Erinnerungen an einen Südharzer Landphysikus

Dr. Fahner und sein mysteriöser Tod

Sonntag
15.10.2023, 07:50 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Auch in Ilfeld praktizierte im 18. Jahrhundert mit Dr.med. Joh. Christoph Fahner ein bekannter deutscher Arzt, der auch mit Fachpublikationen überregional bekannt und geachtet worden ist. Sein Tod blieb mysteriös, die Erinnerung ist verblasst, was ist dazu bekannt?...


Dr.med. Joh. Christoph Fahner wurde im damaligen Großherzogtum Weimar im November 1758 geboren, studierte in Jena und promovierte dort 1780. Als praktischer Arzt wirkte er auch in Ilfeld, heute Gemeinde Harztor. Hier wurde zu so etwas wie ein Kreisarzt. Bestellt war er als Königlicher Landphysikus der Grafschaft Hohnstein sowie als Physikus des Stift Ilfeld. Das Stift Ilfeld wird bis heute als Sondervermögen in der Verwaltung der Klosterkammer in Hannover geführt, damals gehörte die Klosterschule dazu. Ho(h)nstein war eine deutsche Grafschaft im Harz, heute erinnert die Burgruine Hohnstein daran.

Neben seiner Funktion als Landphysikus der Grafschaft wurde Doktor Fahner überregional bekannt, seine Werke können als Grundlagen oder Modernisierung von medizinsicher Fachliteratur gelten. Fahner, der einige Abhandlungen in Starck`s Archiv für die Geburtshilfe oder in Hufeland`s Journal verfasste, war als Fachautor vieler weiterer Publikationen geachtet. So können das Magazin für populäre Arzneikunde, „Dickinsons Natur und Ursache des Fiebers“, überarbeitete Lancisi, „Abhandlung von plötzlichen und seltsamen Todesfällen“ oder das „Vollständige System der gerichtlichen Arzneikunde als Handbuch für Richter und gerichtliche Ärzte“ als weitere, ausgewählte Belege gelten. Seine Publikationen waren eine wichtige Grundlage.

Sein Tod blieb mysteriös. Es kann ein Reiseunfall gewesen ein. Anfang Januar 1802 verstarb er, seinen Leichnam fand man erst Wochen später unter dem Eis eines Flusses. In Ilfeld erinnert wenig an den ehemaligen Landphysikus von Hohnstein und erfolgreichen Fachautor.
Tim Schäfer