Am kommenden Donnerstag startet im katholischen Jugend- und Erwachsenenbildungshaus Marcel Callo in Heilbad Heiligenstadt eine neue Veranstaltungsreihe des Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Kooperation mit der Erfurter Bistumsakademie „Katholisches Forum im Land Thüringen“...
Thema der Veranstaltungen ist das Ankommen und Bleiben der damals sogenannten „Umsiedler“ in Thüringen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden zwölf Millionen Deutsche aus dem ehemaligen Osten des Deutschen Reiches und aus Ostmitteleuropa in das besetzte und geteilte Deutschland vertrieben. Fast 700.000 von ihnen fanden Aufnahme in Thüringen. In den drei kommenden Veranstaltungen wird unter anderem berichtet, wie sich die Ankunft gestaltete, wie die Wohn- und Lebensverhältnisse waren und mit welchen Herausforderungen die Integration der Vertriebenen verbunden war.
Der Landesbeauftragte Dr. Peter Wurschi hierzu: „Es war damals eine besondere Situation. In das seit der Reformation größtenteils protestantisch geprägte Thüringen kamen etliche katholische Christen. In den Veranstaltungen wollen wir darüber reden, welche Rolle die Kirche bei der Integration der Vertriebenen einnahm und welche Rolle der Glaube hierbei spielte? Wir wollen auch über die damals wesentlichsten Probleme und das Gefühl des Heimatverlustes sowie über ein neues Heimatgefühl unter den Vertriebenen sprechen.“
„Auch heute erleben wir, dass Menschen ihre Heimat verlassen und sich in einem anderen Land eine neue Existenz aufbauen müssen. Wir wollen schauen, was wir aus den Erfahrungen Thüringens mit den ‚Umsiedlern‘ für unsere gegenwärtige Situation lernen können“, so der Leiter des Katholischen Forums im Land Thüringen Niklas Wagner.
Die Veranstaltung findet am Donnerstag, den 26. Oktober 2023, 19.30 Uhr in Heilbad Heiligenstadt (Marcel-Callo-Haus, Lindenallee 21) statt.