Krankenstand in Zustellbranche und Lagerwirtschaft

Black Week fordert Tribut

Dienstag
21.11.2023, 08:59 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Am Freitag ist Black Friday, die Black Week ist in vollem Gange und lockt zum Online-Shopping. Für den Handel beginnt eine der wichtigsten Phasen des Jahres. Beschäftigte bei Thüringens Post- und Zustelldiensten sowie in der Lagerwirtschaft sind dieser Tage besonders gefordert...

Das macht sich auch gesundheitlich bemerkbar. Auswertungen der BARMER zeigen, dass der Krankenstand in dieser Berufsgruppe um rund 44 Prozent höher ist als im Thüringer Durchschnitt.

Berufstätige in Thüringens Zustellbranche und Lagerwirtschaft waren voriges Jahr im Schnitt 39,6 Tage arbeitsunfähig gemeldet. Berufsübergreifend liegt der Wert im Freistaat bei 27,6 Tagen. „Von 1.000 Beschäftigten fallen täglich 108 krankheitsbedingt aus in dieser aktuell so stark geforderten Berufsgruppe,“ sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Thüringen. Der entsprechende Krankenstand von 10,8 Prozent sei bundesweit der höchste.

Rückenleiden Hautpursache für Krankschreibungen
Insbesondere Rückenleiden führen bei Beschäftigten der Zustellbranche und Lagerwirtschaft zu hohen krankheitsbedingten Fehlzeiten, so die BARMER-Analysen. Die durchschnittlich 10,5 Fehltage allein aufgrund von Rückenbeschwerden liegen um 123 Prozent über dem Thüringer Mittelwert von 4,7 Fehltagen in dieser Diagnosegruppe.

Auch Verletzungen wie Frakturen, Zerrungen oder Schürfwunden schlagen mit überdurchschnittlichen Fehlzeiten zu Buche. In der Gruppe der Zustelldienste und Lagerwirtschaft führten sie voriges Jahr zu 4,3 Fehltagen, während der Thüringer Schnitt bei 2,6 Tagen liegt.

Entlastung schaffen
„Um Beschäftige in der Zustellbranche und Lagerwirtschaft wenigstens etwas zu entlasten, kann man beispielsweise beim Online-Einkauf darauf achten, dass möglichst viele Artikel in einer Bestellung zusammengefasst werden.

Eine kleine Hilfe kann auch sein, dem Zusteller oder der Zustellerin bei der nächsten Lieferung ein paar Schritte entgegenzugehen“, sagt Birgit Dziuk. Auch Arbeitgeber könnten mit Angeboten zur Gesundheitsförderung und einem effektiven betrieblichen Gesundheitsmanagement viele Hebel bewegen, um die Mitarbeitergesundheit zu stärken. Hierbei stehe die BARMER den Unternehmen gern zur Seite.