Flüchtlingsheim in Werther?

Hotelnutzung in Werther ist gestoppt

Donnerstag
19.10.2023, 15:13 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Der Landkreis Nordhausen beabsichtigte, das derzeit leerstehende Hotel „Zur Hoffnung“ in Werther zur Flüchtlingsunterbringung für sechs Monate zu nutzen. Dazu wäre eine vertragliche Vereinbarung mit den Eigentümern notwendig gewesen. Dazu kommt es nun nicht...

Die "Hoffnung" bleibt Hotel (Foto: nnz) Die "Hoffnung" bleibt Hotel (Foto: nnz)
Aufgrund der vielfältigen aggressiven Schreiben gegen die Eigentümer und die öffentliche Kampagne dazu hat die Eigentümergemeinschaft den Landkreis heute unterrichtet, dass sie keine Vertragsbindung mit dem Landkreis nunmehr eingehen werden. „Somit ist der Landkreis Nordhausen nicht in der Lage, dieses Hotel zu nutzen“, bedauert Landrat Matthias Jendricke.

Wie die nnz erfuhr, seien die Eigentümer der "Hoffnung" unter anderem durch einen Herrn E. (der vollständige Name ist der Redaktion bekannt) direkt und indirekt bedroht und angefeindet worden.

Gegen die Pläne des Landratsamtes hatte es seit Bekanntwerden massive Kritik aus der Bevölkerung gegeben. Unter anderem wurde eine Petition binnen kurzer Zeit knapp 2.000 Unterschriften gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in dem leerstehenden Hotel unterzeichnet. In Gesprächen hatten sowohl Andreas Peter als aus Silvio Wagner deutlich gemacht, dass sie nicht gegen den Willen der Menschen in und um Werther handeln werden.

Mit Unverständnis reagiert der Landrat auf die völlig überzogenen Anfeindungen auf Behördenmitarbeiter und die Eigentumsgemeinschaft des dortigen Hotels. Laut Aussage des Landrates werden nun Turnhallen auf die Verwendung als Notquartiere geprüft. "Aus Sicht des Landrates sind GU-Einrichtungen eigentlich immer die bessere Variante, um Menschen unterzubringen, die neu in unser Land gekommen sind. Da in diesen größeren Einrichtungen eine direkte Betreuung mit Sozialarbeitern und Wachschutz der neu ankommenden Flüchtlinge möglich ist", heißt es in einer Erklärung aus dem Landratsamt.

Nach derzeitigem Verteilungsschlüssel rechnet der Landkreis mit rund 150 weiteren Personen in unsere Region bis Jahresende, für die derzeitig noch keine ausreichenden Unterbringungsmöglichkeiten vorhanden sind.
Peter-Stefan Greiner