Tipps vom TüV

Clever Strom sparen

Sonnabend
11.11.2023, 16:02 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Stromsparen war schon immer sinnvoll, aber bei den aktuellen Stromkosten suchen viele Haushalte noch konsequenter als bisher nach Möglichkeiten zur Reduzierung des eigenen Stromverbrauchs...

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs haben sich die Kosten um rund 40 Prozent erhöht, weshalb energiesparende Beleuchtung, energieeffiziente Geräte, das Abschalten unnötiger elektrischer Verbraucher oder auch ein Strompreisvergleich der regionalen Anbieter noch gefragter sind als zuvor.

Eine hellerleuchtete Wohnung ist zwar schön anzusehen, allerdings verursacht das je nach Dauer und Anzahl der Lichtquellen auch einen nicht zu unterschätzenden Stromverbrauch. Wer bei seiner Wohnraumbeleuchtung statt Glühbirnen moderne LED-Leuchtmittel einsetzt, kann auch ohne im Dunkeln zu sitzen eine Menge Energie sparen. Eine Umrüstung amortisiert sich meistens bereits nach einigen Monaten. So verbrauchen LED-Leuchtstoffröhren bis zu 50 Prozent weniger Energie als herkömmliche Leuchtstoffröhren. Dennoch sollten nicht benötigte Lichtquellen immer ausgeschaltet werden, beispielsweise wenn der Raum verlassen oder der entsprechende Bereich nicht mehr genutzt wird.

Häufig unterschätzt wird der Stand-by-Stromverbrauch großer Elektrogeräte. Wer den Fernseher immer bequem von der Couch einschalten will und ihn deshalb nie vom Strom trennt, kann aufs Jahr gesehen allein durch diese Annehmlichkeit mehrere Kilowattstunden Strom verbrauchen.

Auch das Betreiben anderer elektronischer Geräte im Stand-by-Modus, etwa Computer-Monitore oder Receiver, ist zwar äußerst bequem, verursacht im Lauf der Zeit aber einen leicht vermeidbaren Mehrverbrauch. Besonders ältere LCD-Fernsehgeräte verbrauchen im Stand-by-Betrieb bis zu 14 Watt, obwohl sie gar nicht benutzt werden. Aber auch der PC im Ruhezustand oder das nicht genutzte Handy-Ladegerät in der Steckdose verbrauchen heimlich und unbemerkt Strom. Aufs Jahr gerechnet können durch das Trennen der Stromquelle pro Gerät mehrere Euro gespart werden. Auch abschaltbare Mehrfachsteckdosen können helfen: mit einem Klick lassen sich so alle angeschlossenen Verbraucher abschalten.

Einer der größten Energieverbraucher im Haushalt ist nach dem Elektroherd der Kühlschrank, denn dieser läuft das ganze Jahr rund um die Uhr. Der Stromverbrauch ist dabei von mehreren Faktoren abhängig, vor allem aber von der Größe des Gerätes und natürlich von der Energieeffizienzklasse. Hier hat sich in den letzten Jahren viel getan: Gerade bei Kühlschränken landeten viele Geräte in der höchsten Energieeffizienzklasse A+++.

Das machte den Vergleich für Verbraucher nicht einfach, denn Unterschiede in der Energieeffizienz waren auf den ersten Blick kaum noch erkennbar. Seit März 2021 greift das neue EU-Energielabel, welches wieder für mehr Transparenz sorgt. Die Klassen von A bis G und die farbige Skala sind geblieben, jedoch entfällt die bekannte Unterteilung in die A+-Klassen. Allerdings kann sich nach der neuen Klassifizierung ein ehemals als besonders energiesparend eingestufter A+++-Kühlschrank plötzlich in der Klasse D oder gar G wiederfinden. Vor zehn Jahren zählten Kühlschränke der alten Effizienzklasse A+ noch zu den Stromsparern, heutzutage verbrauchen die energieeffizientesten Modelle 90 bis 125 Kilowattstunden im Jahr. Der jährliche Energieverbrauch eines alten A+-Geräts kann da schon mehr als doppelt so hoch sein. Das sind schnell 130 Kilowattstunden mehr im Jahr, was beim derzeitigen Strompreis von durchschnittlich 42 Cent pro kWh eine Ersparnis von mehr als 50 Euro ausmacht. Wer über eine Neuanschaffung von Elektrogroßgeräten nachdenkt, sollte also unbedingt auf das neue Energielabel und den angegebenen jährlichen Energieverbrauch schauen: ein Vergleich lohnt sich allemal.

Auch ein Preisvergleich der Stromanbieter kann sich lohnen. Über Vergleichsportale im Internet lassen sich die regionalen Stromtarife vergleichen. Jedoch sollten vor einem unüberlegten und vorschnellen Wechsel die Vertragsbedingungen genau studiert werden. Vertragslaufzeiten länger als ein Jahr oder Kündigungsfristen länger als einen Monat sind nicht empfehlenswert. Auch sollte auf Preisgarantien während der Laufzeit geachtet werden, ansonsten könnte sich der neue Anbieter im Nachhinein möglicherweise sogar als teurer erweisen als der angestammte Stromanbieter.