FCU gegen FSVP

Derby in Mühlhausen

Sonntag
05.11.2023, 09:08 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
In der Nachspielzeit rettete Kapitän Martin Fiß dem FSV Preußen einen Punkt beim Derby in Mühlhausen. Aufgrund der Chancenflut der Gäste in der zweiten Halbzeit ging dies unterm Strich in Ordnung, während die Gastgeber mit ihrem Kampfgeist die erste Halbzeit dominierten...

Und Union hätte durchaus für die Entscheidung sorgen können, so dass die Punktteilung am Ende eher glücklich, aber nicht unverdient für die Bad Langensalzaer Mannschaft war.

Die Hausherren pushten sich bereits bei der Erwärmung extrem hoch und gingen hochmotiviert in die Partie. Sie setzten die Kurstädter Truppe vehement unter Druck und kamen zu gefährlichen Abschlüssen, u.a. durch Bernsdorf und den reaktivierten Schmidt im Sturm. Er war es auch, der nach einer guten halben Stunde den Elfmeter herausholte. Der Kontakt war da, so dass Schiedsrichter Hillig mit dem Strafstoßpfiff nicht daneben lag.

Mühlhausens Captain Juraschek schickte Julien Patzer in die falsche Ecke und bejubelte mit den zahlreichen Fans frenetisch die Führung. Bad Langensalzas Team hatte bis dahin offensiv wenig zu bieten, lediglich ein Schuss von Niklas Wiesner über den Kasten und zwei Abschlussmöglichkeiten von Carsten Weis und Alejandro Sierra, bei denen die Schüsse geblockt wurden, konnte die Offensive verzeichnen.

Ansonsten hatte der Unparteiische alle Hände voll zu tun. Es wurde beiderseits viel getreten und diskutiert, die angespannte Derbyatmosphäre auf dem Kunstrasen mit den Zuschauern direkt am Spielfeld war deutlich spürbar. Eher unglücklich für den Gastgeber war hingegen das Ausschieden von Tom Fränkel, der nach einem Kopfballduell mit Cut am Auge und Blut am Kopf liegen blieb. Für ihn ging es nicht weiter und trotz allem Prestige klatschten selbst die Preußen-Fans, als der Unioner vom Feld trabte.

In der Halbzeitpause mussten sich die Gemüter erstmal wieder beruhigen. Danach kamen die Mannen aus der Rosenstadt mit viel Wut und Energie zurück aufs Feld und erarbeiteten sich eine Chance nach der anderen. Die wohl größte hatte Darius Linz mit seinem Abschluss von der 16er-Kante. Sein scharfer Linkschuss segelte auf den Torwinkel zu und klatschte an die Unterkante der Latte. Es gab verschiedene Ansichten, ob der Ball anschließend hinter die Linie sprang oder davor aufsetzte. Jedenfalls ging es zu schnell für alle Beteiligten und so traute sich der Linienrichter nicht, seinen Wimpel zu heben und das Tor zu geben.

Trotzdem probierten es die Preußen weiter mit nun sehr ansehnlichen Spielzügen und gefährlichen Standards. Schüsse aus jeden Lagen, u.a. von Fiß, Fernschild und Weis wurden abgefeuert, doch FCU-Keeper Müller bekam entweder die Hände dran, oder der Ball wurde geblockt bzw. ging vorbei. Nach einem Freistoß waren gleich drei Kicker in schwarz-weißen Farben im 5-Meter-Raum, sie bugsierten die Kugel aber irgendwie neben das Gehäuse.

Es war schon beinahe wie verhext und die Elf von Trainer Thomas Wirth konnte froh sein, dass Engel den Ball noch von der Linie kratzte oder Baschariat die eine oder andere Kontergelegenheit nicht entschlossen genug ausspielte. Dennoch glaubten die Gäste an sich und die frischen Kräfte brachten nocheinmal Schwung. Trotzdem hielt das Mühlhäuser Bollwerk bis zur Nachspielzeit. Dann fabrizierte die Unioner Abwehr doch einen Querschläger, der vor den Füßen von Martin Fiß landete.

Und der Goalgetter des FSVP fackelte nicht lang, nahm die Kugel volley und ließ die Preußen-Fans beim Torjubel kollektiv ausflippen. Daraufhin gab es Schubsereien, Gerangel und wohl auch einen Schlag zwischen den Trainerbänken, was sicherlich noch extra ausgewertet wird und leider verirrte sich auch der eine oder anderen Zuschauer auf dem Platz.

Die Mannschaften und das Schiedsrichterkollektiv berieten sich, ob es Sinn macht, überhaupt nocheinmal anzupfeifen. Das tat der Referee schließlich, kurz danach beendete er jedoch die Partie. Er war womöglich froh, dass es vorbei ist und er ohne Platzverweis ausgekommen ist.

Allen Preußen fiel natürlich ein mittelgroßer Stein vom Herzen, denn eine Niederlage wäre schon einigermaßen blamabel gewesen. Wie schon in den letzten Duellen bewiesen die Akteure aus der Rosenstadt Moral und feierten den Ausgleich mit den gut 150 mitgereisten Fans. Ein früherer Ausgleich hätte womöglich zur Wende geführt, doch die Chancenverwertung war vor allem in der zweiten Halbzeit ungenügend. Es war zwar auch Pech dabei und irgendwie schien das Mühlhäuser Tor vernagelt, doch dann kam Martin Fiß der Retter.
Markus Fromm

Tore: 1:0 Juraschek (Foulelfmeter/34.), 1:1 Fiß (90.+2)
Zuschauer: 674
Preußen: Patzer, Linz, Harnisch, Zickler, Finger (57. Kliem), Fernschild (71. Scheer), Sierra, Carsten Weis, Wiesner (67. Rösener), Engel (75. Carlo Weis), Fiß