NGG Thüringen

Köche, Kellnerinnen & Co. verdienen mehr

Dienstag
24.10.2023, 11:17 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Rund um Theke und Küche gibt es mehr Geld: Wer in Nordthüringen im Restaurant, Hotel oder Café arbeitet, bekommt mehr fürs Portemonnaie, teilt die Gewerkschaft NGG...

„Nicht die Kasse am Tresen wird voller, sondern diesmal das private Portemonnaie von Kellnern, Köchinnen & Co. Profitieren werden auch die Gastro-Profis an der Bar und an der Rezeption. Denn unter 13,05 Euro pro Stunde sollte dann in der Gastronomie keiner mehr nach Hause gehen. Das ist das neue Gastro-Lohn-Limit“, sagt Jens Löbel von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Der Geschäftsführer der NGG Thüringen verweist dabei auf die aktuelle Lohnerhöhung im Oktober, die die Gewerkschaft für das Hotel- und Gaststättengewerbe erreicht hat. Sie gelte für alle Betriebe, die im thüringischen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) organisiert sind. „Damit ist gleichzeitig aber auch die ‚Lohn-Latte‘ gelegt, an der sich alle Gastro-Unternehmen in Nordthüringen orientieren sollten“, so Jens Löbel.

„Wer die Ausbildung in der Küche oder im Service absolviert hat und in Vollzeit arbeitet, verdient als Berufsstarter jetzt 14,01 Euro die Stunde. Das macht 2.424 Euro im Monat – und damit gut 300 Euro mehr als noch im letzten Jahr“, so NGG-Geschäftsführer Löbel. Erfahrene Fachkräfte hätten sogar gut 500 Euro mehr in der Tasche und somit 4.009 Euro am Monatsende auf dem Konto. „Selbst angelernte Köche oder Kellnerinnen, die den Gastro-Job schon länger machen, gehen ab jetzt mit einem Monatslohn von 2.267 Euro nach Hause. Wichtig ist, am Monatsende das Geld auch im Blick zu haben. Wer in der Gastronomie arbeitet, sollte unbedingt den Oktober-Lohn checken“, sagt Jens Löbel.

Auch die, die gerade in die Gastro-Branche einsteigen wollen, profitieren: Ab August erhalten Azubis im ersten Ausbildungsjahr 950 Euro und im dritten Jahr 1.150 Euro. Das sind 50 Euro mehr pro Monat, so die NGG Thüringen. „Für die Gastro-Azubis ist das ein ordentliches Plus im Portemonnaie“, sagt Jens Löbel.

Damit habe die NGG für Gastro-Beschäftigte in Nordthüringen seit dem vergangenen Jahr „einen echten Lohn-Booster“ herausgeholt“. Übrigens suche die Branche nach wie vor händeringend fittes Personal. „Und dabei gilt: Wer den Tariflohn nicht bezahlt, dürfte Schwierigkeiten haben, neue Leute zu finden“, sagt NGG-Geschäftsführer Jens Löbel. Er kündigt für das kommende Frühjahr neue Tarifverhandlungen an. Die NGG setze alles daran, dass sich die Gastro-Beschäftigten dafür „stark aufstellen“.

Das Ziel der neuen Tarifrunde soll, so die NGG Thüringen, ein Angleichen der Löhne an den Standard der Nahrungsmittelindustrie sein. „Die Industrie ist ein guter Gradmesser dafür, ob die Löhne angemessen sind. Und daran orientieren wir uns“, sagt Jens Löbel. Perspektivisch visiere die NGG Thüringen deswegen einen Einstiegslohn von 3.000 Euro für ausgebildete Gastro-Beschäftigte an. „Dieses Einstiegsgehalt muss möglich sein, um den Profis die nötige Wertschätzung zu geben und um ein weiteres Abwandern aus dem Gastgewerbe zu verhindern“, so Jens Löbel.