SCHULPARTNERSCHAFT MONTESSORI - DEGAMBA

Überwältigend war die Freude

Sonnabend
18.11.2023, 18:13 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Nordhausen/Degamba. Zwischen der Nordhäuser Montessori-Schule und der Schule im äthiopischen Degamba besteht seit vielen Jahren eine Schulpartnerschaft. Über die Beziehungen beider Einrichtungen schreibt regelmäßigf für die nnz Katrin Cieslak. Diesmal berichtet sie...

Die pure Freude (Foto: K. Cieslak) Die pure Freude (Foto: K. Cieslak)
Liebe Äthiopienpaten - und freunde, sehr intensiv und eindrucksvoll war meine diesjährige Reise nach Äthiopien. Ich habe nicht nur unsere Schule in Degamba besucht sondern auch viele meiner Freunde.Ich habe viele Gespräche geführt und bin nach wie vor erschüttert, welche tiefen Spuren dieser schreckliche Krieg bei den Menschen in Tigray hinterlassen hat. Viele sind traumatisiert und brauchen Hilfe bei der Bewältigung, dies wurde mehrfach an mich herangetragen. Wer also noch Kontakte hat an die ich mich für so etwas wenden kann, kann mir gerne schreiben. Parallel dazu arbeiten auch gerade verschiedene Hilfsorganisationen an einem Programm zur Traumabewältigung. Es wird ein langer Weg werden.

Ein besonderes Highlight war natürlich der Besuch der Schule. Es bedurfte einiger Vorbereitungen vor Ort, um Schulmaterialien und Tiere zu kaufen sowie ein Auto zu organisieren. Dank Kiros, der dies alles wieder einmal super managte, war dies alles aber kein Problem. Zwei Tage verbrachten wir in der Schule im Gespräch mit den Lehrern und dem Schuldirektor. Und es war wunderbar diese glücklichen Kinder zu sehen als sie ihre Schulmaterialien erhielten. Sehr lustig war die Verteilung der Schafe und Hühner. 50 Kinder erhielten durch eine Loslotterie Hühner und Schafe und die Eltern waren total überrascht über diese wunderbare unerwartete Hilfe.Wenn das Projekt wie gewünscht gut anläuft wollen wir eine zweite Lotterie für weitere 50 Schüler starten.

Ein riesiges Dankeschön an dieser Stelle nochmal an euch alle, die ihr dies mit eurer Unterstützung ermöglicht habt. Für die Familien in Degamba eine Hilfe für einen Neuanfang!

Ein paar Bilder meiner Reise könnt ihr auch hiersehen ()Während meines Aufenthaltes wurden gerade die wunderbaren Teff-Felder geerntet. Die Ernte wird nicht bis zum nächsten Jahr reichen. Die Regenzeit war zu kurz, ein Käfer hat einen Teil der Ernte vernichtet und auf Grund der Saatknappheit war sowieso nicht genug ausgesät worden. Auf meine Frage, was sie denn machen wenn alles aufgebraucht ist, strahlte mich der Dorfälteste Hagos an und sagte: "Wir hoffen, dass ihr uns nicht vergesst und auch dann wieder helfen werdet." Das macht mir Mut, auch im Kleinen immer weiter zu unterstützen, um diesen Menschen Hoffnung zu geben.

Unsere Schule war während des Krieges Armeestützpunkt der TPLF. Nach unserer Bestandsaufnahme wurden 180 Schulbänke zerstört. Diese wollen wir gern reparieren lassen, damit die Schüler, die nach 3 Jahren nun endlich in die Schule zurückgekehrt sind, wieder eine gute Lernatmosphäre haben. Des weiteren wünschen sich die Lehrer immer noch ein kleines Lernkabinett mit Laptops. Doch ein Schritt nach dem anderen. Wir bleiben dran und von Zeit zu Zeit werde ich euch von den Fortschritten berichten.

Da viele Patenkinder nicht mehr in der Schule sind, haben wir eine Liste neuer Kinder erstellt, die dringend Unterstützung benötigen. Sobald ich alles fertig geordnet habe, werde ich mich mit den einzelnen Paten in Verbindung setzen und euch die aktuellen Fotos eurer Patenkinder schicken bzw. anfragen ob ihr bereit seid eine neue Patenschaft zu übernehmen.Diese Hilfe ist nach wie vor sehr wichtig und wird dringend gebraucht. Ein kleiner Beitrag von uns mit einer großen Wirkung für die Kinder vor Ort, die damit die Chance erhalten durch gute Bildung die Lebenssituation in Äthiopien in der Zukunft mit zu gestalten.
Katrin Cieslak