Immenrode

Freundlich und mit viel Sinn für Geschichte

Montag
16.10.2023, 16:40 Uhr
Autor:
emw
veröffentlicht unter:
Das Jahr 2023 ist ein Jubiläumsjahr für die Stadt Sondershausen und ihre Ortsteile. Oberspier, Berka und Großfurra begehen das 25-jährige Jubiläum ihrer Eingemeindung. Die Ortsteile Schernberg, Hohenebra, Thalebra, Großberndten, Kleinberndten, Immenrode, Himmelsberg und Straußberg...

Die Mühle Erna ist das Wahrzeichen des Ortsteiles Immenrode (Foto: Janine Skara) Die Mühle Erna ist das Wahrzeichen des Ortsteiles Immenrode (Foto: Janine Skara)


Sie können auf 15 Jahre Ortsteilzugehörigkeit von Sondershausen zurückblicken. Um dies gebührend zu würdigen, steht jeden Monat ein Ortsteil im Fokus. Was ist dort das Besondere? Welche Highlights gibt es zu entdecken? Diesmal werfen wir einen Blick auf Immenrode.

Gerald Heigener ist seit 11 Jahren Ortsteilbürgermeister von Immenrode (Foto: Janine Skara) Gerald Heigener ist seit 11 Jahren Ortsteilbürgermeister von Immenrode (Foto: Janine Skara)


Immenrode ist durch Rodungen auf der Hochebene der Hainleite entstanden. Seit dem 16. Jahrhundert lebten viele jüdische Einwohner im Dorf. Der jüdische Friedhof, der etwas außerhalb liegt, gehört zu den wichtigen und schönen Ecken von Immenrode, das mit 401 Meter der höchstgelegenste Ortsteil ist.

Der jüdische Friedhof in Immenrode zählt zu den Ausflugszielen in Immenrode (Foto: Janine Skara) Der jüdische Friedhof in Immenrode zählt zu den Ausflugszielen in Immenrode (Foto: Janine Skara)


Mit drei landwirtschaftlichen Unternehmen, einer Sattlerei, Tischlerei und einer Windparkanlage verfügt der Ort mit nur 346 Einwohnern über eine gute Wirtschaftsstruktur. Seit 2012 wird Immenrode von Gerald Heigener als Ortsteilbürgermeister geführt. Der 66-Jährige lebt schon sein ganzes Leben lang in Immenrode und weiß, was seinen Ortsteil ausmacht.

Herr Heigener, was macht Immenrode für Sie besonders?

Unser Dorfleben profitiert von der landwirtschaftlich reizvollen Lage, den Naherholungs- und Wandermöglichkeiten, unserem Kindergarten und der Nähe zum KIEZ Ferienpark Feuerkuppe. Wir sind mit dem öffentlichen Nahverkehr sehr gut angebunden. Das ist vor allem für unsere Schulkinder wichtig. Die Einwohner sind gut durchmischt mit jungen Familien und älteren Bürgern. Durch die zentrale Lage sind die größeren Städte Sondershausen, Nordhausen und Mühlhausen mit dem Auto zügig erreichbar. Das Besondere an unserem Dorf ist die Freundlichkeit und Offenheit unserer Bürger. Wenn neue Familien herziehen, werden sie alle mit offenen Armen empfangen und man fühlt sich hier schnell heimisch. Der Zusammenhalt ist toll. Ortsansässige Betriebe helfen im Dorf uneigennützig, wenn Not am Mann ist.

Warum wollten Sie Ortsteilbürgermeister werden?

Eigentlich bin ich da so reingerutscht. Meine Vorgängerin musste während ihrer Amtszeit den Posten als Ortsteilbürgermeisterin niederlegen und es wurde kurzfristig ein Nachfolger gesucht. Das Amt wurde mir angeboten. Und als Ur-Immenröder und Mitglied in mehreren Vereinen, habe ich schon länger aktiv am Ortsgeschehen teilgenommen. Nach langem Überlegen bin ich zur der Entscheidung gekommen, dass ich für die Menschen in Immenrode eine gute Kommunalpolitik mitgestalten möchte. Die gegenseitige Hilfe und Unterstützung macht die Arbeit sehr angenehm. Gemeinsam haben wir viel erreicht, wie den Anschluss an das Erdgasnetz und schnelles Internet in unserem Ort. Dass ich mich im Rahmen meiner Möglichkeiten für die Entwicklung des Dorfes einsetzen kann, gefällt mir sehr. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Sondershausen klappt gut. Sicherlich könnte immer noch mehr gemacht werden und es ist oft ein harter Weg, aber ich weiß, dass die finanziellen Zwänge überall gegeben sind.

Was schätzen die Einwohner an Immenrode?

Das entspannte und naturnahe Leben, die Ruhe, das Gemeinschaftsgefühl und die Hilfsbereitschaft untereinander. Immenrode hat ein reges Vereinsleben, was auch den Zusammenhalt stärkt. Die zahlreichen Vereine – der Kirmesverein, die Oldtimer Hainleite Traktoristen, die Zumbatanzgruppe, der Rassekaninchenzuchtverein, die Märchengruppe, die Jagdhornbläser, die Freiwillige Feuerwehr, der DRK-Ortsverein und der Mühlen- und Heimatverein – sind ein Garant für ein lebendiges und intaktes Dorfleben. Übers Jahr verteilt werden viele Feste organisiert und durchgeführt. Das beginnt im Frühjahr mit dem Osterfeuer und dem traditionellen Kohleschlagen, geht mit der Walpurgisnacht mit Maibaumsetzen, dem Mühlenfest, dem Traktorentreffen und der Kirmes weiter und findet mit dem traditionellen Weihnachtsmarkt seinen Abschluss.

Was sind die schönsten Ecken von Immenrode?

Ganz klar: unsere Erna! Die vom Mühlenverein vor dem Verfall gerettete und liebevoll restaurierte historische Turmwindmühle, die nach ihrer letzten Bewohnerin benannt wurde, ist das Wahrzeichen von Immenrode. Im Zentrum des Ortes befindet sich zudem die Kirche St. Trinitatis mit dem Kriegerdenkmal. Die Kirche wurde 1872 nach einem Feuer neu errichtet. Der am Kindergarten gelegene Spielplatz wird Ende dieses Jahres neu aufgebaut und wird – im Zeichen unserer Erna – ein Mühlenspielplatz. Darauf freuen wir uns sehr. Auch die Wandermöglichkeiten sind sehr gut. Eine Wanderung zum nahe gelegenen Gehege mit Sitzmöglichkeiten lädt zum Verweilen ein. Und der idyllisch gelegene Jüdische Friedhof auf dem Müllerberg ist für einen Besuch sehr zu empfehlen.
Janine Skara