Thüringer HC

Mit Selbstbewusstsein nachlegen

Montag
06.11.2023, 13:31 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Der Terminkalender hat es in diesen Tagen für die Thüringer Handballerinnen in sich. Weil der BVB am Wochenende in Runde drei der EHF European League gegen den rumänischen Vertreter von HC Dunarea Braila antreten muss, spielt der Thüringer HC am Mittwoch auswärts in der Sporthalle Wellinghofen gegen den BV Borussia 09 Dortmund...

Rückblick:
Es war die erwartete Herkulesaufgabe im Viertelfinale um den DHB-Pokal. Bensheim/Auerbach wies in der Salza-Halle nach, warum sie derzeit punktgleich mit der SG BBM Bietigheim an der Tabellenspitze der Frauenbundesliga rangieren. In dem kampfbetonten Spiel mit viel Tempo übernahm der Thüringer HC von Beginn an zunächst die Initiative und legte bis zur 20 Minute plus drei Tore vor.

Dann häuften sich individuelle Fehler und die Flames stellten sich auf das THC-Spiel ein, hielten stark dagegen und legten nach dem 13:12 für den THC einen 5:0 Lauf zum 13:17 hin. Mit minus drei gingen die Gastgeber in die Halbzeitpause. Das hatte sich Trainer Herbert Müller anders vorgestellt. Mit druckvollem Handball wiesen die Gäste ihre Spielstärke in der zweiten Spielhälfte nach und Bensheim/Auerbach blieb in Führung. Der THC kam zunächst nicht näher als auf zwei Tore heran, die Flames konnten sich auch nicht weiter absetzen. Man hatte das Gefühl, dass dem THC die Zeit wegläuft.

Doch ein paar couragierte Entscheidungen von Johanna Reichert, gute Paraden von Dinah Eckerle und die überragende Einzelleistung von Annika Lott brachten die Wende. Mit einem nicht verwandelten Strafwurf von Fine Huber brachte sich das Team noch einmal in Gefahr. In der letzten Minute stand das Glück aufseiten des THC. Die Flames ließen die Chance zum Ausgleich und damit für eine mögliche Verlängerung liegen, der THC setzte nach der letzten Auszeit von Herbert Müller die verbliebenen 16 Sekunden gekonnt um. Eine an diesem Spieltag überzeugende Johanna Stockschläder schloss mit der letzten Aktion zum Sieg ab. Damit wurde ein Saisonziel erreicht, die Teilnahme am Haushahn FINAL4 in Stuttgart.

Zum Spiel:
Das Pokalspiel, so eng spitz auf Knopf und eine Jede bis zur letzten Sekunde fordernd, sollte der Mannschaft Rückhalt geben. Mit der Gewissheit, es auch erzwingen zu können, muss in Dortmund kämpferisch und überzeugend für den Sieg gerungen werden. Die Aufgabe, zumal auswärts wird mindestens genauso schwer.

Mit zwei gewonnenen Auswärtspunkten wäre der THC an Dortmund vorbei und setzte sich erst einmal auf Rang drei. Das sollte das Ziel sein. Für Dortmund hat das Spiel Bedeutung als Generalprobe für den Start in der EHF European League. Der Tabellendritte der HBF muss mit dem HC Dunarea Braila gegen den rumänischen Tabellenvierten ran und möchte wie der THC auch noch einmal unter die besten Vier ins Final4 der European League einziehen. Bei den Rumäninnen spielt übrigens mit Meike Schmelzer eine ehemalige THC-Spielerin.

Der BVB ist mit großen Ambitionen in die Saison gestartet, enttäuschte aber im Achtelfinale des DHB-Pokals mit einer Niederlage zu Hause gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen (24:26) und im Heimspiel am 5. Spieltag der HBF mit einer 24:25 - Niederlage gegen die TuS Metzingen. Damit hat die Mannschaft etwas gutzumachen. Gegen den THC kann sich der BVB immer motivieren und genau das macht die Aufgabe für die Gäste nicht leichter.

Dortmund hat mit Alina Grijseels und Yara ten Holte zwei herausragende Schlüsselspielerinnen am Ende der Saison verloren. Mit der niederländischen Weltmeisterin Tess Lieder (Wester) von CSM Bukarest und Sarah Wachter von der Sport Union Neckarsulm schlossen sie die Lücke im Tor. Mit Alicia Stolle von Ferencvaros Budapest (ehemalige THC-Spielerin) wurde eine Schlüsselspielerin gewonnen. An Stelle von Alina Grijseels rückt die spanische Auswahlspielerin Carmen Campos Costa in den Rückraum Mitte. Daneben stehen mit Dana Bleckmann, Lena Degenhardt und der Niederländerin Harma van Kreij (Rückraum links), Zoe Sprengers (Linksaußen), Meret Ossenkopp (Rechtsaußen) und mit der deutschen Nationalspielerin Lisa Antl (Kreis) richtig gute Handballerinnen im Kader. Im Vergleich zur Vorsaison hat sich Dortmund damit sogar verstärkt. Mit dem ehemaligen Bundestrainer Henk Groener trainiert ein Frauenhandballexperte das Team.

Der THC steht innerhalb von nur einer Woche vor der nächsten Hammeraufgabe. “Wir wollen die Serie jetzt fortsetzen und bis zur Weltmeisterschaftspause nur noch Siege einfahren”, stellt Herbert Müller als Aufgabe. In Dortmund steht der nächste auf der THC-Agenda.

Zum Kader:
Nach dem Pokalspiel gab es ein paar Blessuren, Jennifer Rode hatte es wieder mit betroffen, auch Annika Lott. Am Sonntag waren Annika Lott, Johanna Stockschläder und Nicole Roth beim Tag des Handballs im Länderspieleinsatz gegen Ungarn. Alle drei haben dabei überzeugt. Im Tor brillierte Sarah Wachter mit zahlreichen Paraden in der ersten Halbzeit.