Auszeichnung der besten Hobbygärtner der Rosenstadt

Danke für die Blumen

Sonntag
29.10.2023, 17:40 Uhr
Autor:
osch
veröffentlicht unter:
Bad Langensalzas Stadtverwaltung und die Anni-Berger-Stiftung hatten am Freitagabend ganz besonders aktive Mitbürger in das Kultur- und Kongresszentrum zu einem Treffen geladen, denn es galt die schönsten Gärten des Jahres 2023 zu prämieren…

Eine Jury unter Federführung des Gartenbau-Bereichsleiters Ingo Günther und der Vorsitzenden der Anni-Berger-Stiftung, Marie Luise Steube, wählte die schönsten privaten Grünanlagen und Blumenparadiese der Stadt aus, um die Betreiber dieser Pflanzenoasen gebührend zu ehren. Der Auszeichnungsempfang fand nun am vergangenen Freitag im Kultur- und Kongresszentrum statt und die uhz hat sich dort umgeschaut.

Preisträger des diesjährigen Blumenschmuck Wettbewerbs mit dem Bürgermeister im Kultur- und Kongresszentrum  (Foto: oas) Preisträger des diesjährigen Blumenschmuck Wettbewerbs mit dem Bürgermeister im Kultur- und Kongresszentrum (Foto: oas)

In seiner Begrüßungsrede würdigte Bürgermeister Matthias Reinz die zahlreichen Blumenliebhaber und sagte an ihre Adresse: „Ihre fleißige Arbeit fügt sich wunderbar in das Motto der Stadt – „Unsere Stadt trägt grün“ ein und bereichert im hohen Maße die Lebensqualität in unserer Stadt. Goethe sagte einst – „Blumen sind die schönsten Worte der Natur“.
Sie sind dabei aktive Mitgestalter, denn ihre Leistungen sind für alle sichtbar. Der Blumenschmuck macht die Stadt attraktiver – für Einheimische, ebenso wie für Gäste und das kommt der gesamten Stadt als lebenswerter Region zugute.“

Liebevoll gestaltete Balkone, Vorgärten und Hauseingänge sowie Häuserfronten trügen wesentlich zur Verschönerung bei und für Bienen und Insekten sei die sommerliche Blütenpracht eine besondere Freude. Die naturnahe Gestaltung sei auch zur Erhaltung der Artenvielfalt von entscheidender Bedeutung.
Es koste viel Zeit, brauche liebevolle Pflege, und es seien viele verschiedene Talente nötig, um Blumen so prachtvoll wie bei den auszuzeichnenden Hobbygärtnern zur Entfaltung zu bringen. „Sie sind Macher und Ästheten in einer Person. Mit Kreativität und Entschlossenheit gehen Sie Ihre gärtnerischen Projekte an und nehmen die Arbeit selbst in die Hand“.
Der Blumenschmuck privater Naturliebhaber in der Stadt sei zudem eine wichtige Komponente im Wettbewerb um das Label – „Stadtgrün naturnah“. 2019 erhielt die Stadt das Label in Bronze und in diesem Jahr wiederholt eine Rezertifizierung bis zum Jahr 2026“. Darauf, so Reinz, können alle Beteiligten sehr stolz sein.

„Ein wichtiges Anliegen ist ebenfalls, dem sich umgreifenden Phänomen der Schottergärten Einhalt zu gebieten und das Bewusstsein zu wecken, was für eine ökologische Katastrophe solche mit Steinen zugeschütteten Vorgärten darstellen. Jeder Quadratmeter zählt - ist Lebensraum für Vögel und Insekten angesichts des Artensterbens“, fügte der Bürgermeister an.

„Für ihre Motivation sich so zu engagieren, muss man einfach Dank sagen und es spricht nichts dagegen, dies in einer Veranstaltung wie heute durchzuführen. Wir haben Preisträger aus den Ortsteilen und der Kernstadt eingeladen. Mit der Überreichung unserer Ehrenplakette und einer Urkunde sagen wir, unsere Rosenkönigin, die Anni-Berger-Stiftung und die Stadtverwaltung Dank für ihr Engagement.

Wir möchten sie für 2024 ermutigen, sich wieder mit viel Freude und Kreativität in die Gartenarbeit zu stürzten, damit unsere Stadt erneut im Glanz der Pflanzen erblühen kann.

Ich möchte an dieser Stelle auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des städtischen Gartenbauamtes danken. Durch ihr ganzjähriges Engagement und ihre Einsatzbereitschaft können die Bürgerinnen und Bürger der Stadt mit Genuss auf die Blumen, Pflanzen und öffentlichen Grünanlagen ihrer Stadt blicken. Herr Günther, nehmen sie bitte diesem Dank mit zu den Kolleginnen und Kollegen“, schloss Matthias Reinz seine kleine Rede und schritt zur Auszeichnung der schönsten Gärten mit dem beeindruckendsten Blumenschmuck.

