternehmer, Colette Boos-John: „Die Zahlen zeigen eine gewisse Dissonanz. Zwar sieht eine Mehrheit das Bundesland als attraktiven Wirtschaftsstandort, doch gleichzeitig hat sich die wirtschaftliche Situation für die Hälfte der Thüringer in den letzten vier Jahren verschlechtert. Der Grund dafür sind nicht nur externe Krisen wie die Coronapandemie oder der Krieg in der Ukraine, sondern auch die unzureichende Wirtschaftspolitik der rotrotgrünen Regierung. Diese hat es in den letzten Jahren verpasst, in Thüringen attraktive Standortbedingungen zu schaffen.
Die Antwort kann hier nicht sein, einfach nur die Staatsausgaben zu erhöhen oder mit teuren Subventionen internationale Großkonzerne anzulocken. Hier haben wir in der Vergangenheit oft gesehen, dass diese schnell wieder abwandern, sobald der Subventionstopf leer ist. Nur eine gut ausgebaute Infrastruktur, eine schnelle und serviceorientierte Verwaltung sowie ausreichend Fachkräfte, sorgen für dauerhafte und nachhaltige Ansiedlungen.
Das würde Thüringen auch für junge Familien wieder attraktiver machen. Wenn die Hälfte der Menschen unser Land nicht als eine attraktive Heimat ansieht, dann droht uns eine große Abwanderung von jungen und motivierten Fach- und Arbeitskräften. Die Zahlen zeigen insgesamt, dass auf die Politik noch große Aufgaben warten, wenn Thüringen auch in Zukunft ein starker Wirtschaftsstandort bleiben soll.“
Die Umfrage wurde telefonisch und online im Zeitraum vom 30. Oktober bis zum 7. November unter 1.000 Thüringern ab 18 Jahren von INSA-Consulere im Auftrag von DIE FAMILIENUNTERNEHMER durchgeführt.