DRK kritisiert Haushaltspläne

Ein Schlag ins Gesicht für Freiwillige

Sonnabend
18.11.2023, 13:00 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und der Bundesfreiwilligendienst (BFD) sind von einer massiven Kürzung der Bundesmittel. Das Deutsche Rote Kreuz kritisiert die Pläne, ohne die Freiwilligendienste würde eine tragende Säule für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft fehlen...

Stand heute würde ab Sommer 2024 jeder dritte Platz wegfallen. Noch können die Kürzungen von den Haushaltspolitiker im parlamentarischen Verfahren verhindert werden.

Die Bundesregierung hatte im Juli einen Haushaltsentwurf für 2024 vorgelegt, der bei den Freiwilligendiensten Einsparungen im Umfang von 78 Millionen Euro vorsieht. Dies entspricht einer prozentualen Kürzung der Mittel von rund 24 Prozent. Seit Vorlage des Haushaltsentwurfs haben Verbände, Träger und Freiwillige auf die drastischen Folgen der Kürzungen aufmerksam gemacht. Von den Kürzungen sind ungefähr ein Drittel aller Einsatzstellen in den Freiwilligendiensten betroffen.

Was bedeuten die Kürzungen für die Einsatzstellen- die Kindergärten, Förderzentren, ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen, die Krankenhäuser, Blutspenden und Grundschulen? Dann gibt es keinen Ausflug mehr auf den Spielplatz, keine Ferienfahrt im Sommer, keine Begleitung zum Schwimmunterricht, keine Gespräche auf dem Weg zur Untersuchung, keine umfassende Betreuung der Hilfesuchenden mehr. Dann werden Fachkräfte diese kleinen, aber wichtigen Aufgaben wieder selbst übernehmen müssen und weniger Zeit für andere Fachtätigkeiten haben. Die Kürzungen bei den Freiwilligendiensten bedrohen Hilfen und Angebote!

Was bedeuten die Kürzungen für die Freiwilligen? Für viele Freiwillige bedeutet der Freiwilligendienst so viel- Stärken der eigenen Fähigkeiten, Selbstbewusstsein und Kommunikation ausbauen, sinnvolle Überbrückung zum nächsten Lebensabschnitt, Orientierung in der Berufsfindung und Bildung des eigenen Selbstverständnisses. Die Kürzungen bei den Freiwilligendiensten bedrohen die freie Gestaltung des eigenen Lebensweges und das Sammeln wichtiger Erfahrungen!

Fazit ist: Die Kürzungen tragen nur wenig zur Haushaltskonsolidierung bei, haben aber massive Auswirkungen auf soziale Einrichtungen! Geht es nach den Plänen der Bundesregierung, wird bereits 2024 jeder dritte Platz wegfallen. Ab 2025 sollen weitere Plätze folgen. Die drohenden Kürzungen werden mittel- und langfristig den bereits bestehenden Fach- und Personalmangel weiter verschärfen.
DRK Landesverband Thüringen