Platz eins ging an die Familie Inge und Joachim Stollberg aus Zimmern. Deren gesamtes Grundstück ist von Blumenschmuck umgeben. Als besonderen 1. Preis überreichte das Stadtoberhaupt neben Urkunde und Ehrenplakette einen Gutschein für ein 5-Gänge-Menü für zwei Personen im Rahmen eines Geranienessens im „Regines Gartenmarkt Schönstedt“.

Den zweiten Preis erhielt der Förderverein zum Freibad im Ortsteil Wiegleben. Es ist ein Gutschein vom „Rosenhof Rönigk“ über 75 Euro. Der dritte Preis ging an den Miniaturgarten hinter der Stadtmauer, angelegt von der Familie Mamat. "Seit Jahren wird mit viel Liebe dieser kleine Garten mit Blumenschmuck und Figuren geschmückt. Es ist zu einem festen Fotomotiv unserer Gäste und für die Kinder eine Freude geworden“, begründete Reinz die Auswahl. Auch die Mamats erhielten einen Gutschein für den Rosenhof Rönigk.

Die achtjährige Maya Schreiber lauscht mit ihrer Mama den huldigenden Worten ihres Bürgermeisters für ihre fleißige Arbeit übers Jahr (Foto: oas) Die achtjährige Maya Schreiber lauscht mit ihrer Mama den huldigenden Worten ihres Bürgermeisters für ihre fleißige Arbeit übers Jahr (Foto: oas)

Zusätzlich wurden gesondert geehrt die jüngste und die älteste Teilnehmerin. Marianne Gutsche ist bereits über 86 Jahre alt und will noch weiter gärtnern bis sie 90 ist, sagte sie bei der Preisverleihung. Und auch für den Nachwuchs unter den Blumenfreunden scheint gesorgt, denn mit Maya Schreiber stellte sich ein achtjähriges Mädchen der Jury. In ihrer Bewerbung schrieb sie der Jury:
„Ich liebe die Natur, unseren Park und die vielen Gärten. Da wir selbst keinen Balkon oder Garten haben, durfte ich in Absprache mit demVermieter Blumenkübel vor dem Haus aufstellen und Blumen und Pflanzen nach meinen Wünschen pflanzen und säen. Diese werden ganzjährig bepflanzt und sehen immer wieder anders aus. Dieses Jahr habe ich mich entschlossen nicht zu pflanzen, sondern Samen zu säen und den Blumen beim Wachsen zuzusehen. Ich habe Samen von einer Wildblumenwiese und von Sonnenblumen. Meine Sonnenblumen sind mein ganzer Stolz. Ich habe sie von klein auf gepflegt und nun sind sie doppelt so groß wie ich. Sie haben jedem Sturm standgehalten. Die Bienen, Käfer, Hummeln und Insekten durchstreifen täglich die Blüten und man kann sagen, dass es ein richtiges Insektenparadies ist. Das ganze Haus erfreut sich an meiner Blumenecke. Meine Nachbarn übernehmen auch die Pflege, wenn ich im Urlaub bin, damit den Blumen nichts passiert. Ansonsten pflege und gieße ich sie jeden Tag allein. Das Sonderthema „Insektenparadies" trifft zu 100 Prozent auf meine Blumenecke zu und ich möchte mich hiermit dafür bewerben. Ich weiß, dass sie nicht die Größte und Schönste von den Einsendungen sein wird, aber es steckt ganz viel Arbeit, Geduld und Liebe drin- und ein kleiner Beitrag von mir für die Natur.“

Maya erhielt unter dem Beifall der anderen Gärtner im Kultur- und Kongresszentrum eine Sonderpreis. Nach den Auszeichnungen saßen di Blumenfreunde noch gemütlich bei belegten Brötchen und Sekt zusammen und fachsimpelten miteinander. Vielleicht wurden da auch schon Tipps ausgetauscht, wie die Gestaltung für das Jahr 2024 aussehen könnte. Denn auch im nächsten Jahr rufen Stadtverwaltung und Anni-Berger-Stiftung wieder zur Teilnahme am Blumenschmuck Wettbewerb auf und hoffen auf reges Interesse unter den Pflanzenbegeisterten der Rosenstadt. In der folgenden. pdf-Tabelle finden Sie alle Preisträger, die am Freitagabend vor Ort waren. Insgesamt wurden 31 Gärten in diesem Jahr prämiert.
Olaf Schulze